1. Poetikvorlesung an HU Berlin

Lyri­ker Hans Thill macht das lite­ra­ri­sche Poten­tial der Reli­gi­ons­schrif­ten und die reli­giöse Kraft der Lite­ra­tur hörbar 

HU Berlin (Foto: Heike Zappe, Referat Öffentlichkeitsarbeit)

Im Rahmen des inter­dis­zi­pli­nä­ren Master-Stu­di­en­gangs „Reli­gion und Kultur“ an der HU Berlin ver­an­stal­tet die Ber­li­ner Künst­ler­initia­tive „kunst­plan­bau e.V.“ gemein­sam mit Prof. Dr. Andreas Feldt­kel­ler von der Theo­lo­gi­schen Fakul­tät der HU und dem Reli­gi­ons­ge­lehr­ten Shri Sarv­ab­ha­vana Prabhu im Som­mer­se­mes­ter 2012 das inter­re­li­giöse Semi­nar „Zu den Quel­len, ein inter­re­li­giö­ses Spre­chen Hören und Singen, Veden, Thora, Bibel, Koran“.

1. Poetikvorlesung an HU Berlin

Par­al­lel dazu findet eine Reihe von Poe­tik­vor­le­sun­gen statt, die einen pro­mi­nen­ten Schrift­stel­ler dazu ein­la­den, das lite­ra­ri­sche Poten­tial der Reli­gi­ons­schrif­ten und die reli­giöse Kraft der Lite­ra­tur hörbar zu machen und dabei ein inter­es­sier­tes Publi­kum aller Alters­grup­pen sowohl theo­re­tisch, als auch poe­tisch in ihr lite­ra­ri­sches Schaf­fen einzuführen.

Hans Thill zu 1. Poetikvorlesung an HU Berlin

Die dies­jäh­rige Poe­tik­vor­le­sung hält der Hei­del­ber­ger Lyri­ker und Über­set­zer Hans Thill, der sich in drei Vor­le­sun­gen mit dem Ver­hält­nis von Dich­tung und reli­giö­sen Texten in seinem eige­nen lyri­schen Schaf­fen beschäf­ti­gen wird: „Nicht als Geschichte einer Bekeh­rung, son­dern als Pro­zess von Annä­he­rung und Distan­zie­rung eines Nicht-Gläu­bi­gen oder Fast-Nicht-Gläu­bi­gen“. Erzählt werden Begeg­nun­gen mit reli­giö­sen und poe­ti­schen sowie reli­giös-poe­ti­schen Bekun­dun­gen, Mani­fes­ten und Geständ­nis­sen, mit dem Ziel, die Sprach- und Bild­welt des Reli­giö­sen und des Poe­ti­schen zu ver­glei­chen. Dabei geht es nicht um eine Welt­an­schau­ung oder ein Theo­rie­ge­bäude, son­dern um eine Aus­ein­an­der­set­zung mit plötz­lich auf­schei­nen­den Frag­men­ten poe­ti­scher, irra­tio­na­ler, eksta­ti­scher Natur.

 

Ort/ Zeit

Poe­tik­vor­le­sun­gen
29.5., 12. 6., 19.6. 2012 immer von 18 bis 20 Uhr

HU Berlin, Theo­lo­gi­sche Fakultät
(Erd­ge­schoß, Vorlesungsraum)
Burg­strasse 26, 10117 Berlin-Mitte

 

Themen der weiteren Poetikvorlesungen an HU Berlin

29.5. 2012: „warum toben die heiden und die völker reden so vergeblich?“

12. 6. 2012: „kühle religionen”

19. 6. 2012: „die klei­nen tag­zei­ten der abgestorbenen“
Am 7. 7.2012 nimmt Hans Thill auch an einem Block­se­mi­nar teil, das im Rahmen der Semi­nar­reihe „Zu den Quel­len – ein
inter­re­li­giö­ses hören, spre­chen, singen“ statt­fin­det – dann mit dem Thema „beamte des him­mels. unfer­tige angelo­lo­gie nach agam­ben“. Neben Hans Thill sind in dem Block­se­mi­nar von 10 bis 14 Uhr dabei: Shri Sarv­ab­ha­vana, Prof. Dr. Andreas Feldt­kel­ler, Ram­buk­welle Deva­nanda, Prof. Dr. Gün­ther Bader, Prof. Melaine Mac­Do­nald und Cel­list Wolf­gang Sellner.

Gale­rie Peter Herrmann
Pots­da­mer­straße 98 A
Berlin-Schöneberg
10785 Berlin

Über Han Thill

Hans Thill stu­dierte Spra­chen sowie Geschichte, Ger­ma­nis­tik und Jura in Hei­del­berg. Er ist Lyri­ker, Über­set­zer und Mit­be­grün­der des Ver­lags „Das Wun­der­horn“, der 2012 mit dem Kurt-Wolff-Preis aus­ge­zeich­net wurde. Für sein Buch „Kühle Reli­gio­nen“ wurde Thill 2004 mit dem Peter-Huchel-Preis aus­ge­zeich­net. 2010 erschien sein Gedicht­band „Museum der Unge­duld“ und „Lied aus dem reinen Nichts. Deutsch­spra­chige Lyrik des 21. Jahr­hun­derts“. Er betei­ligt sich mit zahl­rei­chen Bei­trä­gen an Fach­zeit­schrif­ten, am Lyrik­jahr­buch und an Hör­spiel­be­ar­bei­tun­gen. Im Sep­tem­ber 2010 wurde Hans Thill künst­le­ri­scher Leiter des Künst­ler­hau­ses Edenkoben. Seit 2000 leitet er die jähr­li­che Über­set­zer-Werk­statt „Poesie der Nach­barn“ und ist Her­aus­ge­ber der Reihe „Poesie der Nach­barn-Dich­ter über­set­zen Dich­ter“, in der Gedichte aus Russ­land, Eng­land, der Ukraine, der Schweiz, Slo­we­nien, Kroa­tien und aus Schwe­den zusam­men­ge­stellt werden. Thill hat zahl­rei­che Bücher aus dem Fran­zö­si­schen über­setzt (u. a. Fénéon, Apol­lin­aire, Sou­pault, Que­neau, Meddeb, Jean Giono, Assia Djebar). Mit Joa­chim Sar­to­rius und Ernest Wich­ner gibt er die „Reihe P.Bibliothek der Moder­nen Poesie aus aller Welt“ heraus.