editorial Herbst 2006: Luxus

Will­kom­men in der Genera­tion Luxus. Du brauchst keinen iPod, um dazu­zu­ge­hö­ren. Auch ein Laptop ist zwar prak­tisch, bedeu­tet aber nicht zwangs­läu­fig, dass du Mit­glied bist. Den all­täg­li­chen Luxus von warmen gesun­den Mahl­zei­ten, flie­ßen­dem Wasser, Strom­an­schluss und Inter­net­zu­gang können wir auch nicht zum Kri­te­rium machen.

Aber du bist auto­ma­tisch Mit­glied, wenn du dich nach höhe­rer Bil­dung sehnst und diese Sehn­sucht erfül­len willst. Denn Deutsch­land ist sowohl finan­zi­ell als auch anteils­mä­ßig weit unter OECD-Durch­schnitt im Bereich Hoch­schul­bil­dung. Jaja, wirst du sagen, das ewige Gerede davon, dass Stu­die­ren Luxus sei – jetzt fängt „bus” auch schon damit an!

Aber wir wollen dir kein schlech­tes Gewis­sen machen, son­dern dich auf­for­dern, es zu genie­ßen. Wir heißen dich in der Genera­tion Luxus will­kom­men. Genieße es, dass du Zeit dafür hast, dir Gedan­ken zu machen über Welt­frie­den, Wald­ster­ben, gesunde Ernäh­rung und andere wich­tige Aspekte des nicht unmit­tel­bar Über­le­bens­wich­ti­gen. Und soll­test du einen iPod besit­zen, dann genieße es, dir Lieder wie „Schlen­dern ist Luxus” von Ulla Mei­neke unter­wegs anzu­hö­ren, ver­lang­same deinen Schritt und hänge deinen Gedan­ken nach.

Neben all den mate­ri­el­len Aspek­ten von Luxus ist eines sicher: Heute ist nichts so sehr Luxus wie die Ent­schleu­ni­gung des All­tags, etwas Ruhe und Gelassenheit.