Studierende in Hamburg boykottieren Studiengebühren
Im Januar wurde im Hamburger Senat die Einführung von allgemeinen Studiengebühren beschlossen. Daraufhin riefen Studierende und Vertreter der GEW zum Boykott auf. Der Boykottversuch scheiterte an der Universität Hamburg allerdings an der mangelnden Beteiligung der Studierenden: An dem Aufruf nahmen gut 6.000 Studierende teil – 10.000 hätten es sein müssen. An der kleineren Hamburger Kunsthochschule hingegen boykottierten über die Hälfte der 555 gebührenpflichtigen Studierenden die Zahlung der Studiengebühren.
Auf einer Vollversammlung hatte Hochschulpräsident Martin Köttering angekündigt, er werde die Zahlverweigerer nach Ende einer Mahnfrist exmatrikulieren. Inzwischen sind die Mahnungen an die säumigen Studierenden mit Androhung der Exmatrikulation versandt worden — Zwei Wochen bleiben ihnen jetzt noch Zeit um die Gebühren doch noch auf das Hochschulkonto zu überweisen.
Die Studierenden wollen jedoch hart bleiben und haben am 27. Juni im Anschluss an eine Vollversammlung angekündigt, dass auch die übliche Jahresausstellung der Hochschule ausfallen wird: „Wir, die Studierenden, stellen unsere privaten Interessen – das Zeigen von eigenen Arbeiten und der daraus möglicherweise resultierenden Karrierechancen – zugunsten der Stärkung unserer Forderungen nochmals zurück.“
Wenn die Studierenden bei ihrem Boykott bleiben und tatsächlich exmatrikuliert würden, wäre weniger als die Hälfte der Studierenden noch übrig. Das hat die ProfessorInnenschaft – unter Ihnen der bekannte Regisseur Wim Wenders – dazu veranlasst, an Wissenschaftssenator Dräger zu appellieren, doch eine Ausnahme zu machen. An den meisten anderen Kunsthochschulen in Deutschland würden keine Studiengebühren verlangt.
Weitere Informationen:
Aktionsbündnis gegen Studiengebühren: www.abs-bund.de
AStA der HFBK: www.hfbk.de/_new/_html/index.html