Sicher ist sicher

Zynisch wird es das „Geschäft mit der Angst“ genannt. Prak­tisch bietet die Ver­si­che­rungs­bran­che viel­fäl­tige Jobchancen.

Der Durch­schnitts­deut­sche besitzt sechs Ver­si­che­rungs­po­li­cen, zum Bei­spiel für die Kran­ken­ver­si­che­rung oder die Haft­pflicht­ver­si­che­rung. Die deut­sche Ver­si­che­rungs­freude ent­zückt die Bran­che: Rund 162 Mil­li­ar­den Euro werden jähr­lich an Ein­nah­men ver­bucht. Die 460.000 Beschäf­tig­ten haben also viel zu tun. 
Nur jeder achte im Außendienst 
Foto: Hannes Geipel

Jeder ist in seinem Leben schon mit dem einen oder ande­ren Berufs­bild der Bran­che zusam­men­ge­sto­ßen. Der nette Ver­tre­ter, der die güns­tigste Feu­er­schutz­ver­si­che­rung an der Haus­tür anpreist, ist ein gän­gi­ges Berufs­bild. Etwa 55.000 Männer und Frauen sind im Außen­dienst beschäf­tigt. Dar­über hinaus gibt es Jobs im Innen­dienst und als Selbst­stän­di­ger. Ein Kauf­mann für Ver­si­che­run­gen und Banken kann als Ange­stell­ter mit 1.967 Euro bis 2.249 Euro brutto rech­nen. Bei einem abge­schlos­se­nen Stu­dium ist oft mehr drin. Hoch­schul­ab­sol­ven­ten werden bevor­zugt ein­ge­stellt, und die Jobs warten. Die R+V Ver­si­che­rung AG bei­spiels­weise hat einen Ein­stel­lungs­be­darf von 50 Hoch­schul­ab­sol­ven­ten jährlich. 

Die Vor­aus­set­zun­gen für einen erfolg­rei­chen Berufs­ein­stieg sind in allen Berei­chen fast deckungs­gleich: Enga­ge­ment, Ziel­stre­big­keit und Spaß an der Gewin­nung neuer Kunden sind ähn­lich wich­tig wie im Bank­we­sen. Beson­ders gefragt sind Juris­ten, Wirt­schafts­wis­sen­schaft­ler, Mathe­ma­ti­ker, Infor­ma­ti­ker und Volks­wirte. Inge­nieure können sich zum Bei­spiel bei der Scha­dens­be­gut­ach­tung betätigen. 
Auch „Art­fremde“ werden gebraucht 
Über­ra­schung für Geo­lo­gen, Ger­ma­nis­ten und andere ver­meint­lich ver­si­che­rungs­fremde Berufs­zweige: Die Unter­neh­men sind stets bemüht, einen viel­sei­tig struk­tu­rier­ten Mit­ar­bei­ter­pool zu beschäf­ti­gen. So kann jeder seine anders­ar­tige Stra­te­gie in den Erfolg des Unter­neh­mens ein­flie­ßen lassen. 
Der deut­sche Ver­si­che­rungs­markt funk­tio­niert inzwi­schen EU-weit. Neue Richt­li­nien erlau­ben den Ver­si­che­rungs­ver­mitt­lern, euro­pa­weit ohne Restrik­tio­nen zu arbei­ten. Zuvor müssen diese jedoch vor der Indus­trie- und Han­dels­kam­mer Fach­wis­sen und geord­nete Ver­mö­gens­ver­hält­nisse nach­wei­sen. Mit dem IHK-Zer­ti­fi­kat ist der ange­hende Ver­si­che­rungs­ver­mitt­ler dann bes­tens für das natio­nale und inter­na­tio­nale Ver­si­che­rungs­par­kett ausgerüstet.