Alle Menschen sind gleich

Stu­den­ten sind links­ori­en­tiert. Stu­den­ten diskriminieren

nicht. Stu­den­ten sind keine Rassisten.

Das Hoch­schul­in­for­ma­ti­ons­sys­tem HIS bestätigte

diese Ergeb­nisse in seiner neuen Studie

?Aspekte der Inter­na­tio­na­li­tät deut­scher Hochschulen?:

Deut­sche Stu­den­ten haben keine ausländerfeindlichen

Gedan­ken. Eigent­lich nicht.

Doch dieses ?eigent­lich? stimmt nachdenklich.

Denn obwohl die meis­ten Stu­den­ten kein ausländerfeindliches

Gedan­ken­gut auf­wei­sen, gibt

es doch einige Hol­per­steine auf dem Weg zum

kul­tu­rel­len All­ge­mein­ver­ständ­nis. Mär­chen wie “Aus­län­der nehmen den Deut­schen die Arbeit weg” oder Deutsch­land würde es ohne Aus­län­der besser gehen” nehmen 90 Pro­zent der Stu­den­ten nicht ernst.

Ande­rer­seits sind da noch die übri­gen zehn Pro­zent. Für FU, HU und TU wären das jeweils etwa 3.000 Studenten.

Gibt es Ras­sis­mus an der Uni? Eine aktu­elle Studie meint ‚Nein‘. Zwi­schen den Zeilen blei­ben jedoch Zwei­fel bestehen. Foto: Albrecht Noack

Im Stu­di­en­jahr 2006 gab es 189.450 Bil­dungs­aus­län­der an den deut­schen Hoch­schu­len. Die Basis für einen auf­re­gen­den Kul­tur­aus­tausch wäre somit gege­ben. Nichts­des­to­trotz reden 42 Pro­zent der deut­schen Stu­den­ten selten oder nie mit aus­län­di­schen Stu­die­ren­den. Die Rede­faul­heit der deut­schen Studis war einer der zu beden­ken­den Knack­punkte der Studie. Gründe waren sel­tene Begeg­nung” oder Sprach­bar­rie­ren”. Die Moti­va­tion muss nicht einmal knall­harte Aus­län­der­feind­lich­keit sein; ein ein­fa­ches unbe­grün­de­tes Unwohl­sein in Gegen­wart eines Bil­dungs­aus­län­ders genügt, um eine unan­ge­nehme Stim­mung zwi­schen beiden Seiten zu kre­ieren. So kommt es dazu, dass 34 Pro­zent der Stu­die­ren­den eine Igno­ranz gegen­über Aus­län­dern beob­ach­ten konn­ten und 27 Pro­zent man­gelnde Hilfs­be­reit­schaft gegen­über Aus­län­dern erle­ben. Ist man ver­mehrt im Aus­land unter­wegs oder ver­schie­de­ner Fremd­spra­chen mäch­tig, sinkt die Pro­zent­zahl. Doch auch bei diesen Daten greift die zwei­sei­tige Medaille: Rund ein Drit­tel der aus­län­di­schen Kom­mi­li­to­nen soll den Deut­schen igno­rant gegen­über treten. 

Für die einen ist es struk­tu­rel­ler Ras­sis­mus. So erklärt ein AStA-Mit­glied der Uni Pots­dam, dass allein die Begriff­lich­kei­ten Bil­dungs­in­län­der” und ‑aus­län­der” dis­kri­mi­nie­rend seien. Andere nennen es kul­ti­vier­ten Ras­sis­mus”, denn man schlägt nicht mit spit­zen Stö­cken, son­dern spit­zen Bemer­kun­gen, und für alles gibt es eine plau­si­ble Erklä­rung. Der RCDS ver­langte Studien­gebühren für Aus­län­der­stu­die­rende, weil sie hier Wissen bezie­hen, es aber anderswo zurück­ge­ben”, erklärt der Pots­dam-Stu­dent weiter, wo ist da die plau­si­ble Erklärung?”

Übri­gens: Bei den Inge­nieur­wis­sen­schaft­lern finden sich mit neun Pro­zent die meis­ten aus­län­der­feind­li­chen Stu­den­ten und bei den Sprach- und Kul­tur­wis­sen­schaft­lern die wenigs­tens. Wie der Name verrät, behan­delt das Eine wenig und das Andere viel Kul­tu­rel­les. Soviel zur Sta­tis­tik; wie gesagt, eigent­lich sieht es gut und offen aus an den deut­schen Hoch­schu­len. Wie gesagt: eigentlich”.