Ich bin meine eigene Frau

Char­lotte von Mahls­dorf, Ber­lins viel­leicht bekann­tes­ter schwu­ler Trans­ves­tit, erin­nert sich in „Ich bin meine eigene Frau“ (Antje Kunst­mann Verlag) an ihre Jugend wäh­rend der Kriegs­jahre und an ihr Leben in der DDR.

  Egal, ob sie von den Nazi-Greu­eln, dem gewalt­tä­ti­gen Vater oder den Schi­ka­nen der SED erzählt, nie hört sie sich ver­bit­tert oder nach Rache sin­nend an. Im Gegen­teil, ihre Art und Weise zu erzäh­len, lässt einen nicht mehr los und man lauscht gerne diesen Geschich­ten; auch ihre Lei­den­schaft für Grün­der­zeit­mö­bel wird selbst für den eigen­fleisch­ten IKEA-Fan ver­ständ­lich. Dies ist das letzte Ton­do­ku­ment von Char­lotte von Mahls­dorf, das sie nur einige Tage vor ihrem Tod in diesem Jahr auf­nahm – eine ein­ma­lige Bio­gra­fie eines „Knaben, der eigent­lich ein Mädel war“.