Porträt eines Gescheiterten

[Kino] Crazy Heart, Mit: Jeff Brid­ges, Maggie Gyl­len­haal, Robert Duvall, Colin Far­rell; Regie: Scott Cooper; Film­start: 4. März

Coun­try­sän­ger Bad Blake beginnt den Tag mit dem Griff zur Whis­key­fla­sche. Seinen Hosen­schlitz schließt er erst gar nicht mehr. Wäh­rend dritt­klas­si­gen Auf­trit­ten im Bow­ling­cen­ter ver­schwin­det der eins­tige Star auch mal mit- ten im Lied für ein paar Minu­ten von der Bühne und kotzt vor die Loca­tion. Geld hat er nie in den Taschen, und die abge- schlepp­ten Grou­pies sind mitt­ler­weile auch im Ren­ten­al­ter. Nur die lie­bens­werte Jour­na­lis­tin Jean könnte es schaf­fen, einen Lebens­wan­del zu bewir­ken, doch dau­er­be­sof­fen tritt Blake immer wieder in ein neues Fettnäpfchen.

Jeff Brid­ges mimt den abge­half­ter­ten Sänger auf der Suche nach Hoff­nung und Liebe ähn­lich inten­siv wie jüngst Mickey Rourke einen erfolg­lo­sen „Wrest­ler“. Der immer erle­bens­werte Jeff Brid­ges erspielte sich mit dem scharf gezeich­ne­ten, atmo­sphä­risch dich­ten Por­trät eines Geschei­ter­ten einen Golden Globe und Kri­ti­ker­preise. Auch die Musik erhielt zahl­rei­che Aus­zeich­nun­gen. Mit einem über­zeu­gen­dem Ensem­ble, dar­un­ter Maggie Gyl­len­haal und Robert Duvall, ist „Crazy Heart“ ein in jeder Hin­sicht sehens- und hörens­wer­tes Drama.