Wortloser Gitarrenrock

Musik-Rezen­sion: „Setzer goes Instru­men­tal“ von Brian Setzer

Cover Cover: Plattenfirma.

Es war einmal vor langer Zeit, es müssen die 50er oder 60er Jahre gewe­sen sein, als die Zahl der Plat­ten, die wöchent­lich neu erschie­nen, ein­stel­lig war und in den allermeis­ten Alben, anstatt wie heute ein Busi­ness­plan, Herz­blut und viel Lei­den­schaft steckte. Eine solche Zeit kommt womög­lich nie wieder, und dass ein Rock­star ein Instru­men­tal-Album auf­nimmt, scheint kaum mehr in die heu­tige Zeit zu passen. Brian Setzer hat es trotz­dem getan und spült den Hörer damit augen­blick­lich in die anfangs beschrie­bene Zeit mit Songs wie „Be-Bop-A-Lula“ oder „Blue Moon of Ken­tu­cky“. Es ist eine Platte, die den Hörer bedau­ern lässt, dass das Vinyl als Grund­be­stand­teil eines Ton­trä­gers mehr und mehr der Ver­gan­gen­heit ange­hört und die deut­lich macht: Um zu rocken, braucht es nicht unbe­dingt Worte. Ein echtes Fundstück.

Über Philipp Blanke (13 Artikel)
Er studiert ev. Theologie und Asien-/Afrikawissenschaften an der HU. Er ist unter mehr als 20.000 Studenten der Einzige mit dieser Fächerkombination. Orte seines Wirkens waren unter Anderem der Berliner Rundfunk 91!4, Uniradio Berlin/Brandenburg, Uniscene - Berlin, dpa und Bild.