Rockabilly-Sound der Neuzeit

Das neue Album der fünf Jungs von Boppin´B hört auf den Namen Rock´n´Roll Radio und erfrischt die Musik­welt mit ihrem Rockabilly-Sound.

Manche sagen, Rock´n´Roll sei tot. Ihr gebt bis zu 200 Kon­zerte pro Jahr sind Kon­zerte der ein­zige Weg für wahren Rock´n´Roll?
Zum Lebens­ge­fühl des Rock´n´Roll gehö­ren die Bands, und damit die Kon­zerte. Die Plat­ten­in­dus­trie ist in den 50er Jahren erst auf­merk­sam gewor­den, als klar war, dass man damit rich­tig Geld ver­die­nen kann. Heut­zu­tage würden die meis­ten Firmen doch lieber Wasch­ma­schi­nen ver­kau­fen, wenn die Ren­dite stimmt. Das Erleb­nis eines Live-Kon­zer­tes lässt sich ein­fach nicht digitalisieren.
Euer neues Album „Rock´n´Roll Radio“ beinhal­tet neben Cover­ver­sion viele eigene Songs. Warum diese Kombination?
Es gab keinen bewuss­ten Mas­ter­plan. Das Covern hat sich durch alle Alben hin­durch wei­ter­ent­wi­ckelt, ein­fach weil es Spaß macht oder als musi­ka­li­sche Ver­beu­gung. Nach dem reinen Cover­al­bum „Bop around the pop“ war uns wich­tig, die eige­nen Songs wieder in den Vor­der­grund zu rücken. 
Macht es mehr Spaß, etwas zu covern oder Eige­nes einzuspielen?
Beides ist wich­tig. Eigent­lich will jeder Musi­ker seine Ideen ver­wirk­li­chen. Wenn das Publi­kum beim Kon­zert die eige­nen Texte mit­singt oder laut­stark eigene Songs for­dert, ist das doch ein beson­de­rer Moment. 
Gibt es Songs, die Ihr schon immer mal covern woll­tet und andere, die Ihr nie covern würdet?
Wir soll­ten mal den Top-Hit „This boy is mine“ bear­bei­ten, aber das ging nicht, denn die Nummer war so frei von jeg­li­cher Melo­die, das war unglaub­lich. Depe­che Mode hin­ge­gen schrei­ben immer wieder groß­ar­tige Melo­dien, denn Melo­die ist ein sehr wich­ti­ges Kri­te­rium beim Covern.
Sehnt ihr euch nach der Zeit zurück, in der es mehr Rock´n´Roll gab und „The King“ die Bühnen unsi­cher machte?
Nicht wirk­lich. Heute hat man zwar oft das Gefühl, alles wäre schon mal dage­we­sen, und damals brannte da wirk­lich eine Lunte am Pul­ver­fass. Ansons­ten war das schon eine ziem­lich spie­ßige Zeit, das wird oft beschö­nigt. Die heu­ti­gen „Pop­stars“ tun mir meist nur leid, denn mal ehr­lich: Erst werden sie in den Himmel geho­ben, und dann lässt man sie wie eine heiße Kar­tof­fel fallen. 
Apro­pos Pop­stars: Was haltet ihr vom heu­ti­gen Radioprogramm? 
Ein ame­ri­ka­ni­scher Bekann­ter hat das deut­sche Radio­pro­gramm mal mit der Wahl zwi­schen warmer und kalter Scheiße verglichen. 
Ihr seid auf Tour durch Deutsch­land. Werdet ihr nie tourmüde?
Warum soll­ten wir? Die Ener­gie, die man von den Leuten bei den Kon­zer­ten zurück­be­kommt, hält einen mehr als wach.