Editorial November 2011

Arm, aber sexy, Euro­pas Krea­tiv­me­tro­pole, Par­ty­mekka an der Spree – das alles kann Berlin sein.

Spree-Cover: Oktober 2011: „Lebensräume“. Foto: Albrecht Noack

Jedes Jahr kommen unzäh­lige junge Men­schen nach Berlin, um eine neue Sprosse auf ihrer Lebens­lei­ter zu erklim­men: Arm, aber sexy, Euro­pas Krea­tiv­me­tro­pole, Par­ty­mekka an der Spree – das alles kann Berlin sein.

Diese Stadt hat mehr Gesich­ter, als Wowi jemals Teddys ver­tei­len kann. Doch anstatt sich in ihren Gegen­sät­zen zu ver­stri­cken, bietet Berlin jedem den Raum, den er braucht. Wie macht diese Stadt das? Die ganze Stadt stürzt sich auf den unren­ta­bels­ten Wirt­schafts­zweig über­haupt: Wir Ber­li­ner sind Markt­füh­rer in der Nischen­wirt­schaft. Jeder baut sich seine eigene kleine Welt auf, rich­tet sie sich gemüt­lich ein und reno­viert sie ent­spannt von Zeit zu Zeit. Nie­mand spielt die Mama, die sagt, dass man mal sein Leben in den Griff krie­gen soll.

Tole­ranz ist Ber­li­ner Selbst­schutz. Wer sich über alles auf­regt, schei­tert schon an der Masse der Lebens­ent­würfe – und ver­bit­tert. Trotz­dem gibt es das Berlin- Gefühl, das alle mit­ein­an­der ver­bin­det. Es sind diese geilen Momente, in denen alles rosa­rot ist. Du gehst aus deiner Haus­tür und – bäm – die ganze Stadt steht dir offen, du weißt es. Das ist das Geheim­nis: Wir, alle von uns, haben die Frei­heit, genau so zu sein, wie wir wollen. Und das ist auch gut so. Euer spree-Team.