Hau rein!
Die Erwartungen und Anforderungen an die Elite von morgen sind hoch. Gemeinsam lässt sich der Druck besser aushalten – nicht nur im Studium.
Viele Menschen haben das Gefühl, dass die Ereignisse, die weltweit täglich ihren Lauf nehmen, nichts mit ihnen zu tun haben. Das ist falsch, denn im Grunde betrifft alle alles. Gerade die sogenannte Elite von morgen hat die besondere Aufgabe, die Zukunft zu gestalten. Akademikern stehen zum einen viele Türen offen, doch der Druck, der auf ihnen lastet, ist enorm.
Die Leistung soll sich kontinuierlich steigern, das Fachwissen größer, die Absolventen sollen jünger werden, die Zusatzqualifikationen umfangreicher. In Deutschland gibt es ungefähr zwei Millionen Studierende an fast 400 Hochschulen. Im Wintersemester begannen wieder einmal 313.500 Erstsemester ihr Studium, ähnlich viele Abgänger strömten auf den Arbeitsmarkt. Deswegen muss der Einzelne keine Zukunftsängste entwickeln.
Weniger ist mehr
In einer Gesellschaft, in der nur Leistung belohnt wird, muss jeder kräftig reinhauen, um nicht auf der Strecke zu bleiben. Viele Angebote, die gerade in der Wirtschaft locken, sind mit Verpflichtungen verbunden. Der entstehende Druck für den idealen Lebenslauf benötigt ein Ventil wie ein Hochdruckkessel. Wenn zu viel Dampf entsteht, explodiert auch die beste Konstruktion. Oder das Feuer erlischt, weil der Brennstoff zur Neige geht. Doch gerade die Phasen des Verschnaufens helfen, sich zu besinnen und den eigenen Weg zu bedenken. Sie erleichtern herauszufinden, was der Beanspruchte kann und vor allem, wie viel davon.
Die Studienordnungen des Bachelor fordern ein Arbeitspensum von 40 Stunden pro Woche, legt man die 30 Arbeitsstunden pro Credit zugrunde. Der Student hat dabei trotz Überschreiten der durch Gewerkschaften geforderten Zeiten noch kein Geld durch einen Nebenjob verdient oder ehrenamtlich etwas für die Gemeinschaft getan. Wenn sich zu den Verpflichtungen dann noch die Ansprüche von Freunden, Familie und dem lieben Gott gesellen, wird das faule Studentenleben eine Legende längst vergangener Zeit.
Hand in Hand zum Ziel
Die Pflichten unter einen Hut zu bringen, gelingt den meisten, man muss nicht verzagen. Die Strategien sind vielfältig. Um nicht vor dem Ziel zusammenzubrechen, wird Nichtstun ein Mittel des Weiterkommens. Energie muss gesammelt werden, damit man sie investieren kann. Dafür darf der Hochschüler nicht stets auf Standby sein, er sollte auch mal komplett abschalten. Stärke findet der Student zudem in seinem Gegenüber. Gemeinsam sind wir stark. Nur so können wir die Probleme lösen, denen wir im Alltag untereinander und insgesamt als Menschheit gegenüber treten.
Jeder Einzelne trifft 100.000 Entscheidungen – täglich. Welche davon richtig sind, wird oft erst im Rückblick klar, während wir ständig nach vorn schauen müssen, denn die Verantwortung dafür liegt bei allen. Um gemeinsam zum Ziel zu gelangen, müssen wir uns die Hände reichen. Wir müssen darauf achten, dass niemand auf der Strecke bleibt. Wir gestalten, was auf uns zukommt. Wir sind die Verantwortlichen. Wir müssen reinhauen, um es gut zu machen. Die Zukunft liegt vor uns. Wir sind ihre Gestalter, ihre Bosse, ihre Eltern.