Ingenieure gefragter denn je

Im Januar wurde der “Young Pro­fes­sio­nal Index”? vor­ge­stellt. Diese Unter­su­chung beleuch­tet regel­mä­ßig die Arbeits­markt­lage für junge Aka­de­mi­ker. Dazu werden die Online-Stel­len von 500 Unter­neh­men unter­sucht. Der Auf­takt­band der Reihe Basis: 2.394 Stel­len­an­ge­bote im vier­ten Quar­tal 2006 legt den Schwer­punkt auf das ver­ar­bei­tende Gewerbe. Zen­tra­les Ergeb­nis: Im Zuge des begin­nen­den Auf­schwungs sind junge Inge­nieure bei mit­tel­stän­di­schen Unter­neh­men gefrag­ter denn je.

Fast sieben von zehn Betrie­ben mit bis zu 500 Mit­ar­bei­tern suchen der­zeit Hoch­schul­ab­sol­ven­ten mit tech­ni­schen Abschlüs­sen. Mehr als acht von zehn klei­nen und mitt­le­ren Betrie­ben sind mit ihrer Auf­trags­lage zufrie­den. Um die zusätz­li­che Arbeit schul­tern zu können, benö­tigt vor allem das ver­ar­bei­tende Gewerbe wei­tere Mit­ar­bei­ter. Drei von vier Per­so­nal­chefs setzen hier auf Inge­nieure. Eben­falls gefragt sind Infor­ma­ti­ker (20 Pro­zent) sowie Wirt­schafts- und Sozi­al­wis­sen­schaft­ler (18 Prozent).

Die Anfor­de­run­gen an die poten­zi­el­len Mit­ar­bei­ter sind hoch. Ohne den Nach­weis sozia­ler Kom­pe­ten­zen haben Bewer­ber bei deut­schen Unter­neh­men einen schlech­ten Stand. Mehr als acht von zehn Per­so­nal­chefs ver­lan­gen bei­spiels­weise Selbst­stän­dig­keit, Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stärke und Ver­hand­lungs­ge­schick. Fast sieben von zehn Unter­neh­men setzen zudem auf die Team­fä­hig­keit ihrer poten­zi­el­len Mitarbeiter.

In knapp 60 Pro­zent der Job­an­ge­bote werden Erfah­run­gen mit der digi­ta­len Tech­nik nach­ge­fragt. Ebenso erwar­tet die Mehr­heit der Unter­neh­men (68 Pro­zent) Fremd­spra­chen­kennt­nisse. 85 Pro­zent der befrag­ten Per­so­nal­ver­ant­wort­li­chen setzen dabei auf Eng­lisch. Nur für knapp fünf Pro­zent der Betriebe ist Fran­zö­sisch wichtig.

Die besten Chan­cen haben Berufs­ein­stei­ger in Süd­deutsch­land. Knapp 60 Pro­zent aller Stel­len für Young Pro­fes­sio­nals werden in Bayern und Baden-Würt­tem­berg geschaf­fen. Die unter­such­ten Betriebe im Norden geben eher Wirt­schafts- und Sozi­al­wis­sen­schaft­lern den Vorzug. Ham­burg erweist sich dabei als Job­mo­tor. Bis zu 15 Pro­zent der Aka­de­mi­ker mit Hoch­schul­ab­schluss finden in der Han­se­stadt ihren ersten Arbeit­ge­ber. Das Schluss­licht bilden die neuen Bun­des­län­der nur jede vier­zigste Stelle für Berufs­star­ter wird in einem ost­deut­schen Betrieb angeboten.

Die Ein­satz­mög­lich­kei­ten für Hoch­schul­ab­sol­ven­ten sind viel­fäl­tig. Jeder zweite Arbeits­platz wird im ver­ar­bei­ten­den Gewerbe ver­ge­ben. Knapp jede zehnte Stel­len­aus­schrei­bung stammt aus dem Handel. Fast ein Vier­tel der Ange­bote von Kon­zer­nen des ver­ar­bei­ten­den Gewer­bes kommen von IT-Unter­neh­men. Die Che­mie­be­triebe stel­len nur sieben Pro­zent der Ein­stiegs­jobs. Jede fünfte Stelle für Young Pro­fes­sio­nals hat mit den Auf­ga­ben rund um die Pro­dukt­ver­mark­tung zu tun. Jeder sechste Per­so­nal­ver­ant­wort­li­che sucht Nach­wuchs­kräfte für seine For­schungs- und Ent­wick­lungs­ab­tei­lun­gen. Jedes neunte Unter­neh­men setzt dabei auf Informatiker.