Da mußt Du durch…

Unbe­strit­ten ist die Stu­di­en­zeit einer der schöns­ten Lebens­ab­schnitte- viel frei, Party und lange aus­schla­fen. Früher oder später muss aber leider dieses schöne “Lot­ter­le­ben” der Wirk­lich­keit weichen. 

Spä­tes­tens wenn die Diplom­ar­beit abge­ge­ben ist, soll­ten sich Gedan­ken dar­über gemacht werden, wie und wo man nach dem Stu­dium seine Bröt­chen ver­die­nen möchte. Unab­ding­bare Vor­aus­set­zung, um in seinem Wunsch­be­ruf Fuß fassen zu können, ist nicht nur Heil durch das Bewer­bungs­ver­fah­ren zu kommen, son­dern auch noch best­mög­lichst auf­zu­fal­len, um eben nicht wie viele andere durch das Sieb zu fallen. Nur WIE wirst DU der/die eine von Tau­sen­den, der/die das Rennen machen wird? WODURCH und WIESO fällst Du auf? Leider gibt es auf diese Frage keine all­ge­mein gül­tige Ant­wort, da das WIE, WODURCH und WARUM auch von vielen sub­jek­ti­ven Fak­to­ren abhängt, so dass es schwer nach­voll­zieh­bar ist. Es besteht aber trotz­dem die Mög­lich­keit, sich auf Assess­ment Center und das per­sön­li­che Gespräch so vor­zu­be­rei­ten, dass zumin­dest die meis­ten Fett­napf­chen besei­tigt werden können. Für alle, die nicht wissen, was in einem Assess­ment Center auf sie zukommt, oder die in bestimm­ten Situa­tio­nen noch unsi­cher sind, bieten die Hoch­schul­teams der Arbeits­äm­ter, aber auch pri­vate Unter­neh­men wie die Campus AG, Hilfe und Unter­stüt­zung in Form von Work­shops an, um Euch einen Ein­blick zu gewäh­ren, was auf Euch zukommt, even­tu­elle Unsi­cher­hei­ten raus zu finden, und um Euch mit wert­vol­len Tipps zur Seite zu stehen. Aber auch für die­je­ni­gen unter Euch, die glau­ben es zu wissen, und /oder denken selbst­si­cher zu reagie­ren, unter Zeit­druck im Team mit frem­den Men­schen arbei­ten zu können, bieten diese Work­shops eine opti­male Platt­form für die Bestä­ti­gung oder eine even­tu­elle Kor­rek­tur der eige­nen Einschätzung. 

Und um mir diesen Ein­blick zu ver­schaf­fen, um Euch davon berich­ten zu können, habe ich das Ange­bot der Campus AG ange­nom­men und an dem kos­ten­freien Bewer­bungs- und Prä­sen­ta­ti­ons­trai­nings­work­shop teil­ge­nom­men. Dieser rich­tet sich an Diplo­man­ten und Absol­ven­ten aller Fach­rich­tun­gen, um ihnen Tipps für eine erfolg­rei­che Bewer­bung mit auf dem Weg zu geben. In einer Gruppe mit maxi­mal zehn Leuten werden nebst der Ver­mitt­lung von theo­re­ti­schen Kennt­nis­sen in prak­ti­schen Übun­gen, solche Situa­tio­nen, wie dir im Assess­ment Center oder im per­sön­li­chen Gespräch begeg­nen, mög­lichst rea­li­täts­nah simu­liert. Dies findet in einer recht ange­neh­men Atmo­sphäre statt unter Lei­tung der Diplom-Kauf­leute Hen­ning Hoff­mann und Stefan Koch­ler. Die erste Auf­gabe bestand darin, sich inner­halb von zwei Minu­ten vorzustellen:

Name, Alter, Aus­bil­dung, Ziele etc. Eigent­lich keine so kom­pli­zierte Auf­gabe, werdet ihr denken. Haben wir auch gedacht. Nur haben wir das per­sön­li­che Zeit­ge­fühl falsch ein­ge­schätzt und muss­ten fest­stel­len, dass zwei kürze “Minüt­chen” doch schier zu einer Ewig­keit werden können. Fazit: Nie­mand von uns sechs hat die zwei Minu­ten aus­ge­füllt. Die nächste Übung bestand darin, ein Stär­ken-Schwä­chen-Profil zu erstel­len. Natür­lich wieder unter Zeitvorgabe.

Und da ja bekannt­lich nie­mand per­fekt ist, hat wohl jeder so seine Schwä­chen vor­zu­wei­sen. Aber welche Schwä­chen eignen sich für ein Outing, und welche sollte man lieber für sich behal­ten??? Gern genannte gute Eigen­schaf­ten wie Team­fä­hig­keit und Orga­ni­sa­ti­ons­ta­lent, schnelle Auf­fas­sungs­gabe und Fle­xi­bi­li­tät konn­ten in der nächs­ten Übung auf ihre Rich­tig­keit hin über­prüft werden. Es sollte eine Grup­pen­prä­sen­ta­tion erstellt werden. Wir wurden in zwei Grup­pen à drei Leute auf­ge­teilt und beka­men Infor­ma­ti­ons­ma­te­rial zu einen Unter­neh­men zur Ver­fü­gung gestellt. Daraus sollte in 15 Minu­ten eine struk­tu­rierte und eine einer Ziel­gruppe zu zuord­nende Prä­sen­ta­tion werden. Schon auf­grund dieser Auf­gabe kann ich die Teil­nahme an einem der­ar­ti­gen Work­shop emp­feh­len, denn sie spie­gelt wieder, was von uns “jungen, dyna­mi­schen” Berufs­ein­stei­gern abver­langt wird. Man kann sehr gut über­prü­fen, welche der gewünsch­ten Softs­kills man bereits hat, und an wel­chen man noch etwas feilen muss, um dann im Ernst­fall eines AC eine solche Auf­gabe zu bestehen.

Nach­dem die Prä­sen­ta­tio­nen erfolg­reich absol­viert waren, spür­ten alle die Anzei­chen von leich­ter Erschöp­fung. Das geht doch ganz schön an die Nerven. Unse­ren beiden Refe­ren­ten ging es wohl nicht anders, und es wurde eine kleine Pause ein­ge­legt. Mit einem klei­nen Imbiss initi­iert sei­tens unse­rer Betreuer wurde sich gestärkt, es wurde gequalmt und gequatscht. Und auch wäh­rend der Pause stan­den S. Koch­ler und H. Hoff­mann allen Fragen Rede und Ant­wort. Mit neuem Elan ging es dann weiter mit der Simu­la­tion eines Tele­fon­ge­sprä­ches. Wir, die Teil­neh­mer, spiel­ten einen Bewer­ber, wel­cher bei einem Unter­neh­men auf­grund eines Stel­len­an­ge­bo­tes anruft, um sich näher zu infor­mie­ren. Auch auf ein Tele­fo­nat gilt es sich gezielt vor­zu­be­rei­ten, denn nach­dem wir unsere Fragen an den Per­so­na­ler gestellt hatten, war­tete der unter ande­rem mit ent­spre­chen­den klei­nen Spitz­fin­dig­kei­ten auf. 

Nach etwas Theo­rie und wei­te­rer Fra­ge­runde war die letzte Übung für diesen Work­shop dran. Es war eine Grup­pen­dis­kus­sion, welche sich als am schwers­ten zu lösen erwies. Trotz gna­den­lo­sem Über­zie­hen der Vor­ga­be­zeit kamen wir sechs nicht zu einem ein­stim­mi­gen Ergeb­nis. Wäre das Bei­spiel aus der Auf­gabe inhalt­lich real gewe­sen, wären wir wahr­schein­lich alle­samt mit dem Boot unter­ge­gan­gen. Damit Euch so was nicht pas­siert, kann ich nur emp­feh­len, es in einer Tro­cken­übung selbst zu ver­su­chen. Zum Schluss bekam dann jeder der Teil­neh­mer noch ein Handout mit den wich­tigs­ten Tipps für eine gute Bewer­bungs­vor­be­rei­tung. Ange­fan­gen bei der Bewer­bungs­mappe bis hin zum per­sön­li­chen Gespräch. Danach waren wir für diesen Abend ent­las­sen, der Work­shop jedoch noch nicht ganz zu Ende. Alle prak­ti­schen Übun­gen wurden näm­lich auf Video auf­ge­zeich­net, und die galt es noch in einem Ein­zel­ter­min per­sön­lich zu bespre­chen. Bei diesem Termin wurden unter pro­fes­sio­nel­lem Blick, Mimik und Gestik des Ein­zel­nen ausgewertet.

Wei­tere Informationen:

Hen­ning Hoffmann

Stefan Koch­ler

Wei­tere Infor­ma­tio­nen zur Campus AG unter:

  • Inter­net: www.campus-ag.de