Fenster mit Aussicht

Anfang 2007 steht das neue Micro­soft Win­dows Vista in fünf ver­schie­de­nen Ver­sio­nen in den Läden. Seit Mitte 2006 konn­ten sich Inter­es­sierte anhand von soge­nann­ten „Release Can­di­da­tes“ einen Ein­druck von Win­dows Vista verschaffen.

Fünf Jahre Ent­wick­lungs­zeit, einige Umbe­nen­nun­gen – „Long­horn“ war die bekann­teste Zwi­schen­be­zeich­nung – und zahl­rei­che neue Funk­tio­nen hat Micro­soft der nächs­ten Genera­tion seiner Betriebs­sys­teme ange­dei­hen lassen. Mal schauen, wie es uns mit der offi­zi­el­len Beta-Ver­sion ergeht.

Erster Installationsversuch

Die Gra­fik­karte ist nicht gut genug, die neuen Aero-Effekte mit durch­sich­ti­gen Fens­ter­rah­men blei­ben uns ver­wehrt. Trotz­dem finden sich über­all ele­gant wir­kende Gra­fi­ken, aber nicht immer ver­ste­hen wir, was das System gerade von uns will. Unser Inter­net-Router wird auto­ma­tisch in der Netz­werk­liste auf­ge­führt. Ein Ankli­cken legt das Inter­net in der WG lahm. Wir besor­gen uns eine neue Gra­fik­karte. Das System erkennt sie nicht, obwohl ein Kol­lege mit ihr ordent­lich arbei­ten konnte – stimmt, er hat die 64bit-Ver­sion von Vista instal­liert, wir „nur“ die 32bit-Ver­sion. Die berüch­tig­ten Blue­s­creens gibt es offi­zi­ell nicht mehr – den­noch zählt der Kol­lege mit 64bit-Ver­sion 14 dieser Blue­s­creens in einer Stunde; wir kommen nur auf zwei.

Zweiter Installationsversuch

Die Ober­flä­che ist kna­ckig bunt und sehr detail­liert aus­ge­stal­tet; die Desi­gner haben ver­sucht, jedem Ele­ment eine gefäl­lige Anmu­tung zu geben. Aber warum stehen die Datei­ord­ner senk­recht, so dass alles raus­fal­len kann? Jetzt müssen wir uns nur noch ori­en­tie­ren. Glück­li­cher­weise fällt uns ein, dass man mit der Win­dows-Taste und E‑Taste den Explo­rer öff net, so können wir wenigs­tens unsere Dateien sehen. Es gibt jetzt noch viel mehr Hel­fer­lein und wir begin­nen, uns nach dem ner­vi­gen Such-Hund bei Win­dows XP zu sehnen und löschen Vista wieder von der Fest­platte. Unsere MP3- und Film- Sam­lun­gen können wir genauso wei­ter­nut­zen wie unsere alten Pro­gramme – theo­re­tisch. Nur leider stürzt das System beim Anste­cken des iPod ab. Ein Bench­mark-Pro­gramm will eben­falls nicht funktionieren.

Dritter Installationsversuch

Wir instal­lie­ren auch gleich noch die Beta des neuen Micro­soft Office 2007 mit – von Office wird es sieben Ver­sio­nen geben. Nach einer Stunde kapi­tu­lie­ren wir vor unse­rem eige­nen Unver­ständ­nis des Sys­tems. Wir erin­nern uns an die kluge Mutter, die uns bei­brachte, dass „never change a run­ning system“ soviel heißt wie „Pfoten weg, wenn’s läuft“ und blei­ben doch erst mal bei Win­dows XP. Dort funk­tio­niert alles, wir können alles tun, was wir tun wollen und tun müssen – und bis Ende 2007 soll Ser­vice Pack 3 erschei­nen. Wir haben keine Pro­bleme mit der fal­schen Hard­ware, die Soft­ware funk­tio­niert – wenn das erste Ser­vice Pack für Vista erschie­nen ist, geben wir ihm noch mal eine Chance.

Nerd-Humor

In dieser „Bro­schüre“ wird Win­dows Vista, das „Win­dows mit dem Quietsch“ aus­führ­lich vorgestellt.

Über Robert Andres (33 Artikel)
Computerfreak und enthusiastischer Student. Vollblut-Berliner, der beinahe gern Lehrer geworden wäre.