Neuseeland: Kia ora!

Stell dir ein Land vor, in dem vier Mil­lio­nen Men­schen leben, aber dafür 40 Mil­lio­nen Schafe! Mei­len­weite Strände, rei­ßende Flüsse und vul­ka­ni­sche Quel­len. Gleich neben ener­gie­ge­la­de­nen und mul­ti­kul­tu­rel­len Metro­po­len und dem rast­los wilden Nacht­le­ben. Dieses Land der Kon­traste besteht aus drei Inseln, die unter­schied­li­cher nicht sein könn­ten und wird von seinen Urein­woh­nern Aote­aroa genannt. Bericht eines Aus­lands­stu­di­ums in Neuseeland.

Der Gedanke an Neu­see­land bringt Anja, die 24-jäh­rige Anglis­tik- und Ger­ma­nis­tik-Stu­den­tin ins Schwär­men, seit sie mit einem Ruck­sack und einem Work-and-Travel-Visum ein Jahr lang durch das Land reiste. Von da an stand ein wie­der­hol­ter Besuch ganz sicher fest. Eine Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung des Aka­de­mi­schen Aus­lands­am­tes stellte Neu­see­land als ange­se­he­nes Stu­di­en­land vor. Hier erfuhr Anja auch, dass die Orga­ni­sa­tion eines Stu­di­en­auf­ent­hal­tes an einer neu­see­län­di­schen Uni recht kom­pli­ziert sein kann. Wer ein Semes­ter am ande­ren Ende der Welt plant, braucht ganz klar Unter­stüt­zung. Diese können Stu­den­ten kos­ten­los beim Ranke-Hei­ne­mann-Insti­tut erhalten. 

 

Foto: Bet­tina Schlüter

Das Ranke-Hei­ne­mann-Insti­tut hat sich als Ver­bin­dungs­ein­rich­tung zwi­schen neu­see­län­di­schen und deut­schen Uni­ver­si­tä­ten eta­bliert. Hier werden Stu­den­ten bera­ten und bei ihrem Vor­ha­ben, ein Aus­lands­stu­dium zu machen, unter­stützt. Von der Aus­wahl einer geeig­ne­ten Uni, über Hilfe bei der Bewer­bung und Ein­schrei­bung, bis zu Finan­zie­rungs­fra­gen — in jedem Bereich bekam Anja Hilfe. Ich werde ab Juli an der Uni­ver­sity of Auck­land ein Jahr lang Paci­fic Cul­ture stu­die­ren?, eine Stu­di­en­rich­tung, die Anja an ihrer Hei­mat­uni­ver­si­tät nicht ein­schla­gen kann. Sie hat sich für das Study-Abroad-Pro­gramm ent­schie­den. Hier­bei kann sie auch aus benach­bar­ten Berei­chen ihres Stu­di­en­gangs Kurse aus­wäh­len und so Ein­bli­cke in völlig neue The­men­ge­biete wäh­rend ihres Aus­lands­stu­di­ums erhalten. 

 

Eine wei­tere Mög­lich­keit wäre ein Auf­bau­stu­di­en­gang, der so genann­ten Post­gra­duate-Stu­dies gewe­sen. Statt der übli­chen Stu­di­en­ge­büh­ren für aus­län­di­sche Stu­den­ten muss hier­bei ledig­lich ein Drit­tel davon gezahlt werden. Somit gelten für deut­sche Stu­den­ten die­sel­ben finan­zi­el­len Bestim­mun­gen wie für ihre neu­see­län­di­schen Kom­mi­li­to­nen. Ein Uni­ab­schluss ist hier nicht zwangs­läu­fig nötig, denn auch sechs absol­vierte Semes­ter rei­chen als Vor­aus­set­zung aus. So kann wäh­rend des Auf­ent­hal­tes ein kom­plet­ter Hoch­schul­ab­schluss erwor­ben werden. 

In den Erfah­rungs­be­rich­ten wird immer wieder erwähnt, dass ein Aus­lands­stu­dium in Neu­see­land inten­si­ver sei. Beson­ders die fle­xi­ble Kurs­wahl und die hilfs­be­rei­ten und zugäng­li­chen Dozen­ten werden sehr gelobt. Viel­leicht liegt dieses Emp­fin­den aber auch daran, dass das Stu­di­en­sys­tem in Neu­see­land anders auf­ge­baut ist. In Pots­dam stu­diere ich im Schnitt zehn ver­schie­dene Kurse pro Semes­ter, erzählt Anja und freut sich schon darauf, sich bald auf ledig­lich vier Kurse kon­zen­trie­ren zu können. Wahr­schein­lich werden die Anfor­de­run­gen aber sehr hoch sein, sagt sie und gibt zu, manch­mal etwas Angst vor Sprach­bar­rie­ren zu haben. Doch von sol­chen Gedan­ken lässt sie sich nicht aus der Ruhe brin­gen, denn die Vor­freude auf das bevor­ste­hende Aben­teuer ist weit­aus größer. Ich werde viele neue Leute ken­nen­ler­nen, in einer voll­kom­men ande­ren Umge­bung leben und einen neuen, nicht­eu­ro­päi­schen Blick auf aka­de­mi­sche Themen erhalten?g, erzählt Anja begeis­tert und fügt lachend hinzu: Und ich werde end­lich einmal an einer rich­ti­gen Campus-Uni studieren!?