‚Es ist schwierig, wenn alles perfekt läuft‘

An der kali­for­ni­schen Küste kann man surfen, Filme drehen, Musik machen. Dona­von Fran­ken­rei­ter hat all dies getan und wir spra­chen mit ihm über sein Debüt-Album.

Dona von Fran­ken­rei­ter ist ein Mul­ti­ta­lent. Bereits mit 13 Jahren wurde er als pro­fes­sio­nel­ler Surfer von Bil­l­abong gespons­ort und reitet seit­dem auf der Welle des Erfolgs. Mit seinem Debut-Album „Dona­von Fran­ken­rei­ter” spielt sich der 33-Jäh­rige in die Herzen der Singer-Song­wri­ter-Lieb­ha­ber. Er ist nicht nur guter Kumpel von Jack John­son, bei dessen Label „Brush­fire Records” sein Erst­lings­werk erschien und mit dem er bereits diverse Sur­fer­filme drehte, son­dern ebenso lie­ben­der Vater und Ehemann.

Bus: Fran­ken­rei­ter ist unüber­seh­bar deut­scher Her­kunft. Bei familysearch.org taucht dein Nach­name ver­stärkt in Mis­souri in Ame­rika auf, aber vor allem auch in Lip­pach, das liegt in Baden-Württemberg.

Wow, Lip­pach. Aber ich habe keine Ahnung, woher mein Name kommt und weiß auch nichts von deut­schen Vor­fah­ren. Echt seltsam.

Obwohl dein Album in Deutsch­land erst im Okto­ber ver­öf­fent­licht wurde und es keine Single-Aus­kopp­lung gab, kennen viele Men­schen dich und deine Platte, wie erklärst du dir das?

Das ist die ver­rückte Musik­welt. Es gibt so viele unter­schied­li­che Radio­for­mate, aber manch­mal gibt es eben ganz andere Wege als über das Radio zu einem Pop­star zu werden. Wenn du zum Bei­spiel viel auf Tour bist und dadurch deine Musik einer brei­ten Masse zugäng­lich machst.

Auf welche Weise schreibst du deine Musik?

Ich sitze viel mit meiner Gitarre herum, denn die Musik kommt die ganze Zeit zu mir. Ich habe sehr viel Musik in mir, aber die Texte schreibe ich eher, wenn ich alleine bin, im Flug­zeug oder im Hotel. Um ehr­lich zu sein, besitze ich keine Formel dafür, wie man das rich­tig macht. Denn eigent­lich habe ich ja grad erst ange­fan­gen! Für manche ist es ein­fach, die können zehn Songs in der Woche schrei­ben, für mich ist das noch ein schwie­ri­ger Prozess.

Musst du in einer bestimm­ten Stim­mung sein, um Songs zu schreiben?

Ich glaube es hilft, wenn man in extre­men Stim­mungs­la­gen ist, ent­we­der extrem trau­rig oder extrem glück­lich. Es ist ja schließ­lich eine emo­tio­nale Ange­le­gen­heit Songs zu schrei­ben und das ist schwie­rig, wenn in deinem Leben ein­fach alles per­fekt läuft.

Dein Song „Call me Papa” erzählt von dir als Vater. Eine Zeile lautet: „whe­re­ver you go, what-ever you do / I will be there, be there for you”. Wie schwie­rig ist es solche Ver­spre­chen zu halten?

Ich höre oft: „Mann, du hast ein tolles Leben, du surfst um die Welt und machst Musik – du kannst alles tun, was du willst!” Das schwie­rigste auf Tour ist aber, von meiner Frau und meinem Sohn getrennt zu sein. Es ist wirk­lich hart, kaum einer denkt über diese Seite des Unter­hal­tungs-Busi­ness nach. Dadurch wird es zu etwas ganz Beson­de­rem zu Hause zu sein. Es ist natür­lich auch schön, wenn meine Fami­lie mich unter­wegs besu­chen kommt, aber es gibt keinen Platz, der das Zusam­men­sein mit ihnen zu Hause ersetzt.

Inwie­weit hat dich das Vater­wer­den verändert?

Es hat mich in vie­ler­lei Hin­sicht ver­än­dert. Inzwi­schen kann ich kleine Dinge mit meinem Sohn Hen­drix unter­neh­men und er ist völlig begeis­tert. Wenn er einen Vogel unter­wegs sieht, zeigt er darauf und sagt zu mir „Papa, Vogel”. Es gibt so viele wun­der­bare Dinge auf der Welt, man muss sie nur wahr­neh­men. Und das kommt zurück, wenn man ein Kind bekommt.

Kannst du dich noch an deine Schul­zeit erinnern?

Ich erin­nere mich ein biss­chen an meine Schul­zeit, ich war sehr kon­zen­triert aufs Surfen und bin viel gereist. Meine Schule wollte, dass man einen Sport betreibt, der Bestand­teil, der Schule war, so etwas wie Foot­ball. Surfen war immer ein Ste­reo­typ, dafür dass du ein Loser bist. Manch­mal, wenn ich heute jeman­den aus meiner Schule treffe und sie mich fragen, wie es geht, oder was ich mache, ant­worte ich, dass ich fort­setze, woran ich glaubte als ich jung war.

Meine Lehrer waren nie ein­ver­stan­den, mit dem was ich tat, und mein­ten, dass die Sur­fer­kar­riere eine Sack­gasse wäre. Meine Eltern dage­gen unter­stütz­ten mich voll­kom­men und ließen mich machen, was ich machen wollte. Ich war übri­gens ein sehr guter Schü­ler, sie woll­ten mich nur nicht meine Haus­auf­ga­ben unter­wegs machen lassen, sie woll­ten lieber, dass ich Bas­ket­ball, Base­ball oder Foot­ball spiele.

Stell dir vor das Leben ist ein Comic, welche Figur bist du darin?

Ich habe einen Spitz­na­men, manche Leute nennen mich Shaggy, von Scooby-Doo, weil er groß ist und genauso einen Bart hat wie ich. 

Dona­vons Web­site: