Wechselwillig

Sieben Fragen und Ant­wor­ten zum Stu­di­en­fach­wech­sel – Unzu­frie­den mit dem Stu­dium? Ein lang­wei­li­ges Fach erwischt? Oder ein­fach nur über­for­dert? Viel­leicht kann ein Stu­di­en­gang­wech­sel helfen. Spree beant­wor­tet die sieben wich­tigs­ten Fragen:

Zwei junge Menschen stehen vor der Entscheidung welches Studienfach sie wählen sollen. Die Richtung eines Studienplatzwechsels muss stimmen. Foto: albrecht Noack

Wie viele Studierende wechseln ihren Studiengang?

Etwa jeder fünfte Stu­di­en­an­fän­ger wech­selt seinen Stu­di­en­gang. Das heißt, dass sich das Stu­di­en­fach oder der Abschluss ändert. Der Stu­di­en­gang­wech­sel inner­halb eines Faches ist aller­dings selten: Über 90 Pro­zent der Wech­sel­wil­li­gen suchen sich ein neues Fach.

Gibt es seit Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge mehr Wechsler?

Dar­über liegen noch keine Zahlen vor. Seit Jahren liegt die Stu­di­en­fach-Wech­sel­quote etwa kon­stant bei 20 Pro­zent. Die neuen Abschlüsse könn­ten dazu führen, dass öfter inner­halb eines Faches auf den Bache­lor- oder Master-Stu­di­en­gang umge­stie­gen wird.

Was sind die häufigsten Gründe für einen Studienfachwechsel?

Auch dazu gibt es keine ver­läss­li­chen Zahlen. Weder das Hoch­schul-Infor­ma­ti­ons-System (HIS) noch das Statis­tische Bun­des­amt fragen in ihren Erhe­bun­gen nach den Moti­ven für einen Wech­sel. Peter Weigl, Vize­prä­si­dent des Bun­des­amts, glaubt aber, dass sie viel­fäl­tig sind: „Einige Stu­die­rende haben sich in ein Stu­di­en­fach nur ein­ge­schrie­ben, um die War­te­zeit für einen wei­te­ren Ver­such einer Auf­nah­me­prü­fung – zum Bei­spiel im Bereich der Kunst/Kunstwissenschaft – zu über­brü­cken. Andere Stu­die­rende wech­seln das Stu­di­en­fach, weil sich ihre Erwar­tun­gen an die Stu­di­en­in­halte nicht erfüllten.“

Gibt es Fächer, die unter den Wechslern besonders beliebt sind?

Viele Stu­die­rende ent­schei­den sich für ein Fach, das ihrem bis­he­ri­gen sehr ähn­lich ist. 39 Pro­zent blei­ben in ihrer soge­nann­ten Fächer­gruppe. Im Bereich der Sprach- und Kul­tur­wis­sen­schaf­ten sind es sogar mehr als die Hälfte. Bei den Medi­zi­nern hin­ge­gen ist es nur jeder Fünfte – wahr­schein­lich, weil diese Fächer­gruppe ver­gleichs­weise klein ist.

Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Wechsel?

Das muss jeder selbst wissen. Fest steht: Die meis­ten Wech­sel (58 Pro­zent) gibt es im ersten Stu­di­en­jahr. Später ziehen vor allem die Ingenieure­, Medi­zi­ner, Rechts- und Wirt­schafts­wis­sen­schaft­ler nach. Mög­li­che Erklä­run­gen dafür sind die ver­gleichs­weise hohen Leis­tungs­an­for­de­run­gen in diesen Fächern sowie das rela­tiv ver­schulte Stu­dium. Dadurch merken Stu­die­rende teil­weise erst in schwe­re­ren Kursen der höhe­ren Semes­ter, dass sie es nicht packen.

Erhalte ich nach einem Wechsel weiterhin Bafög?

Wer inner­halb des ersten Stu­di­en­jah­res wech­selt, braucht sich um das Bafög keine Sorgen zu machen. Erst ab dem drit­ten Semes­ter wird es kom­pli­ziert. Wer dann wech­selt und wei­ter­hin die staat­li­che Unter­stüt­zung möchte, braucht dafür einen „wich­ti­gen“ oder sogar „unab­weis­li­chen“ Grund. Am besten lässt man sich bera­ten – ent­we­der direkt beim Bafög-Amt oder auch beim All­ge­mei­nen Stu­die­ren­den­aus­schuss (Asta).

Wo erhalte ich weitere Informationen?

Stu­die­rende, die dar­über nach­den­ken, ihr Stu­di­en­fach zu wech­seln, können sich bei der All­ge­mei­nen Stu­di­en­be­ra­tung an ihrer Uni­ver­si­tät oder Fach­hoch­schule bera­ten lassen. Meist gibt es dort Ansprech­part­ner, die auf solche Fragen spezia­lisiert sind.