Nachhaltiges Engagement

[Chan­ge­ma­ker] In Pots­dam wurden Pro­jekte aus­ge­wählt, die zu mehr sozia­lem Han­deln ver­hel­fen sollen.

„3, 2, 1, Chan­ge­ma­ker!” Auf­ge­regt stürm­ten die Jugend­li­chen eine Mauer aus Kar­tons, beschrif­tet mit Hemm­schwel­len vor sozia­lem Enga­ge­ment. Im Evan­ge­li­schen Gemein­de­haus in Babels­berg sollen die Hem­mun­gen für jugend­li­ches Enga­ge­ment benannt und über­wun­den werden, damit Pots­dam zu einer Chan­ge­ma­ker City wird. Etwa 60 junge Men­schen zwi­schen 12 und 25 Jahren haben sich an einem Sonn­tag im August ein­ge­fun­den, um zu for­mu­lie­ren, was sie per­sön­lich von sozia­lem Enga­ge­ment abhält. „Das sind zwar etwas weni­ger als sich im Vor­feld zu diesem Event ange­mel­det haben, aber das ist ein gutes und rea­lis­ti­sches Ergeb­nis heute”, sagt Matthias­ Schef­fel­meier. Der Leiter des Chan­ge­ma­ker City-Pro­jekts will Pots­dam zu einem stär­ke­ren Jugend­en­ga­ge­ment ver­hel­fen. Im Anschluss an dieses Event wurden in einer Jury­sit­zung neun Pro­jekt­ideen aus­ge­sucht, welche die Ashoka Jugend­in­itia­tive finan­zi­ell unterstützt.

Schu­len unterstützen

So sind bei­spiels­weise Pro­jekte geplant wie eine „Web­site zum sozia­len Enga­ge­ment”, durch die Jugend­li­che Infos und Ange­bote über bestehende Mög­lich­kei­ten, sich in die Gesell­schaft ein­zu­brin­gen, erhal­ten sollen. Oder das Pro­jekt „Gril­len für den gemein­sa­men Aus­tausch”, das die Ver­net­zung der ein­zel­nen Jugendorgani­sationen und jungen Leute för­dern soll.

Einer der Initia­to­ren eines Pro­jek­tes ist Felix Schrandt. Als Vor­sit­zen­der des Ehe­ma­li­gen­ver­eins Alumni Lenné e. V. der Peter-Joseph-Lenné-Schule in Pots­dam möchte er zusam­men mit seinem Verein das Pro­jekt „Unser Fort­schritt SV-Work­shop 2010” auf die Beine stel­len. Das Pro­jekt rich­tet sich an die Schü­ler der Lenné-Schule, denn die Ver­eins­mit­glie­der bemerk­ten wäh­rend ihrer engen Zusam­men­ar­beit mit der Schü­ler­ver­tre­tung aller Klas­sen­stu­fen oft­mals Schwie­rig­kei­ten bei der Umset­zung guter Ideen oder Pro­jekte. Am 9. und 10. Okto­ber sollen die Schü­ler in Work­shops bei­spiels­weise etwas über Prä­sen­ta­ti­ons­mög­lich­kei­ten, die Orga­ni­sa­tion von Pro­jek­ten oder ihre Rechte in der Schule erfah­ren. „Unser eige­nes Wissen, das wir als Ehe­ma­lige haben, kommt uns dabei zugute, und das wollen wir wei­ter­ge­ben”, berich­tet Felix. Ein­ge­la­den werden Ver­tre­ter ver­schie­de­ner loka­ler Jugend­or­ga­ni­sa­tio­nen, „Leute, die rich­tig Ahnung haben”, erklärt der Politik‑, Ver­wal­tungs- und VWL-Student.

Gute Erfolge

Pro­jekt­lei­ter Schef­fel­meier ist zufrie­den mit dem Ergeb­nis des Chan­ge­ma­ker-City-Pro­jekts. „Pots­dam ist auf dem Weg dahin, eine Chan­ge­ma­ker City zu werden. Wir Orga­ni­sa­to­ren sind uns bewusst, dass sich nicht alle Jugend­li­chen enga­gie­ren werden, bloß weil einmal ein Pro­jekt statt­ge­fun­den hat”, zieht er sein Resü­mee. Des­halb ist geplant, ein sol­ches Pro­jekt etwa einmal jähr­lich statt­fin­den zu lassen, und Ashoka­ führt bereits Gesprä­che mit loka­len Unter­stüt­zern. Ziel ist, dass Ashoka irgend­wann nicht mehr als orga­ni­sie­rende Instanz auf­tre­ten muss, son­dern dass sich eine selbst­stän­dige lokale Enga­ge­ment­land­schaft bildet. „Bei den Jugend­li­chen, die an dem Event teil­ge­nom­men haben, ist bereits ein Stim­mungs­wech­sel zu beob­ach­ten, denn sie finden die Ideen gut. Es ist eine Com­mu­nity ent­stan­den, denn die Leute wissen durch das Event, dass sie sich für den glei­chen Zweck ein­set­zen”, meint Scheffelmeier.

Wei­ter­ge­hen

Sogar das Bil­dungs­mi­nis­te­rium sei auf das Pro­jekt in Pots­dam auf­merk­sam gewor­den und wolle die Ideen in seinem Pro­gramm auf­neh­men, erzählt Schef­fel­meier. „Das Schöne an dem Pro­jekt ist ja, dass es mehr um die Idee geht, dass Jugend­li­che sich selbst Gedan­ken machen, und des­we­gen arbei­ten wir an einer Wie­der­ho­lung”, sagt Schef­fel­meier. Auch Felix ist über­zeugt, dass das Pro­jekt „Chan­ge­ma­ker City” Erfolg haben wird, wenn auf die wei­tere Unter­stüt­zung von Ashoka zu zählen ist. „Das Pro­jekt trifft genau den Nerv. Es gibt viele Leute, die was drauf haben und genug Ener­gie haben, wenn man das ganze nach­hal­tig gestal­tet”, meint der Stu­dent. Denn auch sein SV-Pro­jekt konnte nur durch die finan­zi­elle För­de­rung von Ashoka durch­ge­führt werden.