editorial Frühjahr 2006: Mahlzeit

„Mahl­zeit.“ „Mal dir deine Zeit doch selbst.“ Herr­lich, dieser Kalauer! Und wie ori­gi­nell sich der Spre­cher dabei dünkt! Dieser köst­li­che Grad an Gewitzt­heit ist sicher­lich nicht zu erwar­ten, wenn wir uns über Diäten und Ess­ge­wohn­hei­ten infor­mie­ren. Aber davon haben wir uns ja noch nie abhal­ten lassen.

Mahl­zei­ten sind nicht nur ein wich­ti­ges Ele­ment in unse­ren per­sön­li­chen Über­le­bens­stra­te­gien. Sie glie­dern auch unse­ren Tag in über­schau­bare Abschnitte: den kurzen Bereich vor dem Mensabe­such und den langen danach. Nach dem gän­gi­gen Kli­schee also den kurzen Zeit­raum ohne und den langen mit üblem Gefühl im Bauch. Dieses Gerücht ließ sich jedoch nicht bestätigen.

Bestä­ti­gen können wir aller­dings, dass Mahl­zei­ten eine durch­aus erquick­li­che Zeit­ver­brin­gungs­mög­lich­keit dar­stel­len. So lange sie eben nur eine von vielen Mög­lich­kei­ten blei­ben und nicht das Leben domi­nie­ren. Wer sich mehr für die ande­ren Mög­lich­kei­ten inter­es­siert, kann sich ja voll Wis­sens­durst auf den Rest des Heftes stür­zen, der die früh­lings­hafte Viel­falt text­lich abbildet.