Endlich Freunde

[Freunde finden] Sei inter­es­sant. Sei kom­mu­ni­ka­tiv. Sei berlin.

Der Hoch­som­mer ver­ab­schie­det sich, die Tage werden kürzer, das Win­ter­se­mes­ter läuft an. Peter wohnt in Kreuz­berg und ist neu in der Stadt. Abge­se­hen vom Stu­di­en­st­ress heißt es, wie für jeden Neu­an­kömm­ling: Erst einmal Akkli­ma­ti­sie­ren, Ori­en­tie­ren und Kon­takte knüp­fen. Gerade letz­te­res scheint eine Kunst für sich zu sein. Dabei ist es gar nicht so schwer, wenn man sich ein paar gewisse Ver­hal­tens­wei­sen aneig­net. Man muss nur wissen, worauf es ankommt.

Schlum­mernde Persönlichkeit

„Es gibt Men­schen die schein­bar mit jedem sofort ins Gespräch kommen und dabei so einen guten Ein­druck hin­ter­las­sen, dass sie bald jeder kennt. Ich hab mich immer gefragt, wie die das machen”, erzählt Peter. Antje, seine Mit­be­woh­ne­rin gab ihm den rich­ti­gen Denk­an­stoß: „Ihm fehlte eine Por­tion Selbst­ver­trauen. Damals, beim WG-Vor­stel­lungs­ge­spräch spürte ich sofort seine Unsi­cher­heit. Er war ganz nervös und starrte immerzu auf den Boden. Gleich­zei­tig sah ich aber auch, dass in ihm eine inter­es­sante Per­sön­lich­keit schlum­merte. Des­we­gen haben wir ihn auch genommen.”

Inter­es­sant zu sein ist das Eine, doch wer sich nicht mit­tei­len kann, bleibt leider unge­hört. Das gilt fürs täg­li­che Leben, aber auch fürs Stu­dium. Selbst­ver­trauen ist die Grund­lage erfolg­rei­cher Kom­mu­ni­ka­tion. Sie ver­leiht Hand­lungs­si­cher­heit und befä­higt, sich klar und deut­lich aus­zu­drü­cken. Peter hat dann ver­schie­dene Bücher zum Thema Selbst­si­cher­heit gele­sen. „Dabei sind mir einige Dinge an mir auf­ge­fal­len, die mir vorher gar nicht bewusst waren”.

Neuer Blick­win­kel

Oft genügt es schon, den Blick­win­kel zu sich selbst und ande­ren zu ver­än­dern. Unter ande­rem lernte Peter, Kritik oder Abwei­sung nicht per­sön­lich zu nehmen und sie statt­des­sen als Hin­weis zu betrach­ten, künf­tig etwas besser zu machen. Denn die innere Hal­tung ist ent­schei­dend. Ein gesun­des Ego schützt vor Ver­un­si­che­rung und hilft, auch in schwie­ri­gen Situa­tio­nen ent­spannt zu blei­ben. „Ich kon­zen­triere mich jetzt viel mehr auf meine Stär­ken. Früher sah ich nur meine Schwä­chen. Seit­dem macht es mir nicht mehr so viel aus, wenn jemand nicht meiner Mei­nung ist”, sagt Peter, „und ich fühle mich auch viel freier”. Seine Mit­be­woh­ne­rin grinst: „Er lächelt viel öfter, wenn er übern Flur läuft. Er strahlt rich­tig was posi­ti­ves Freund­li­ches aus.”

Peter hat ein gesun­des Selbst­ver­trauen ent­wi­ckelt und damit die erste und beste Vorraus­set­zung geschafft, die man für eine gelun­gene Kom­mu­ni­ka­tion braucht. Jeder umgibt sich gern mit lebensfro­hen Men­schen. Jene, die wissen, was sie wollen, haben auf andere eine beson­ders starke Anzie­hungs­kraft. Es ist dann nur eine Frage der Zeit, bis sich ein sozia­les Umfeld um einen herum auf­baut. Neue Leute trifft man vor allem in gesell­schafts­rei­chen Umge­bun­gen wie Ver­ei­nen, Clubs oder Ange­bo­ten des Hochschulsports.

Pra­xis­test

Peter erzählt vom Klet­ter-Kurs: „Da ging es eigent­lich am ein­fachs­ten, weil man da immer noch übers Klet­tern reden kann, wenn man sonst kein ande­res Thema findet. Man trifft die Leute auch mehr­mals. Da lernt man sich auto­ma­tisch kennen”. Nicht zu ver­ges­sen sind die sozia­len Netz­werke im Inter­net. Für jede exo­ti­sche Lei­den­schaft findet man dort die pas­sen­den Leute. Auch Antje pflegt Pro­file bei „Yappi.de” und „Lokalisten.de”. Sie konnte dort viele inter­es­sante Bekannt­schaf­ten machen, doch sie warnt davor, zu viel vor dem Rech­ner zu hängen: „Viele Inter­net­kon­takte blei­ben vir­tu­ell. Wer Freunde fürs echte Leben sucht, sollte lieber aus dem Haus gehen.”

Wo man am besten hin­geht, erfährt man zum Bei­spiel über die großen Stadt­ma­ga­zine. Dort erhält man aktu­elle Infor­ma­tio­nen über Partys, Kon­zerte, Nacht­le­ben sowie viele andere Events Güns­tige Tickets für Kon­zerte und Partys gibt es auf www.stadtstudenten.de/bereich-stadtleben. Gerade wenn sich das Ber­li­ner Leben lang­sam wieder in die Club­räume zurück­zieht, sind die rich­ti­gen Adres­sen Gold wert. Wer dann Men­schen auf­ge­schlos­sen gegen­über­tritt und weiß, wo er sich bli­cken lassen muss, kann sich auf eine span­nende Zeit in guter Gesell­schaft einstellen.

Um Kon­takte muss sich Peter heute nicht mehr küm­mern. „Das ist mitt­ler­weile ein Selbst­läu­fer gewor­den: Man lernt jeman­den kennen, der stellt einem jeman­den ande­ren vor, durch den lernt man dann wieder welche kennen, und so geht das immer weiter.” Bekannt­schaf­ten schlie­ßen ist gar nicht so schwer. Oft genügt es, erst mal sich selbst sein bester Freund zu sein und sich unter die Leute zu mischen. Alles andere läuft dann von ganz allein.

Über Frank Döllinger (12 Artikel)
Das Schreiben war schon immer meine Leidenschaft, sowie eine Begeisterung für Naturwissenschaft und Technik zu mir gehört. Nach einer Ausbildung in der Biotechnologie, bin ich nun auch dabei mein interdisziplinäres Fachwissen, um Kenntnisse in der Physik, Mathematik und Informatik zu erweitern. Als Student der "Naturwissenschaften in der Informationsgesellschaft" an der TU-Berlin versuche ich fächerübergreifendes Wissen mit redaktioneller Arbeit zu verknüpfen. Die Mitarbeit bei Stadtstudenten.de macht mir sehr viel Spaß - neben der vielen Erfahrungen die man hier macht.