Softwarechamäleon

Anfang Dezem­ber wurde die neue Linux-Ver­sion von Suse ver­öf­fent­licht. Das Betriebs­sys­tem ver­wen­det nun keine pro­prie­täre Soft­ware mehr, son­dern nur noch frei kopier­bare Kom­po­nen­ten, wes­halb das System auch kos­ten­los als Down­load ver­füg­bar und beson­ders inter­es­sant für den stu­den­ti­schen Geld­beu­tel ist.

Seit 2005 wird das Linux­be­triebs­sys­tem von der Open­Suse-Com­mu­nity mit­ent­wi­ckelt. Erklär­tes Ziel des Pro­jek­tes ist es, die welt­beste Linux-Dis­tri­bu­tion zu erstel­len und zu verbreiten?g. Ob die neue Ver­sion hält, was sie ver­spricht, haben wir uns ange­se­hen. Wir ent­schei­den uns für eine Par­al­lel­in­stal­la­tion von Linux auf einem bestehen­den Win­dows­sys­tem, was laut Anlei­tung kein Pro­blem dar­stel­len sollte. Die Instal­la­tion ver­läuft rei­bungs­los, trotz der kurzen Schreck­se­kunde, in der der Bild­schirm dunkel wird. Es stellt sich heraus, dass es kein Absturz ist, ledig­lich der Ener­gie­spar­mo­dus des Moni­tors hat sich ob der langen War­te­zeit ein­ge­schal­tet. Keine Daten werden beschädigt. 

 

Open­Suse 10 ist ein­fach zu instal­lie­ren, erkennt die meiste Hard­ware, bringt jede Menge Soft­ware mit und ist kos­ten­los. Man kann es aber auch mit Hand­buch kaufen. 

Der erste Ein­druck des Sys­tems ist viel­ver­spre­chend: Der USB-Dru­cker wurde erkannt, auch für die zusätz­lich ein­ge­stöp­selte externe Fest­platte ist ein Icon auf dem Desk­top vor­han­den. Öffnet man den Arbeits­platz, sind die wich­tigs­ten Sys­tem­da­ten über­sicht­lich dar­ge­stellt, bei den Bezeich­nun­gen hat man sich an der Micro­soft-Kon­kur­renz ori­en­tiert, so dass Win­dows-Nut­zern der Ein­stieg leicht gemacht wird. 

Auf der Ver­pa­ckung wird mit der vollen Daten­kom­pa­ti­bi­li­tät von Open­Of­fice mit Micro­soft Office gewor­ben. Wir öffnen also ein unter Win­dows bear­bei­te­tes Word-Doku­ment für Open­Of­fice kein Pro­blem, es werden sogar Makros und Ände­rungs­ver­fol­gun­gen über­nom­men. Kom­plexe Wor­d­da­teien, wie eine Diplom­ar­beit berei­ten beim Import jedoch Probleme. 

Beim Ver­such, die Lösung im Inter­net zu finden wird klar, dass die Wire­less-Lan-Karte eben­falls nicht erkannt wurde. Ein alt bekann­tes Pro­blem bei Linux ist die Kom­pa­ti­bi­li­tät mit vor allem neuen Hard­ware­kom­po­nen­ten. Zum Glück gibt es im Inter­net umfang­rei­che Kom­pa­ti­bi­li­täts­lis­ten, die man vor der Instal­la­tion zu Rate ziehen kann. Abge­se­hen von eini­gen Son­der­fäl­len kann die Linux-Hard­ware-Unter­stüt­zung jedoch als stabil und vor­bild­lich gelten. Auch die Soft­ware-Aus­stat­tung ist immens: Für jeden Lebens­be­reich und jede Anwen­dung finden sich geeig­nete Pro­gramme, die in Funk­ti­ons­um­fang und Arbeits­weise sich vor ihren Win­dows-Pen­dants nicht zu ver­ste­cken brau­chen. Durch die Dual-Boot-Funk­tion hat man im Not­fall? immer noch Zugriff auf sein altes System. 

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