Arbeitgeber auf vier Rädern

Inge­nieure und Maschi­nen­bauer sind gefragt wie nie. Doch auch Stu­den­ten ande­rer Fach­rich­tun­gen können in der Auto­mo­bil­bau­in­dus­trie Fuß fassen.

Die Auto­mo­bil­bran­che boomt. Nicht umsonst stellt sie Deutsch­lands wich­tigs­ten Wirt­schafts­zweig dar. Der Jah­res­be­richt vom Ver­band der Auto­mo­bil­in­dus­trie für 2007 zeigt, dass die Auto­mo­bil­in­dus­trie hier­zu­lande zudem die beschäf­ti­gungs­sta­bilste Bran­che dar­stellt. Laut Recru­ting-Leiter bei der BMW-Group, Tobias Nickel, hängt jeder siebte Arbeits­platz in Deutsch­land von diesem Indus­trie­zweig ab. 
Inge­nieure und Maschi­nen­bauer sind gefragt wie nie. Illus­tra­tion: Markus Blatz

Für Stu­die­rende der klas­si­schen Auto­mo­bil­bau-Fach­rich­tun­gen wie Maschi­nen­bau und Elek­tro­tech­nik bieten sich aus­sichts­rei­che Kar­rie­re­chan­cen bei Groß­un­ter­neh­men wie BMW, Mer­ce­des und Co. Auch mit­tel­stän­di­sche Firmen und beson­ders die Zulie­fer­bran­che suchen hän­de­rin­gend nach gut aus­ge­bil­de­ten Fach­kräf­ten wie Ent­wick­lungs- und Soft­ware­in­ge­nieu­ren sowie Kfz-Mecha­no­t­ro­ni­kern. In einem durch­or­ga­ni­sier­ten Groß­un­ter­neh­men ist der Kon­kur­renz­druck oft hoch, und es gibt weni­ger Spiel­raum für eigene Ideen. Nicht selten kommt es vor, dass ein Ent­wick­ler mona­te­lang für die Schraube eines Steu­er­ele­men­tes zustän­dig ist. Gerade klei­nere Firmen bieten Berufs­ein­stei­gern fle­xi­ble Auf­stiegs­chan­cen, und die eigene Krea­ti­vi­tät wird nicht nur unter­stützt, son­dern gefordert. 

Sozi­al­kom­pe­tenz für Ingenieure 
Gesucht werden hier­bei beson­ders Inge­nieure, die wäh­rend und nach dem Stu­dium berufs­ori­en­tierte Prak­tika im In- und Aus­land absol­viert haben; idea­ler­weise haben sie sich dort eine Fremd­spra­che ange­eig­net. Eng­lisch ist inzwi­schen auch in dieser Bran­che ein echtes Muss. 
Auf­fal­lend ist der geringe Frau­en­an­teil unter den ange­hen­den Inge­nieu­ren. Nur zehn Pro­zent der Stu­den­ten sind weib­lich. Dabei sind die oft als typisch weib­lich dekla­rier­ten Soft Skills wie Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stärke und Team­fä­hig­keit beson­ders für Ent­wick­lungs­in­ge­nieure essen­zi­ell, die beim Her­stel­ler vor Ort in Pro­jekt­teams ein­ge­setzt werden. Längst über­holt ist das Kli­schee vom Inge­nieur als Tech­nik­freak, der kaum in der Lage ist, über etwas ande­res als seine Werk­zeug­kiste zu spre­chen. Soziale Schlüs­sel­qua­li­fi­ka­tio­nen machen aus einem Inge­nieur einen gefrag­ten Arbeitnehmer. 
Auch Stu­den­ten ande­rer Fach­rich­tun­gen pro­fi­tie­ren von guten Job­aus­sich­ten in der Auto­mo­bil­in­dus­trie. Phy­si­ker, Che­mi­ker und Bio­lo­gen haben durch neu­este Ent­wick­lun­gen in der Nano­tech­no­lo­gie die Auto­mo­bil­bran­che revo­lu­tio­niert. Nicht zuletzt, da das neue glo­bale Bewusst­sein für den Kli­ma­schutz auch nach neuen Werk­stof­fen und Tech­ni­ken ver­langt, die eine gerin­gere CO2-Emis­sion und damit bes­sere Umwelt­ver­träg­lich­keit der Fahr­zeuge ermög­licht. Hierzu zählt auch die Ent­wick­lung von alter­na­ti­ven Antrie­ben wie Hybrid- und Brenn­stoff­zell­mo­to­ren, für die Absol­ven­ten gesucht werden, die auf dem neu­es­ten Stand der Tech­nik aus­ge­bil­det wurden. 
Jobs für krea­tive Köpfe 
Im Pro­dukt­mar­ke­ting und der Öffent­lich­keits­ar­beit bieten sich dar­über hinaus viele krea­tive Jobs. Männer und Frauen jed­we­der Fach­rich­tung finden inter­es­sante Aufgaben. 
Wenn der Motor läuft, muss auch das Design stim­men. Zahl­rei­che Beschäf­ti­gungs­fel­der sind nicht auf den ersten Blick zu erken­nen. Wich­tig sind nicht nur die Innen­aus­stat­tung und Außen­ge­stal­tung, auch der Sound eines moder­nen Autos ist nicht zufäl­lig gewählt. Wer einen Mer­ce­des kauft, will das ent­spre­chende Moto­ren­ge­räusch nicht missen, und sogar der Sound für das Zuschla­gen der Fah­rer­tür wird inzwi­schen digi­tal erzeugt. Die Sound­de­si­gner geben dem voll­ende­ten Fahr­ge­fühl mit allen Sinnen den letz­ten Schliff. 
So viel­fäl­tig wie die Job­be­zeich­nun­gen im Auto­mo­bil­bau, so aus­sichts­reich sind die Kar­rie­re­chan­cen für Inter­es­sierte. Arbeits­markt­ex­per­ten gehen von etwa 30.000 unbe­setz­ten Stel­len aus. Das anhal­tend hohe Inno­va­ti­ons­tempo, beson­ders im Bereich der Ent­wick­lung, stellt auch lang­fris­tig her­vor­ra­gende Beschäf­ti­gungs­mög­lich­kei­ten sicher.