Dekadenz für alle

Ende Sep­tem­ber 2001 erschien der erste

iPod der Firma Apple und galt – auch wegen

seines Prei­ses – als Luxus­gut. Fünf Jahre und

zahl­rei­che Mil­lio­nen ver­kaufte iPods später ist

der außer­ge­wöhn­li­che Nimbus verschwunden,

ebenso wie bei Lap­tops, die in unseren

Hoch­schu­len als selbst­ver­ständ­lich gelten.

Wer über seine Aus­stat­tung Luxus demonstrieren

möchte, hat es immer schwe­rer, denn

güns­tige Imi­tate und Mas­sen­fer­ti­gung machen

Luxus für viele erschwing­lich. Der Graf

Alexis de Toc­que­ville stellte bereits 1831 auf

seiner USA-Reise fest: „Als nur die Rei­chen Uhren

besa­ßen, waren die fast alle ausgezeichnet.

Jetzt stellt man nur noch mittelmäßige

her, aber alle besit­zen welche.” Es gilt zunehmend

als Luxus, diesen eben gerade nicht zu

zeigen – Second­hand-Läden und ausgefallene

Ein­zel­an­fer­ti­gun­gen pro­fi­tie­ren davon.