editorial Juli/August 2008: Oh, Gott!

„Nun sag, wie hast du’s mit der Reli­gion?“, klingt uns die Gret­chen­frage im Ohr. Goe­thes Faust hielt nicht viel davon, Mephis­to­phe­les hatte ihm reli­gi­ons­frei einen guten Deal ange­bo­ten. Der brachte ihn in Teu­fels Küche, Gret­chen blieb zurück. In Deutsch­land glau­ben zwei von drei Per­so­nen an den All­va­ter. Aber was bedeu­tet es schon, an Gott zu glau­ben, wenn der Alltag mit Klau­su­ren und Neben­job und die glo­bale Ent­wick­lung mit Krie­gen und Kli­ma­ka­ta­stro­phe viel wich­ti­ger scheinen? 

Letzt­lich ent­schei­det jeder für sich, woran er glaubt: Ob Gott nicht exis­tiert, im Himmel über uns wacht, eine unsicht­bare Natur­ge­walt ist oder im leisen Knis­tern besteht, das sich zwi­schen zwei Men­schen auf­baut. Seid frucht­bar und mehret euch und mis­sio­niert eure Mit­men­schen, auf dass alle die besten aller mög­li­chen Stu­di­en­leis­tun­gen errin­gen. Zyni­ker finden in Kir­chen­häu­sern keine Erleuch­tung, son­dern erfri­schende Kühle, wäh­rend andere die heißen Tage am Bade­strand her­um­lüm­meln. Doch Vor­sicht: Faul­heit ist des Teu­fels Ruhekissen.