Gesichter im Hintergrund — Nur eine von vielen, die für Sauberkeit sorgen

16 Toi­let­ten, 45 Büros, 194 Trep­pen­stu­fen und 843 Qua­drat­me­ter Unter­richts­räume des Insti­tuts für Biblio­theks- und Sozi­al­wis­sen­schaf­ten rei­nigt Kimi Van Thi Tag für Tag. Ihr eige­ner Anspruch dabei: „Ich will, dass die Stu­den­ten es sauber haben.“

Um das zu gewähr­leis­ten, schwingt die 54jährige Deut­sche viet­na­me­si­scher Her­kunft von Montag bis Frei­tag jeweils fünf Stun­den lang ihren Besen. Manch­mal auch länger.

Kimi arbei­tet seit vier Jahren als Rei­ni­gungs­kraft für die Firma „Kleine“, die zwei Drit­tel der HU-Gebäude auf Hoch­glanz bringt; unter ande­ren das Haupt­ge­bäude, die Kom­mode, die Inva­li­den­straße 110 und das Mos­se­zen­trum in der Schüt­zen­straße 21. Allein im Haupt­ge­bäude werden jeden Tag vier­zig Säcke voll Müll gepackt. Das ent­spricht einem Volu­men von tau­send Litern.

Um sich Respekt und Aner­ken­nung für Ihren Job ein­zu­ho­len, weist die ehe­ma­lige Elek­tro- Fach­ar­bei­te­rin die Stu­den­ten schon einmal darauf hin, die Ziga­ret­ten­stum­mel doch bitte in den Aschen­be­cher zu werfen. Mit ihren Kol­le­gen ist sie sich einige: „Eines der größ­ten Pro­bleme ist das Rau­chen.“ Ihr und ihren sech­zig Kol­le­gin­nen könnte eine Menge Arbeit erspart werden: Mut­wil­lig ent­leerte Binden­ei­mer, Klo­rol­len im Becken und abge­ris­sene Spül­käs­ten gehö­ren zu Kimis „beson­de­ren“ Erfah­run­gen. Auch der Toi­let­ten­pa­pier-Schwund ist ärger­lich, da das fes­tere Papier, das eigent­lich zum Abtrock­nen der Hände bestimmt ist, die WC-Rohre ver­stopft. Um das zu ver­hin­dern, muss Kimi bereits am Vor­abend dafür sorgen, dass das frisch nach­ge­füllte Papier nicht gleich wieder verschwindet.