Auf der Suche nach Erfüllung

Ich für meinen Teil war der Fas­zi­na­tion Asiens erle­gen. Die immer hinter einem Lächeln ver­steckte kühle Fremd­ar­tig­keit dieses Kon­ti­nents lockte mich .…

Es stand fest: Ich wollte Ost­asi­en­wis­sen­schaft stu­die­ren. Dieser Diplom II-Stu­di­en­gang bietet sich für alle an, die Ein­tö­nig­keit schreckt.

Poli­tik­wis­sen­schaft sind die “Neben­fä­cher” und eine asia­ti­sche Spra­che steht im Mit­tel­punkt. Im Grund­stu­dium, für das vier Semes­ter ver­an­schlagt werden, stu­diert man mit den Politik‑, Betriebs­wirt­schaft- und Geo­lo­gie­stu­den­ten zusam­men und muss die glei­chen Prü­fun­gen wie die “Ein-Fach-Stu­den­ten” bewäl­ti­gen und die glei­chen Leis­tun­gen für Scheine erbrin­gen. Über­haupt, wenn man das Grund­stu­dium über­stan­den hat, wird alles ent­spann­ter: Man hat klei­nere asi­en­spe­zi­fi­sche “Neben­fach­vor­le­sun­gen” und man hat seine Feu­er­taufe China/Japanstudienaufenthalt schon hinter sich.…..

Womit wir beim Mit­tel­punkt des Stu­di­ums wären: die Spra­che, bis die sitzt, muss viel Blut und Wasser geschwitzt werden. 8 SWS in, je nach Wahl Chi­ne­sisch oder Japa­nisch oder neu­er­dings Thai­län­disch. Tja, und einige Ver­rückte begin­nen nach dem Grund­stu­dium mit der jeweils ande­ren Sprache.….

Erst mal das Gute: “Chi­ne­sisch ist eine ein­fa­che Spra­che” — zumin­dest gram­ma­ti­ka­lisch. Es gibt weder Kon­ju­ga­tion, noch Dekli­na­tion und wenn man über Ver­gan­ge­nes spricht macht man das mit Wör­tern wie “ges­tern” und vor einem “Jahr­hun­dert” klar. Chi­ne­si­sche Wörter setzen sich meist aus zwei und selten aus mehr als drei Silben zusam­men. Es gibt keine Fremd­wör­ter: Selbst Coca-Cola würde markt­ge­recht trans­for­miert in ke-ko-le, was “macht lustig” bedeutet.

“Che­ni­sisch ist eine ein­fa­che Sprache.”

Ein wei­te­rer Plus­punkt sind die Dozen­ten und die all­ge­meine Betreu­ung: viele Vor­träge über Ost­asien, eine extra Ein­füh­rungs­vor­le­sung mit Biblio­theks­be­such und Stun­den­pla­ner­ar­bei­tung, per­sön­li­che Tuto­ren, Chats mit der japa­ni­schen Part­ner­uni und und und … Eine super­ak­tive Fach­schaft orga­ni­sierte andau­ernd Par­ties, Weih­nachts- Neu­jahrs- und Som­mer­feste in unse­rer Ostasienvilla.

Die ein­zige Frage, die sich euch jetzt noch stellt, ist wahr­schein­lich: “Wo bleibt das Schlechte?” Ja, zuge­ge­ben es gibt trotz all des Lobes auch Nach­teile, zwar wird man an der Hand genom­men und alle sind höchst enga­giert, aber das muss man als Ost­asien-Stu­dent auch sein…

Ent­we­der ihr seid höchst sprach­be­gabt, oder ihr müsst Lernen, Lernen und noch­mals Lernen. Ich emp­fehle es allen, aber wisst worauf ihr euch einlasst. 

PS: Die Berufs­aus­sich­ten sind wie die Zukunft Ost­asi­ens… gigantisch!!!