Praxistauglich

Das CHE unter­suchte die Softs­kills in den Bache­lor­stu­di­en­gän­gen. Im ent­stan­de­nen Ran­king schnitt Berlin mäßig ab.

Team­fä­hig­keit, Prä­sen­ta­tio­nen, Fremd­spra­chen­kom­pe­tenz – von moder­nen Stu­den­ten werden längst nicht mehr nur Fach­kennt­nisse ver­langt. Des­halb gehört zum Stu­dium nicht nur die Ver­mitt­lung von Fakten, son­dern auch die von Soft Skills. Der Arbeits­kreis Per­so­nal­mar­ke­ting wollte her­aus­fin­den, wie wich­tig den Hoch­schu­len die soge­nannte Employa­bi­lity ist. Dazu beauf­tragte er das Cen­trum für Hoch­schul­ent­wick­lung (CHE), die Berufs­be­fä­hi­gung in den tech­ni­schen Bache­lor­stu­di­en­gän­gen zu untersuchen. 
Mit Fra­ge­bö­gen ana­ly­sierte das CHE über 550 deut­sche Bache­lor­stu­di­en­gänge in den vier Berei­chen Metho­den­kom­pe­tenz, Sozi­al­kom­pe­tenz, Pra­xis­be­zug und Inter­na­tio­na­li­tät. Besteht ein Pflicht­prak­ti­kum? Gibt es Prak­ti­kums­börse und Career Center? Wie sieht es mit Grup­pen­ar­bei­ten und Prä­sen­ta­tio­nen aus? Kommen Dozen­ten aus der Praxis oder aus dem Aus­land? Bei der Aus­wer­tung dieser und ande­rer Fragen wurden bis zu fünf Sterne für die her­aus­ra­gends­ten Hoch­schu­len ver­ge­ben. In Berlin betei­lig­ten sich die Fach­hoch­schule für Tech­nik und Wirt­schaft, die Fach­hoch­schule für Wirt­schaft, die Media­de­sign Hoch­schule für Design und Infor­ma­tik, die Tech­ni­sche Fach­hoch­schule, die Freie und die Tech­ni­sche Universität. 
Fach­hoch­schu­len glän­zen mit drei Sternen 
In der deutsch­land­wei­ten Gesamt­aus­wer­tung lagen die Fach­hoch­schu­len in der Bewer­tung vor den Uni­ver­si­tä­ten. Die Lage der Ber­li­ner Hoch­schu­len sieht auch nicht anders aus. Die TFH erreicht mit „Pack­a­ging Tech­no­logy“ die beste Bewer­tung in Berlin mit drei Ster­nen. Beson­ders der Pra­xis­be­zug wurde mit 12 von 15 mög­li­chen Punk­ten posi­tiv bewer­tet. Der eben­falls an der TFH ange­bo­tene Bache­lor­stu­di­en­gang „Wirt­schafts­in­ge­nieur­we­sen – Maschi­nen­bau“ erhält den besten Ber­li­ner Platz in der Son­der­ka­te­go­rie Internationalität. 
Der Stu­di­en­gang „Wirt­schafts­in­for­ma­tik“ der FHW zeigt beson­ders bei der Metho­den­kom­pe­tenz gute Resul­tate, sodass Stu­den­ten mit vielen Ange­bo­ten zum Pro­jekt­ma­nage­ment oder zur IT- und Medi­en­kom­pe­tenz rech­nen können. Die Fächer „Game­de­sign“ der MDH und „Wirt­schafts­in­for­ma­tik“ der FHTW erhal­ten zwar eben­falls drei Sterne in der Gesamt­wer­tung, können aber auf ihre Noten in Sozi­al­kom­pe­tenz nicht beson­ders stolz sein. Gerade 2,7 von mög­li­chen 15 Punk­ten lässt auf ein­sa­mes Arbei­ten ohne Prä­sen­ta­tio­nen schließen. 
Ber­li­ner Unis haben noch Aufholbedarf 
Von den Ber­li­ner Uni­ver­si­tä­ten schaffte es keine, fünf, vier oder drei Sterne zu erhal­ten. Die FU bekommt in allen Kate­go­rien aus­rei­chende Noten für die Stu­di­en­gänge Infor­ma­tik und Bio­in­for­ma­tik. Die TU kann zwar in „Maschi­nen­bau“, „Phy­si­ka­li­sche Inge­nieur­wis­sen­schaft“ und „Ver­kehrs­we­sen“ mit guten Pra­xis­no­ten prah­len, der Faktor Sozi­al­kom­pe­tenz wird an der anony­men Massen-Uni aller­dings kaum berück­sich­tigt. Wer also als Ein­zel­kämp­fer stu­die­ren möchte und auf gekonn­tes Mode­rie­ren keinen Wert legt, scheint an der TU gut auf­ge­ho­ben zu sein. 
Trau­ri­ges Schluss­licht der Ber­li­ner stellt mit einem Stern der Stu­di­en­gang „Mecha­ni­cal Engi­nee­ring“ der FHTW dar. Die Noten für Sozial- und Metho­den­kom­pe­ten­zen liegen im Keller. Der Pra­xis­be­zug ist zwar befrie­di­gend, reißt den Rest jedoch nicht wieder hoch. 
Zwar schaff­ten auch Uni­ver­si­tä­ten den Sprung auf das Fünf-Sterne-Trepp­chen – diese befin­den sich jedoch nicht in Berlin, son­dern in Siegen und Müns­ter. Zu berück­sich­ti­gen ist, dass die Fach­kom­pe­tenz nicht in die Studie ein­ge­flos­sen ist. Ein guter Platz im Rating kann das umfas­sende Infor­mie­ren nicht erset­zen. Rich­tig schlimm ist aber keiner der Stu­di­en­gänge. Die Kate­go­rie mit null Ster­nen blieb leer. 
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