Musikalisch in den Frühling

Für moderne Men­schen ist es ein­fach, die akus­ti­sche Unter­ma­lung der momen­ta­nen Stim­mung anzupassen.

Ein­fach im iTunes Store her­um­stö­bern und dabei die Preise im Blick behal­ten – fünf Minu­ten später gibt’s neue Töne auf die Ohren. Drei Alben haben es uns dabei beson­ders ange­tan. Alle drei sind frisch aus dem Studio gekom­men und über­ra­schen mit viel­fäl­ti­gen Ideen zum Thema Gitar­ren­sound. Junge Bands aus Über­see bewei­sen, dass klas­si­scher Rock modern und frisch klin­gen kann.

Aus Irland

Seit drei Jahren sind die drei Iren erfolg­reich als „Two Door Cinema Club“ unter­wegs. Sie lern­ten sich bereits auf der Schule kennen und erlang­ten bald lokale Bekannt­heit. Nun werden sie auf den vor­de­ren Plät­zen der „BBC Sounds of 2010“ gelis­tet und wecken vie­ler­orts große Erwar­tun­gen. Diese haben sie mit ihrem Debüt­al­bum eingelöst.

Mit flot­tem Rhyth­mus, ein­gän­gi­gen Melo­dien und trei­ben­den Gitar­ren­riffs ver­trei­ben sie alte Ohr­wür­mer und setzen sich nach­hal­tig fest. Klare Akzente und beschwingte Texte lie­fern musi­ka­li­sche Früh­lings­en­er­gie und ver­brei­ten ein­fach gute Laune. Trotz ihrer Jugend ver­ste­hen es die drei, musi­ka­lisch reif zu klin­gen, und spie­len dabei fröh­lich mit Konventionen.

Two Door Cinema Club „Tou­rist History“, 10 Tracks, 32 Minuten

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Aus Schweden

„Ner­vous Nellie“ beglü­cken die Fans bereits mit ihrem drit­ten Album. Doch nicht nur Ein­ge­weihte schät­zen die erdi­gen Songs. Ohne Bom­bast und Ver­schnör­ke­lun­gen spielt sich die Band direkt ins Wohl­fühl­zen­trum. Die Musik gibt den Texten Raum und Tiefe und erin­nert ent­fernt an David Bowie und George Har­ri­son. Immer wieder wech­selt der Hör­fo­kus zwi­schen ein­gän­gi­gen Zeilen und Momen­ten, wo die Musik sich selbst über­las­sen scheint. Damit eignet sich die Platte per­fekt für gemüt­li­che April­tage, die sich zwi­schen Son­nen­strah­len und Regen­guss nicht ent­schei­den können.

Die zwei Brü­der­paare tour­ten allein und als Sup­port für „The Shout out Louds“ Ende März durch Deutsch­land und sind auch sonst viel in der Welt unterwegs.

Ner­vous Nellie „Why Dawn is Called Mour­ning“, 11 Tracks, 43 Minuten

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Aus den USA

„The Fea­tures“ stam­men aus einer Klein­stadt in Ten­nes­see, feiern jedoch in Eng­land ihre größ­ten Erfolge. Die vier „Fea­tures“ grün­de­ten in der achten Klasse die Band „aus Lan­ge­weile“ und spiel­ten mit Cover­ver­sio­nen auf Talent­shows und Partys und in ver­schie­de­nen Klubs in der Gegend von Nash­ville. Am 27. April spie­len sie im Ber­li­ner Bang Bang Club.

Die Viel­falt ihrer Vor­bil­der ist auf ihrem zwei­ten Album zu erah­nen. Kraft­volle Gitar­ren und rockige Klang­wel­ten unter­ma­len die Texte. Boden­stän­dig klin­gen ihre Songs und oszil­lie­ren zwi­schen ver­letz­lich und kraft­voll. Nicht nur die Musik erin­nert immer wieder an die „Kings of Leon“, mit diesen haben sie jetzt auch gemein­sam das Plat­ten­la­bel „Snakes and Ser­pents“ gegründet.

The Fea­tures „Some Kind of Sal­va­tion“, 15 Tracks, 45 Minuten

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Über Peter Schoh (20 Artikel)
Eher der heiteren Seite des studentischen Lebens zugewandt. Hält Berlin für die tollste Stadt der Welt und glaubt nicht, dass es eine schönere Zeit als die des Studierens gibt.