Vielfalt ist wichtig

Chris­tian Grei­ser ist der für das Recrui­t­ing ver­ant­wort­li­che Geschäfts­füh­rer der Unter­neh­mens­be­ra­tung The Boston Con­sul­ting Group (BCG).

Arbeit­neh­mer im Con­sul­ting arbei­ten viel und lange, sind stän­dig auf Reisen und haben kaum Zeit für ihr Pri­vat­le­ben. Würden Sie diesem Kli­schee zustimmen? 
Foto: Britta Frenz

BCG legt viel Wert auf eine enge Zusam­men­ar­beit mit den Kunden. Aus diesem Grund sind unsere Bera­ter in der Regel von Montag bis Don­ners­tag bei ihrem aktu­el­len Kunden vor Ort und flie­gen am Don­ners­tag­abend zurück. Frei­tags arbei­ten sie dann vom BCG-Büro aus. Unsere Mit­ar­bei­ter sind also tat­säch­lich viel unter­wegs, schät­zen aber diese Mög­lich­keit zu reisen und inter­na­tio­nale Arbeits­er­fah­rung zu sam­meln. Auch unsere Arbeits­zei­ten rich­ten sich nach dem Kunden. Der Bera­ter­be­ruf ist also manch­mal inten­siv, dafür aber auch sehr fle­xi­bel. Es ist zum Bei­spiel völlig normal bei BCG, dass ein Bera­ter auf jeder Kar­rie­re­stufe eine mehr­mo­na­tige Aus­zeit nimmt, um eine län­gere Reise zu unter­neh­men oder sich inten­siv um seine Fami­lie zu küm­mern. Gleich­zei­tig för­dern wir das schnelle Lernen. Ein­stei­ger erklim­men etwa alle zwei Jahre die nächste Kar­rie­re­stufe und über­neh­men nach weni­gen Jahren Führungsverantwortung. 

Bevor­zu­gen Sie bestimmte Absolventen? 
Wir suchen Absol­ven­ten aller Fach­rich­tun­gen, da wir sehr viel Wert auf Viel­falt legen. Die besten Ideen ent­ste­hen eben meist gerade dann, wenn sehr unter­schied­li­che Men­schen zusam­men­ar­bei­ten. Wer einen Master in Busi­ness Con­sul­ting hat, ist daher bei BCG ebenso will­kom­men wie Absol­ven­ten ande­rer Studiengänge. 
Vielen Absol­ven­ten fehlt es an prak­ti­scher Erfah­rung. Was würden Sie Stu­den­ten für ihre Stu­di­en­pla­nung raten, um auf dem Bewer­ber­markt höhere Chan­cen zu haben? 
Wer sich bei uns bewirbt, sollte tat­säch­lich bereits erste prak­ti­sche Erfah­run­gen gesam­melt haben und über Prak­tika ver­schie­dene Arbeit­ge­ber und Unter­neh­mens­funk­tio­nen ken­nen­ge­lernt haben. Auch ein Aus­lands­se­mes­ter erwei­tert den Hori­zont unge­mein, egal wel­chen Beruf man anstrebt. Zudem sollte sich ein Absol­vent, der sich für einen Job bei BCG inter­es­siert, auch außer­halb der Uni­ver­si­tät enga­giert haben – etwa, indem er eine Jugend­fuß­ball­mann­schaft trai­niert, im Orches­ter Wald­horn spielt oder sich für ein Ent­wick­lungs­hil­fe­pro­jekt ein­setzt. Mein Tipp lautet daher: Flei­ßig für die Uni pauken ist gut – doch wer neben­bei seine Per­sön­lich­keit ent­fal­tet, ist nicht nur selbst glück­li­cher, son­dern für seine künf­ti­gen Arbeit­ge­ber auch attraktiver. 
In wel­chen Berei­chen kann ein Absol­vent bei Ihnen arbeiten? 
Wir suchen in diesem Jahr 230 Bera­te­rin­nen und Bera­ter. Ein­stei­ger bera­ten zunächst ganz ver­schie­dene Unter­neh­men zu ganz unter­schied­li­chen Fragen. Anfangs beglei­ten sie zum Bei­spiel den Markt­ein­tritt eines Solar­ener­gie­un­ter­neh­mens in Dubai. In ein paar Mona­ten ent­wi­ckeln sie dann viel­leicht eine neue Ver­triebs­stra­te­gie für ein deut­sches Phar­ma­un­ter­neh­men. Nach ein paar Jahren spe­zia­li­sie­ren sie sich auf bestimmte Bran­chen und Managementfunktionen. 
Boston Con­sul­ting ist inter­na­tio­nal prä­sent. Kann man inner­halb des Unter­neh­mens den Arbeits­ort wechseln? 
Jeder Mit­ar­bei­ter kann sich in ein ande­res BCG-Büro ver­set­zen lassen – egal ob von Köln nach Düs­sel­dorf oder von Frank­furt nach Sin­ga­pur. Wer für eine begrenzte Zeit Aus­lands­er­fah­rung sam­meln will, hat auch dazu die Möglichkeit. 
Wie sah Ihr per­sön­li­cher Weg bei Boston Con­sul­ting aus? 
Ich habe Maschi­nen­bau mit Schwer­punkt Luft- und Raum­fahrt­tech­nik an der TU Braun­schweig und der Uni­ver­sité de Bor­deaux stu­diert. Anschlie­ßend war ich meh­rere Jahre lang als Ver­triebs­in­ge­nieur, Pro­dukt­ma­na­ger und schließ­lich Pro­jekt­di­rek­tor für einen großen Tur­bi­nen­her­stel­ler tätig und absol­vierte ein MBA-Stu­dium an der ESCP-EAP Euro­pean School of Manage­ment in Paris. In dieser Zeit begann ich mich für Unter­neh­mens­stra­te­gie zu inter­es­sie­ren. Ich stieg 2001 als Bera­ter bei BCG in Düs­sel­dorf ein. 
Was bietet BCG künf­ti­gen Mit­ar­bei­tern im Gegen­satz zu ande­ren bera­ten­den Unternehmen? 
Viele BCG-Bera­ter schät­zen neben den Ent­wick­lungs­mög­lich­kei­ten beson­ders die offene Fir­men­kul­tur mit ihren fla­chen Hier­ar­chien, in der der beste Ein­fall zählt und nicht die Kar­rie­re­stufe. Geprägt wird diese Fir­men­kul­tur durch die viel­fäl­ti­gen Men­schen mit ihren unter­schied­li­chen Hin­ter­grün­den – vom Ren­tier­for­scher bis zum Pia­nis­ten. Außer­dem zeigen Stu­dien, dass BCG für deut­sche Füh­rungs­kräfte die beste Unter­neh­mens­be­ra­tung ist. Nicht umsonst arbei­ten wir mit den meis­ten unse­rer Kunden bereits seit vielen Jahren zusammen.