Aus Alt mach Neu

[Kolumne] Jeder geht anders mit Ver­än­de­run­gen um: Frauen färben Haare. Männer kaufen Autos. Unter­neh­men wech­seln ihren Namen.

Jeder hatte schon mal Knack­punkte im Leben, an denen sich grund­le­gende Dinge ent­schie­den haben – die Hoch­zeit, der Antritt eines neuen Jobs oder der Umzug in eine fremde Stadt. Diese beson­de­ren Lebens­si­tua­tio­nen lösen bewusst oder unbe­wusst den Drang aus, die Ver­än­de­run­gen nach außen hin sicht­bar zu machen. Frauen färben sich die Haare nach einer Tren­nung, Männer kaufen sich einen Sport­wa­gen wäh­rend ihrer „Mid­life Crisis“, und Unter­neh­men …? Was machen eigent­lich Unternehmen?

Ein belieb­tes Mittel im Mar­ke­ting, um sich neu zu prä­sen­tie­ren, ist es, den Mar­ken­na­men zu ändern, um Ein­spar­nisse durch inter­na­tio­nale Ver­ein­heit­li­chun­gen zu erzie­len oder sich frem­den Märk­ten anzu­pas­sen. Dem­ge­gen­über stehen Kosten für die erneu­ten Wer­be­aus­ga­ben und weg­ge­bro­chene Umsätze durch den alten Namen. Die Praxis hat gezeigt, dass sich die Ände­rung des Mar­ken­na­mens nicht unbe­dingt lohnt, da die Marke neu eta­bliert, posi­tive Asso­zia­tio­nen kre­iert und neue Nut­zen­ver­spre­chen ver­mit­telt werden müssen. Aktu­el­les Bei­spiel ist Sky Deutsch­land, ehe­mals Pre­miere (Pay-TV Anbie­ter), die nach Ihrer Namens­än­de­rung Mitte 2009 Ihren Umsatz nur mini­mal stei­gern konn­ten, und der kleine Erfolg ist eher auf die mas­sive Fern­seh- und Print­wer­bung zurück­zu­füh­ren als auf den neuen Namen.

Ein weit­ge­hen­de­rer Ansatz­punkt für die Neu­po­si­tio­nie­rung ist die Ana­lyse der Umwelt. Als Hürden gelten, die immer gerin­ge­ren Abgren­zungs­mög­lich­kei­ten von Kon­kur­ren­ten und die gestei­gerte Kom­ple­xi­tät der Kun­den­wün­sche. Wei­ter­hin sind bei Unter­neh­men meist die demo­gra­fi­schen Ent­wick­lun­gen, poli­ti­schen Ver­än­de­run­gen und die tech­no­lo­gi­schen Neue­run­gen aus­schlag­ge­bend für eine Erfri­schungs­kur. In der immer dyna­mi­sche­ren Welt, in der wir leben, gilt die Anpas­sungs­fä­hig­keit als eine der wich­tigs­ten Kom­pe­ten­zen, die Unter­neh­men erwei­sen müssen, um nicht zu schei­tern. Als Vor­rei­ter galt hier Man­nes­mann, das in der Nach­kriegs­zeit als Indus­trie­un­ter­neh­men wuchs und in den 90er Jahren als Mobil­funk­an­bie­ter D2 Erfolge fei­erte. Solch starke Ver­än­de­run­gen bergen natür­lich immer auch Gefah­ren des Iden­ti­täts- und Kernkompetenzverlustes.

Der MTP e.V. hilft daher Unter­neh­men mit fri­schen Ideen von Stu­den­ten, eine Neu­ori­en­tie­rung vor­zu­neh­men, um sich der stür­mi­schen Umwelt anzu­pas­sen. Daher unser Tipp: Um den Kurs zu halten, muss man den Kurs wechseln!

Wei­tere Infor­ma­tio­nen:
http://www.mtp.org/berlin