Streik-Versuch
Aus einer Vollversammlung entwickelte sich an der Uni Potsdam die Besetzung des Audimax’. Die Studenten fordern bessere Bedingungen.
Die rot-rote Koalition in Brandenburg war noch nicht ganz unterzeichnet, da regte sich bereits studentischer Protest an der Uni Potsdam. Asta-Vorsitzende Katja Klebig fasst die Hauptsorgen zusammen: „Es wird in Brandenburg also – entgegen aller Beteuerungen – weiterhin versteckte Studiengebühren geben, fröhlich weiter zwangsexmatrikuliert werden und kein Teilzeitstudium geben.“ Außerdem sehen die Studenten die Begeisterung der Koalition für die sogenannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) kritisch.
Am 4. November rief der Asta zur zweiten Vollversammlung in diesem Jahr. Ursprünglich wollte man sich mit den streikenden Studierenden in Salzburg, Heidelberg und Münster solidarisch erklären. Mehr als 500 Studenten kamen zur Versammlung, die in einer Besetzung des Potsdamer Audimax mündete. 60 Studenten blieben und organisieren verschiedene Veranstaltungen. Sie wollen sich nicht länger mit Scheinzugeständnissen abspeisen lassen. Sie fordern das Recht auf Master für alle Bachelor-Absolventen, eine verbesserte Betreuung und mehr demokratische Rechte an der Hochschule.
Die Uni-Leitung hatte mit Räumung gedroht, aber am Dienstag (10. November) war das Audimax immer noch besetzt. Es wurden immer mehr Unterstützer, und zahlreiche Veranstaltungen flankieren den Protest. Auch in zahlreichen anderen deutschen Städten gibt es Besetzungen. Das sehen die Potsdamer als Motivation, nicht aufzugeben und ihre Bemühungen zu verstärken.
Zu Redaktionsschluss war die weitere Entwicklung noch nicht absehbar.
Weitere Informationen: http://bildungsstreikpotsdam.blogsport.de