Geschrammel und Pop

[Styles & Skills] Ein Blick auf die Bands vom letz­ten „Styles & Skills – Berlin Band Award“ um Lust auf dieses Jahr zu bekommen

Die Star­bands von morgen schon mal ken­nen­ler­nen – wer Lust auf neue junge Musik­grup­pen aus Berlin hat, sollte am 19. März ins Kes­sel­haus kommen. Zum achten Mal findet der „Styles & Skills – Berlin Band Award“ statt, eine Brut­stelle für Musi­ker, die Ruhm und Ehre suchen – und das große Publi­kum. Sechs Bands werden gegen­ein­an­der antre­ten, dabei sind die Musik­rich­tun­gen ver­schie­den. Der Preis­trä­ger ver­tritt Berlin dann beim bun­des­wei­ten Wett­be­werb „Local Heroes“ und hat die Chance, beim Pop­Camp des Deut­schen Musik­rats mitzumachen.

Einen Vor­ge­schmack auf dieses Jahr kann bekom­men, wer sich die Bands vom ver­gan­ge­nen Jahr ansieht: Da wäre zum Bei­spiel die Hiphop-Band „Ber­li­nutz“, die seit 2003 in der jet­zi­gen Beset­zung steht. Die vier Ber­li­ner ste­chen in Songs wie „Bäng Bäng“ oder „Nuss­funk“ durch ihre selbst­iro­ni­schen Texte aus der Masse der Gangs­ter­bands heraus. Die Musik und auch die Lyrics sind auf hohem Niveau. Im Inter­net kann man sich schon einige Kost­pro­ben anhö­ren: www.berlinutz.de.

Zum Mit­sin­gen

Noch jünger als „Ber­li­nutz“ ist die Band „Coen“. Die vier Ber­li­ner um die 20 haben sich 2006 zusam­men­ge­fun­den – und bestrei­ten nun ein Kon­zert nach dem ande­ren. Coen hat seit dem Auf­tritt beim „Styles & Skills – Berlin Band Award“ 2009 auf 20 Kon­zer­ten gespielt.­ Vor einem Jahr hat die Band beschlos­sen, ihre rocki­gen Songs, manch­mal mit einer Spur Pop darin, nur noch mit deut­schen Texten zu singen, sodass auch Eng­lisch-Muffel ihr Bestes geben und mit­sin­gen können. Ihr nächs­ter Auf­tritt ist am 6. März im SO36 um 20 Uhr, bis dahin muss die Inter­net­seite aus­rei­chen: www.myspace.com/coenberlin.

Auf dem Sie­ger­trepp­chen stand im ver­gan­ge­nen Jahr die Band „Melloy“. Die Ver­an­stal­ter kün­dig­ten damals an, die Musik der Band könne man nicht als Emo­punk bezeich­nen, weil die Mit­glie­der dafür nicht depres­siv genug wären. Trotz­dem ver­kör­pert Mel­loys Musik das, was ordent­lich unter die Haut geht: Rock, Punk und Metal ver­mi­schen sich. Dank melo­di­scher Refrains ist auch der Ohr­wurm­fak­tor mit dabei. Trotz ihres kurzen Bestehens können sie auf etli­che Gigs zurück­schauen. So traten sie bereits im Magnet, Kato, Pirate Cove, Wabe, Knaack, Weiße Rose, Alte Feu­er­wa­che und im Eas­tend auf. Wer sich über­zeu­gen möchte, dass sie den ersten Platz ver­dient haben, kann dies unter www.melloy.de tun.

Kar­riere starten

Head­liner waren ver­gan­ge­nes Jahr „Ange­las Park“, die manche noch von Stefan Raabs „Bun­des­vi­sion Song Con­test“ im Ohr haben. Sän­ge­rin Angela kommt zwar aus Mag­de­burg, und so trat die Band im Fern­se­hen für Sach­sen-Anhalt an. Gegrün­det hat sich die Band 2006 jedoch in Berlin. Die fünf Musi­ker sind reich­lich her­umgekommen, waren Sup­port­band für „Vir­gi­nia Jetzt!“ und „Elke“ und konn­ten Udo Lin­den­berg auf seiner „Stark wie Zwei“-Tour als Show­act unter­stüt­zen. Der Pop-Elek­tro der Band macht irgend­wie gute Laune, auch wenn es um den Rea­li­täts­ver­lust oder die wild um sich schie­ßende Frau Koma geht.

Beim Blick auf einige Teil­neh­mer vom ver­gan­ge­nen Jahr wirkt der achte Award viel­ver­spre­chend. Von Ver­an­stal­ter­seite sind die Ansprü­che jeden­falls hoch: Die Jury wird dieses Jahr Joa­chim Litty leiten. Litty ist Leiter der Lan­des­mu­sik­aka­de­mie Berlin. Mode­riert wird das Ganze von Chris­toph Schrag, der durch seine wöchent­li­che Sen­dung „Unsi­gned“ auf Radio Fritz ein antrai­nier­tes Schnup­per­näschen für viel­ver­spre­chende Talente ohne Plat­ten­la­bel hat. Außer­dem wird es wieder einen Publi­kums­preis geben – also von euch.