tagelang

Eine noch klei­nere Form einer Fami­lie nimmt der Kölner Chris­tian Bern­hardt in seinem beein­dru­cken­den Debüt “tage­lang” (Lie­bes­kind) als Aus­gangs­punkt. Eine junge Frau fällt nach einem Auto­un­fall ins Koma und zurück bleibt ihr Lebensgefährte,

  der sich nicht mehr an den Unfall oder die Tage davor erin­nern kann. Er ver­sucht benom­men, diese Zeit alleine zu rekon­stru­ie­ren, doch ihm fallen nur Klei­nig­kei­ten ein: Das Vor­stel­lungs­ge­spräch seiner Freun­din in einer ande­ren Stadt, die ihm fremde Zahn­pasta­s­orte im Bade­zim­mer und der kaputte Rasen­mä­her. Er kann das Puzzle einer zer­ris­se­nen Bezie­hung nur sehr vage zusam­men­set­zen, fehlen ihm doch die ent­schei­den­den Erin­ne­run­gen seiner Freun­din, mit denen seine Ein­drü­cke einen Sinn geben würden. Alleine gelingt es ihm jedoch nicht.