Zahl der Studienanfänger soll erhöht werden
„Wir wollen eine Studienanfängerquote von 40 Prozent erreichen“, sagt der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesbildungsministerium Andreas Storm. Am Dienstag vergangener Woche stellte Strom gemeinsam mit dem Präsidenten des Deutschen Studentenwerks die 18. Sozialerhebung über die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in Deutschland vor. Im Jahr 2005 kommt Deutschland danach auf eine Studienanfängerquote von 37 Prozent.
Damit konnte zwar das Niveau der Vorjahre gehalten werden, Storm betonte aber auch: „Wir müssen noch besser werden!“ Um die Zahl der Studierenden zu erhöhen, nannte Storm zwei zentrale Ansatzpunkte: den Hochschulpakt von Bund und Ländern und die Verbesserung der finanziellen Situation der Studierenden über die angestrebte BAföG-Erhöhung der Bundesregierung.
Der Hochschulpakt von Bund und Ländern wurde vor wenigen Tagen unterschrieben. „Mit dem Pakt wird der Bund die Länder und die Hochschulen finanziell in die Lage versetzen, bis 2010 insgesamt 91.370 zusätzliche Studienanfänger aufzunehmen – dafür zahlt der Bund 565 Millionen Euro“, sagte Storm. „Wir geben damit ein wichtiges Signal an die jungen Menschen, sich für ein Studium zu entscheiden.“
„Wir müssen noch besser werden!“
Die Ergebnisse der 18. Sozialerhebung zeigen, dass sich über den Zeitraum der letzten zwei Jahrzehnte die Bildungsbeteiligung der Kinder aus den unterschiedlichen Herkunftsmilieus tendenziell angenähert hat. War in den 80er Jahren die Chance ein Studium zu beginnen für ein Beamtenkind noch sechs mal so hoch wie für ein Arbeiterkind, sank dieser Faktor im Jahr 2005 auf 3,6.
„“Die Chancen für Kinder aus nicht-akademischen Herkunftsfamilien konnten spürbar gesteigert werden. Dennoch bleibt die Verwirklichung von Chancengerechtigkeit eine vordringliche Aufgabe der Bildungspolitik in Deutschland“, bewertete Storm die Zahlen. „Hier ist aktives Handeln von Bund und Ländern gefragt.“
„Kinder aus nicht-akademischen Familien haben spürbar bessere Chancen“
Laut Sozialerhebung haben Studierende in Deutschland im Durchschnitt monatliche Einnahmen von 770 Euro. Storm kündigte an, bei der finanziellen Situation der Studierenden anzusetzen und diese zu verbessern: „Wir setzen uns für eine spürbare Erhöhung der BAföG-Sätze und Freibeträge ein“.
Dies würde auch dazu führen, dass mehr Studierende Anspruch auf BAföG erhalten. Bislang sind es rund 345.000 junge Menschen. Mit der 22. BAföG-Novelle sorgt die Bundesregierung außerdem erstmals für einen Kinderbetreuungszuschlag für Studierende und stellt sicher, dass Migranten mit langfristiger Bleibeperspektive generell BAföG erhalten können.
Weitere Informationen:
Ergebnisse der 18. Sozialerhebung: www.sozialerhebung.de
Kurzfassung der 18. Sozialerhebung: www.bmbf.de/pub/wsldsl_2006_kurzfassung.pdf
Sozialerhebung durchgeführt durch das HIS: www.bmbf.de/pub/wsldsl_2006.pdf