Die Größe im Kleinen
Kleine, dünne Bücher müssen sich nicht unbedingt schneller „weglesen” als dicke Schwarten. Besonders nicht, wenn man regelmäßig innehält, um den Gedanken festzuhalten, zu durchdringen, auszuweiten, auf die eigene Lebenswelt zu übertragen.
Oder einfach angeregt durch wenige Wörter über einige Aspekte seines Lebens meditiert. Diese Wirkung entfaltet „Glück ist das Ende aller Poesie” von Roland Lampe. In scheinbar extrem kurzen Texten werden Erfahrungen, Gefühle komprimiert, die einen davon abhalten, gleich weiterblättern zu wollen – zu wertvoll scheint der Gedanke, um gleich gegen den nächsten verwässert zu werden. Die abstrakten Illustrationen von Robert Schleder entfalten dazu ihre eigene Sogwirkung, die man sich bei einem fl üchtigen Durchblättern noch gar nicht vorstellen mag. |