Es geht um die Freundschaft

Die „Radio Dead Ones“ haben ihren Sound gefun­den und festgehalten.

Die Ber­li­ner Band ?Radio Dead Ones? haben Ende März ihr Debüt- Album veröff ent­licht, Ende Mai ein großes Heim­spiel zur Veröff ent­li­chung im TWH gefei­ert, bevor ihre Tour sie nun in fer­nere Gefi lde führt. Die fünf Jungs spie­len erfri­schende Musik, die man im Ohr behal­ten und sich live anschauen sollte.
Ist die Situa­tion für eine New­co­mer-Band heute besser oder schlech­ter als früher? 
Wir sehen uns nicht als New­co­mer-Band. Wir sind bereits seit fünf Jahren unter­wegs. Wenn wir groß raus­kom­men, sagen wir nicht Nein, aber es geht uns mehr um die Freund­schaft zwi­schen uns und um die Musik. Du musst immer Fort­schritte machen. Wir wollen nicht auf einer Stelle treten, doch wir sind seit langem Freunde. Ich denke, das Inter­net macht das Kon­takte­knüp­fen für kleine Bands leich­ter, doch die Zeit ist viel schnell­le­bi­ger, und du musst dich sehr rein­hän­gen, um Leute für dich zu gewinnen. 
Bevor­zugt ihr bestimmte Medien, auf denen ihr eure Songs veröffentlicht? 
MP3 benutze ich selbst über­haupt nicht. Wir haben auch ganz bewusst als Band beschlos­sen, über die ersten Jahre nur Vinyl zu ver­öf­fent­li­chen. Sechs Ver­öf­fent­li­chun­gen hatten wir ja bereits, bevor unsere erste CD erschie­nen ist. Nur so kannst du dir als kleine Band noch wirk­lich einen Maß­stab in Ver­kaufs­zah­len schaffen. 
Ist es schwer, mit einer weni­ger popu­lä­ren Musik­rich­tung erfolg­reich zu sein? 
Die Zeiten klarer Gren­zen sind lange vorbei. Es steht viel mehr Spaß­ha­ben und eine gute Zeit an erster Stelle. Ich kenne Hip­hop­per, die unsere Musik mögen und sogar bei Shows von uns auf­tau­chen. Zum Grou­pie-Askpekt bleibt mir nur zu sagen, dass es im Rock ’n’ Roll-Bereich davon immer am meis­ten gab – wir sind defi­ni­tiv eine Rock ’n’ Roll Band! 
Nach meh­re­ren Sup­port-Touren kommt nun, nach vier 7‑Inch-Sin­gles und einer 12-Inch-EP das Debüt-Album. Warum? 
Wir haben lange gebraucht, um unse­ren wirk­li­chen Sound zu finden. Du musst als Band viel live spie­len und immer wieder ins Studio gehen. Du musst das machen, weil es dir Spaß macht und du es liebst. Wenn du dann noch weißt, dass es Leute gibt, die wirk­lich inter­es­siert sind an deiner Musik, dann ist es Zeit für ein Album. 
War es Absicht, dass eure Songlänge auf dem Album beste 2,5‑Minuten-Punkrock-Roots aufweist? 
Die Spiel­dauer der Songs ist natür­lich nicht beab­sich­tigt. Die Länge ent­springt dem klas­si­schen Song­wri­ting. Keith Richards von den Rol­ling Stones meinte einmal, es gibt nur einen wirk­li­chen Rock’n’Roll Song, du musst ihn nur immer wieder anders inter­pre­tie­ren. Die Stones spie­len ihre Songs ein­fach lang­sa­mer als wir und kommen so auf vier Minu­ten pro Song. Wobei ich mir nicht anma­ßen will, uns mit den Stones zu ver­glei­chen [lacht].