Money, Money, Money…

In ihrem Song träumte ABBA 1976 vom großen Geld. Wenn man einen rei­chen Mann bekäme oder in Las Vegas den Jack­pot abräumte, ja dann …, dann würde sich alles ändern, dann wären alle Sorgen um unbe­zahlte Rech­nun­gen Teil der Ver­gan­gen­heit und das Leben Luxus.

Wer dem “großen” Tag im Casino in Las Vegas, Monaco oder auch am Pots­da­mer Platz nicht so recht Glau­ben schen­ken mag und täg­lich ver­är­gert das Loch in seinem Geld­beu­tel betrach­tet, viel­leicht als Folge der zu hohen Miete und/oder der zu exzes­siv gefei­er­ten Disco-Nacht mit Freun­den; der sollte sich schnell, um schlech­ter Laune vor­zu­beu­gen, die 862 EUR vor Augen führen, die ein(e) Student(in) hier­zu­lande monat­lich ver­die­nen darf, ohne dafür Steu­ern zahlen zu müssen.

Beson­ders leicht und mit wenig Auf­wand lässt sich Geld neben­bei am Com­pu­ter von zu Hause aus ver­die­nen. Bei www.marketagent.com werden Stu­die­rende für ihre Mei­nung bezahlt. Pro aus­ge­füllte Umfrage per E‑Mail oder Online werden dem Teil­neh­mer 50–250 Punkte gut­ge­schrie­ben. Bereits die Anmel­dung bei marketagent.com wird mit 150 Punk­ten belohnt. Hier­bei sind die Punkte bares Geld wert, das man sich ab 15 gesam­mel­ten Euro kos­ten­frei über­wei­sen lassen kann.

Wem das Punkte sam­meln zu lange dauert und beson­ders schnell zu mehr neben­bei ver­dien­tem Geld kommen möchte, dem obliegt die Mög­lich­keit, sich als medi­zi­ni­scher Pro­band für ein Phar­ma­un­ter­neh­men oder eine Uni­ver­si­tät zur Ver­fü­gung zu stel­len. Unter ärzt­li­cher Auf­sicht wird ein Medi­ka­ment ver­ab­reicht, das teil­weise mit Hilfe dieser Stu­dien auf dem deut­schen Markt zuge­las­sen werden soll.

Auch ist es Ziel sol­cher Tests, die Wirk­sam­keit zu ver­bes­sern und Neben­wir­kun­gen ein­zu­däm­men. Ent­spre­chend des Risi­kos, ist die Bezah­lung hoch.

Ein vier­tä­gi­ger Kran­ken­haus­auf­ent­halt mit zwei Behand­lungs­ta­gen wird bereits mit 1100 Euro ent­lohnt. Zudem erhält der Pro­band vor Test­be­ginn eine Gesund­heits­kon­trolle, um mög­li­che Risi­ken aus­zu­schlie­ßen. Wer sich also fit fühlt und ggf. seinen Haus­arzt zu Rate zieht, kann sich auf diese Weise den Som­mer­ur­laub ermög­li­chen, auch wenn kurz vor Semes­ter­schluss Ebbe im Geld­beu­tel herrscht.

Unter­neh­mungs­lus­ti­gen Auto­lieb­ha­bern bieten die zahl­rei­chen Auto­ver­mie­tun­gen der Stadt eine erste Anlauf­stelle, um einen Job zu ergat­tern, bei dem Student(in) her­um­kommt. Vor­aus­set­zun­gen für diesen Job, der bei den großen Auto­ver­lei­hern mit 7 EUR/Stunde belohnt wird, sind Füh­rer­schein, Fahr­pra­xis und ein Min­dest­al­ter von 21 Jahren. Zu den täg­li­chen Auf­ga­ben gehö­ren die Über­füh­rung des Autos zum Kunden bzw. das Abho­len und die Pflege der meist recht vor­neh­men Karos­se­rien. So kann es durch­aus vor­kom­men, dass man zuerst den Por­sche putzt, um ihn dann anschlie­ßend von Neu­kölln nach Span­dau, wo der Kunde wartet, zu fahren. Gute Laune garantiert.

Welt­weit sind Stu­den­ten par­al­lel zum Uni-Alltag in Neben­jobs aktiv und ermög­li­chen sich so ein unab­hän­gi­ges Leben.

So erzählt Hiro­shi Take­kawa, 24-jäh­ri­ger Jura-Stu­dent aus Tokio, lächelnd vom Job des “Traf­fic Obser­vers”: “Es ist ein sehr belieb­ter Job in Japan, da er an die Stu­die­ren­den kaum Anfor­de­run­gen stellt und rela­tiv “easy” ist, ver­gli­chen mit der oft sehr bewe­gungs­in­ten­si­ven Arbeit eines Kell­ners oder des stres­si­gen Jobs eines Kas­sie­rers einer großen Super­markt­kette. Man sitzt wahl­weise 12 oder 24 Stun­den auf einem Stuhl am Stra­ßen­rand (hpts. an Haupt­ver­kehrs­ach­sen und viel­be­fah­re­nen Stra­ßen­kreu­zun­gen) und beob­ach­tet das Ver­kehrs­auf­kom­men. Jedes vor­bei­fah­rende Auto wird per Knopf­druck doku­men­tiert, so dass gesam­melte Daten Auf­schluss dar­über geben, ob eine Straße ver­brei­tert werden muss oder Ver­kehrs­um­lei­tun­gen erfor­der­lich sind. Da es im Prin­zip unmög­lich ist unun­ter­bro­chen 24 Stun­den den Ver­kehr zu beob­ach­ten, teilen sich viele Stu­den­ten in Japan den Job. So schläft oder isst der eine, wäh­rend der andere zählt.”

Die Bezah­lung kann sich sehen lassen. Rund 180 EUR ver­die­nen sich die “flei­ßi­gen Zähler” für einen 24 Stun­den Einsatz.

Wem dieser Job zu lang­wei­lig und stu­pide erscheint, der findet viel­leicht am Job des “Sta­ge­hand” gefal­len. Um den rei­bungs­lo­sen Ablauf großer Kon­zerte und klei­ne­rer Gigs garan­tie­ren zu können, Bedarf es oft­mals einer auf­wen­di­gen Vor- und Nach­be­rei­tung. Hier sind Büh­nen­hel­fer gefragt. “Hein­zel­männ­chen”, die ohne viel Auf­se­hen und schnell einen unschein­ba­ren Ort in einen Event-Schau­platz ver­wan­deln. Zwar müssen vor Kon­zert­be­ginn unzäh­lige Kisten geschleppt, meter­weise Kabel ver­legt und Absper­run­gen auf­ge­baut werden, damit sich die Show­bühne am Ende sehen lassen kann, aber dafür kommt Student(in) in den Besitz eines Back­stage — Passes, mit­tels dem viel­leicht der eine oder andere Star in unmit­tel­bare Nähe rückt. Wäh­rend der Show passen die “Sta­ge­hands” auf die Fans auf und tragen dafür Sorge, dass der Büh­nen­be­reich sorg­sam vom Saal­be­reich getrennt wird. Nicht selten nimmt dieser Job 12 bis 24 Stun­den in Anspruch, denn schließ­lich muss ja das Show — Equip­ment nach aus­ge­las­se­ner Kon­zert­stim­mung wieder trans­port­fä­hig gemacht werden. Die Ent­loh­nung (i.d.R. 8 EUR/Std.) ist abhän­gig vom loka­len Kon­zert­ver­an­stal­ter, für den die Büh­nen­hel­fer arbei­ten. Aber viel­leicht ist diese ja auch gar nicht mehr so wich­tig, wenn der Job zum action­rei­chen Erleb­nis wird.

Wei­tere Informationen:

Freut sich Student(in) monat­lich über Bafög und Kin­der­geld, so sollte das Ein­kom­men im Monat 686 EUR nicht über­schrei­ten, da sonst das Kin­der­geld vom Staat gestri­chen wird.