Studienabbruch? Kein Beinbruch

Die Alma Mater ist aus den Augen, das Berufs­le­ben brei­tet sich vor Ihnen aus. Sie sind eigent­lich zu beschäf­tigt und im Großen und Ganzen auch zu erfolg­reich, um sich über die ver­geu­de­ten, ver­schwen­de­ten, viel zu schnell ver­flo­ge­nen Semes­ter zu grämen und zu schä­men. Jetzt geht es um Lebens­lauf, Anschrei­ben, Jobin­ter­view und Sie fragen sich, warum Sie den Zombie Ihres aka­de­mi­schen Miss­erfolgs wieder aus­gra­ben und ande­ren unter die Nase halten sollen.

Foto: Albrecht Noack

Sie haben den Zeit­raum in Ihrer Vita sowieso zu bele­gen. Ein nicht abge­schlos­se­nes Stu­dium ist zwar nicht gut, aber immer noch besser als manch ande­rer Zeit­ver­treib der Genera­tion Golf plus?g. Wenn kein Aka­de­mi­ker gesucht wird, passt es, dass Sie keiner sind. Sie sind eben eine nicht ver­kopfte, rundum aufs tat­kräf­tige Werken und Machen aus­ge­rich­tete Person Ihre Jobs, Ihre Aus­bil­dung, Ihre Pra­xis­er­fah­rung bewei­sen es. Dar­über freut sich der Rekrutierer.

Ver­tief­tes Wissen, es darf gern auch etwas brei­ter gestreut sein, scha­det in keinem Job. Jeder Job­an­bie­ter kauft Ihnen Ihre Stu­di­en­schwer­punkte, Ihre Lern­tech­ni­ken, Ihre Fähig­keit zur Selbst­or­ga­ni­sa­tion, Ihre Aus­lands- und Pro­jekt­er­fah­rung gern ab. Sie machen das zum Teil des Pakets. Bauen Sie Stu­di­en­schwer­punkte, Pro­jekte, Lern­er­folge, Themen, schrift­li­che Arbei­ten, prak­ti­sche Übun­gen in Ihre Bewer­ber­prä­sen­ta­tion ein. Sie haben Ihr Stu­dium nicht zum Abschluss gebracht, aber Ihr Stu­dium hat auch nicht nichts?g gebracht.

Nicht ver­ges­sen: Keiner ent­kommt seiner eige­nen Geschichte, da kann man auch gleich dazu stehen. Ja zum Stu­di­en­ab­bruch heißt: ja zur eige­nen Ver­gan­gen­heit, ja zum erwor­be­nen Wissen und ja zu der Lehre, die man aus dieser Zeit zieht. Nicht dass Sie etwas abge­bro­chen haben, zählt, son­dern dass Sie unge­bro­chen und auf­recht daste­hen und hoff­nungs­voll in die Zukunft schauen.