September 2008

Super-Uni? Superstiftung!

Die geplante Tochtereinrichtung der Berliner Unis fordert alle Seiten zu einem Konditionswettbewerb.

Sowohl Jürgen Zöllner als auch die Berliner Universitäten beweisen Ausdauer, wenn es um die eigenen Interessen geht. Beide wollen in dem Konflikt um die Förderungseinrichtung für Spitzenforscher nicht klein beigeben.

Vor etwa einem Jahr offenbarte der Berliner Bildungssenator Pläne für die sogenannte Super-Uni. Diese sollte unter der Schirmherrschaft der vier Universitäten und der vier großen Forschungseinrichtungen Berlins stehen und die „besten Wissenschaftler Berlins“ mit den „Topwissenschaftlern der Welt“ zusammenbringen. War zuvor noch im Zuge der Sparpläne des Landes Berlin die Rede von einer Zusammenlegung der Humboldt Universität und der Freien Universität gewesen, sollte nun sogar eine weitere Universität im weitesten Sinne ins Leben gerufen werden. Während der Bund das Anliegen Zöllners unterstützte, lehnten die Präsidenten der Hochschulen die Einrichtung der neuen Institution ab. Während die HU verhalten von einer „großen Herausforderung“ sprach, sagte der Präsident der FU einfach: „Berlin braucht keine Super-Uni. Berlin hat drei Super-Unis.“ Der Gegenwind für Zöllners Vorschlag begründete sich unter anderem darin, dass die Berufungen der neuen Einrichtung ohne Einfluss der universitären Gremien stattfinden und so flexibilisiert werden, sich aber gleichzeitig dem Zugriff der Universitäten entziehen sollten. [...]

14. September 2008

FU: Noch nicht ausgereift

Maluspunkte können an der FU auch für fleißige Studenten zu Stolpersteinen werden.

Tausende Erstsemester strömen durch die heiligen Hallen der Berliner und Potsdamer Universitäten und Fachhochschulen. Sie drängen sich geschickt in die interessantesten Seminare, versuchen das Mensaessen und schließen neue Freundschaften. Mit hüpfendem Herzen blickt der Student seinem weiteren Studienverlauf entgegen. Das böse Erwachen folgt. Von vielen unbemerkt, lauern die sogenannten Maluspunkte in der dunkelsten Ecke der Studienordnung der Freien Universität Berlin, um das Studium zu vermiesen.

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14. September 2008

editorial Oktober 2008: Hau rein!

Fahrradfahren ist weniger anstrengend als Hausarbeitschreiben. Auf dem Rad verbrauche ich etwa zweitausend Joule pro Stunde, mein Laptop will die hundertfache Energiemenge – ich kann also nie so schnell radfahren, wie er die Energie frisst. Die körperliche Anstrengung des In-die-Pedale-Tretens ist also der geistigen Arbeit des In-die-Tasten-Hauens nur schwer vergleichbar, wie Studienanfänger rasch am eigenen Leib erfahren werden. Berücksichtigt man, dass zurzeit etwa zwei Millionen Studierende in Deutschland regelmäßig am Computer sitzen und Hausarbeiten schreiben, mag man das gar nicht in Fahrradstunden umrechnen.
In ganz Deutschland werden an einem Tag fast 40 Petajoule Energie verbraucht, dafür hätte Jesus gemeinsam mit 10 Millionen Menschen durchgehend bis heute Rad fahren müssen. Oder er wäre ganz allein 100 Milliarden Mal um die Erde herumgefahren.
Im Vergleich überrascht der Energiehunger meines Laptops gar nicht, schließlich kann er theoretisch zwei Milliarden Entscheidungen pro Sekunde treffen, ich dagegen nur 100.000. Dafür habe ich dank Kant einen freien Willen, kann also jede Entscheidung treffen, die ich will. Was sind außerdem zwei Milliarden dämliche Entscheidungen im Vergleich zu 100.000 hochintelligenten? Dass Computer dämlich sind, wusste schon Murphy und ihm wird auch folgende Beobachtung zugeschrieben: Sobald eine unfertige Aufgabe zu einer Angelegenheit auf Leben oder Tod wird, fällt der Strom aus. Da hätten wohl ein paar Leute mehr radfahren sollen.
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14. September 2008

FU: Doktorarbeit in zwei Jahren

Wer an der FU länger als zwei Jahre für die Promotion benötigt, muss nun eine Verlängerung beantragen und diese begründen. Der AStA kritisiert: „Dass die Durchschnitts-Promotionsdauer eher bei fünf als bei zwei Jahren liegt, kümmert die FU-Verwaltung nicht.“ Die Änderung an der FU wurde schon vor zwei Jahren beschlossen, tritt aber erst jetzt in Kraft. [...]

14. September 2008

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