Archiv vor 2006

Verdrehte Moleküle

Immer wieder hört man von links- oder rechtsdrehender Milchsäure. Unterschiede bestehen nur in der dreidimensionalen Anordnung der Atome. [...]

9. Dezember 2005

Frage des Standpunktes

Die Schreibrichtung war bei den Griechen anfangs nicht festgelegt, um 500 v.u.Z. setzte sich die Schreibung von links nach rechts durch. [...]

9. Dezember 2005

In alle Richtungen

Die westlichen Alphabete, die wie die lateinischen und kyrillischen Schriften auf das Griechische zurückgehen, werden von links nach rechts geschrieben. [...]

9. Dezember 2005

Feuchte Ablenkung

Die Erde dreht sich. Daraus resultiert nicht nur der praktische Tag-Nacht-Wechsel, sondern auch der rechtsdrehende Wasserstrudel. [...]

9. Dezember 2005

Nicht verfahren

Wegen der überwiegenden Rechtshändigkeit der Menschen ist der Linksverkehr die ursprünglichere und „natürlichere“ Form des Straßenverkehrs. [...]

9. Dezember 2005

Richtig linkisch

Eine Vielzahl der heutigen Bedeutungen von „links“ und „rechts“ lassen sich bereits in der Wortgeschichte ablesen. [...]

9. Dezember 2005

Rückzug

„Die Koalitionspartner sind in der Frage von Studiengebühren unterschiedlicher Auffassung.“ So steht es auf Seite 36, Zeile 1.793 der 191 Seiten dicken Koalitionsvereinbarung zwischen CDU, CSU und SPD. Mehr ist zu diesem Thema darin nicht zu finden, denn nach Empfehlung der Föderalismuskommission soll die Hochschulbildung komplett auf die Bundesländer übertragen werden. Der Bund regelt dann nur noch die Zulassungsbedingungen für das Studium sowie die Abschlüsse. [...]

14. November 2005

Neue Karte gegen Hunger

Das Studentenwerk setzt jetzt auf neue, moderne Technik.

Na, was ist denn nun schon wieder los? Da will man nur mal kurz in die Mensa huschen und steht sofort vor einem Problem: ein neues Bezahlsystem. Die Frage, die sich just stellt, ist ganz profan: Kann ich mir wenigstens einen Kaffee holen? Der Magen knurrt auch. Erstaunlich war sowieso die Tatsache, dass es an den Uni-Mensen ein eigenes Bezahlsystem gibt. Da war es nicht jedem Studienanfänger vergönnt, sofort in dieses Konstrukt einzusteigen. Nach gründlichem Studieren der Informationstafeln hilft die direkte Anfrage bei der Kassiererin. Kein Problem, heißt es. Die alte Giro-Vend-Karte wird einfach in eine neue Mensacard umgetauscht. Selbst das verbliebene Restgeld auf der alten Karte wird digital übertragen. Aber warum, dachte sich das Studentenwerk, sei eine Umstellung von einer Karte auf eine andere fortschrittlich?

Nach Angaben des Studentenwerks Berlin war die Zeit wohl längst reif. Die 1987 eingeführte Giro-Vend-Karte wird technisch nicht mehr unterstützt. Außerdem gab es Manipulationen an den Magnetkarten und in absehbarer Zeit hätte es keine Ersatzteile mehr gegeben. Die auf DOS basierende Kassensoftware genügte den Anforderungen nicht mehr und so sah sich das Studentenwerk gezwungen, über ein neues System nachzudenken.

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14. November 2005

Bachelor ohne Zukunft?

Das Hamburger Verwaltungsgericht stellte fest, dass der Bachelor in Jura kein berufsqualifizierender Abschluss ist. Dies ist insbesondere für Bafög-Empfänger von Relevanz. Der Deutsche Hochschulverband sieht sich in seinen Vorbehalten gegen den Bachelor bestätigt und bezeichnet diesen als „Irrweg", vor allem auch in medizinischen und Lehramtsfächern. Die Bucerius Law School, wo der klagende Student studiert, sieht ebenfalls das Staatsexamen als entscheidenden Abschluss und begrüßt die Entscheidung der Richter.
Aktenzeichen 2K 5689/04 des Hamburger Verwaltungsgerichts [...]

14. November 2005

Studieren in Zahlen

Etwa 70 Prozent der Schulabgänger wollen nach den Abitur ein Studium beginnen. Eine Umfrage unter 5.500 Schülern zeigte, dass die Unterschiede zwischen den Geschlechtern und zwischen den alten und neuen Bundesländern verschwunden sind. Als beliebteste Studienfächer wurden mit jeweils acht Prozent Wirtschaftswissenschaften und Lehramt genannt. Die Kultusministerkonferenz erwartet für 2012 bis 2020 jährlich 450.000 Studienanfänger. Bisher ging man von 370.000 Studienanfängern für diesen Zeitraum aus. Deutschlandweit wird überlegt, wie mit diesem „Studentenberg" umgegangen wird – einige Bundesländer rechnen bereits fest mit Studiengebühren.
www.bmbf.de/pub/Studienberechtigte_2005_E.pdf
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14. November 2005

Seite an Seite

Berlin profitiert als Wissenschaftsstandort von den Hochschulen, von denen sich die FU, HU und TU in der Ständigen Konferenz der Berliner Universitäten zusammengeschlossen haben. Trotz Konkurrenz der Unis arbeiten diese zusammen und haben 20 Antragsskizzen für Exzellenzcluster zur Förderung der Spitzenforschung und Graduiertenschulen zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses vorbereitet. Dahinter stehen Netzwerke von bis zu 30 Einzeldisziplinen oder 100 Forschern. Das Land Berlin, das die Anträge bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft einreichte, unterstützt diese und werde, laut Wissenschaftssenator Thomas Flierl, bei Bewilligung die Landesanteile bereitstellen. [...]

14. November 2005

FU: Gemeinsame Sprache

Die Sprachwissenschaften an der Freien Universität bilden ein neues Zentrum. Sie haben ein Interdisziplinäres Zentrum (IZ) gegründet, das die vorhandenen Ressourcen der sprachwissenschaftlichen Abteilungen der einzelnen Fächer und benachbarter Disziplinen in Forschung und Lehre bündeln will. Damit sollen die Stärken der Sprachwissenschaften ausgebaut werden. Das IZ Europäische Sprachen „Struktur – Entwicklung – Vergleich" (ZEUS) wurde am 15. November feierlich eröffnet. Thematische Schwerpunkte bilden der Sprachvergleich in der Gegenwart und Vergangenheit, auch sollen geförderte Projekte hier weitergeführt und neue angeregt werden. Ein gemeinsamer Masterstudiengang „Sprachwissenschaften" ist ebenfalls geplant. [...]

14. November 2005

FU: eLearning zentral

Die FU richtet ein zentrales Projekt zur flächendeckenden Verbreitung von eLearning ein. Bei der Auftaktveranstaltung zeichnete das Präsidium gelungene eLearning-Projekte aus. In den vergangenen Jahren investierte die FU 1,1 Millionen Euro in 130 eLearning-Projekte. Das neue Projekt „FUel" wird außerdem vom Bildungsministerium mit 1,7 Millionen Euro gefördert. Hinter FUel steht der langfristige Ansatz des „blended learning", also die sich wechselseitig ergänzende Mischung aus Präsenz- und Online-Lehre. [...]

14. November 2005

HU: Theologe an der Spitze

Der Theologe Christoph Markschies wurde vom Konzil mit 47 Stimmen zu drei Gegenstimmen im ersten Wahlgang zum neuen Präsidenten der Humboldt-Universität gewählt. Der 43-Jährige tritt sein Amt am 1. Januar 2006 an und will die Exzellenzinitiative weiterbetreiben, Forschung in einem „Schaufenster der Wissenschaft" sichtbar machen und als dritte Säule die Lebenswissenschaften in die Universität integrieren. [...]

14. November 2005

HU: Sind wir reif für die Technik?

Die HU untersucht in einer Umfrage die Einstellung der Menschen zum „Ubiquitous Computing". Die allgegenwärtige Rechentechnik zeigt sich in dem beliebten Beispiel des Kühlschrankes, der feststellt, dass die Milch aufgebraucht ist und neue bestellt. Die Umfrage soll für das Bildungsministerium und das Projekt Taucis (Technikfolgen-Abschätzung Ubiquitous Computing und Informationelle Selbstbestimmung) herausfinden, wie sich die Nutzer unterstützt oder eingeschränkt fühlen. Datenchips auf Produkten, Datensammlung Kundenkarten und Datenverknüpfung können neben ihren Vorteilen die Technik über den Menschen bestimmen lassen („technologischer Paternalismus") oder den Datenschutz ad absurdum führen.
www.taucis.hu-berlin.de

 

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14. November 2005

TU: Umsortiertung

Das Konzil der TU halbiert die Anzahl der Mitglieder im Kuratorium auf die Hälfte. Umstrukturierungen sollen Entscheidungswege vereinfachen. Das Konzil der TU stimmte Anfang November einer neuen Gremien- und Leitungsstruktur zu. Diese soll die Entscheidungswege vereinfachen und verkürzen und damit die Transparenz und Effektivität erhöhen. Das Kuratorium wird auf elf Mitglieder halbiert und einige Aufgaben an das Präsidium übertragen. Ein erweiterter Akademischer Senat mit 61 internen Mitgliedern ersetzt das Konzil, er wählt das Präsidium und fungiert als satzungsgebendes Organ. Der Akademische Senat (AS) bleibt mit seinen Aufgaben erhalten. Vor einem Jahr begann die Reform an der TU, die ein modernes Hochschulmanagement einrichten sollen. Den aktuellen Plänen muss nun noch das Kuratorium zustimmen. Der AS nominierte für die Präsidiumswahl 2006 die derzeitigen Amtsinhaber. Mit Kurt Kutzler als Präsident und Jörg Steinbach als Vizepräsident setzt das Gremium auf Kontinuität [...]

14. November 2005

TU: Forscherblick nach Osten

Die Technische Universität erarbeitet Entwicklungsstrategien für Ostdeutschland. In einer neuen Forschungs- und Koordinierungsstelle am Zentrum Technik und Gesellschaft sollen die Lage in Ostdeutschland analysiert und angemessene Entwicklungsstrategien erarbeitet werden. Das bestehende Netzwerk Ostdeutschlandforschung, in dem sechs Institute zusammenarbeiten, wird in die Arbeit integriert.
www.ostdeutschlandforschung.de

 

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14. November 2005

UdK: Musikbibliothek restauriert

Die Universität der Künste rekonstruiert die Bibliothek des Musikwissenschaftlers Philipp Spitta. Die Universität der Künste hat in Zusammenarbeit mit der Universitätsbibliothek in Lodz die Bibliothek des Musikwissenschaftlers Philipp Spitta (1841–1894) rekonstruiert. Mehr als 4.000 Musikbücher, -drucke und -handschriften aus vier Jahrhunderten sind damit wieder nutzbar. Spitta schrieb über Johann Sebastian Bach, gab Werke von Heinrich Schütz heraus und gilt als Mitbegründer der Musikwissenschaft. [...]

14. November 2005

TFH: Frauenförderung ausgezeichnet

Die Technische Fachhochschule erhielt im D21-Hochschulwettbewerb „Get the best – Mehr Frauen in die Forschung" einen Sonderpreis für ihr Hypatia-Programm. Im Rahmen der Hypatia-Förderung werden an herausragende Absolventinnen Gastdozenturen und Stipendien zur Vorbereitung und Durchführung von Promotionsvorhaben vergeben. 2004 erhielt die TFH beim D21-Wettbewerb den dritten Platz für ihre Frauenförderung. [...]

14. November 2005

Wissen für alle

Im Internet gibt es zahlreiche Projekte, die das Bücherwälzen ablösen können. Immer wieder kursiert das Schlagwort der „Wissens-Allmende" durch die Welt, mal als Forderung, mal als Feststellung, mal als Zweifel.

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14. November 2005

editorial Winter 2005

2005 war ein großartiges Jahr. Wem dieses Jahr alles gewidmet war! Einsteins Relativitätstheorie, dem Uhu, H. C. Andersen, dem Windröschen sowie der Schwarzerde. Da muss das Jahr fast vorüber sein, damit wir rückwirkend feststellen können, dass wir „den Boden des Jahres“ in unserem Jahresverlauf gar nicht richtig gewürdigt haben.

Zu sehr waren wir mit der Optimierung unserer Lebensläufe beschäftigt, gingen wählen, steckten unsere Nasen in Bücher oder versuchten, in der Mensa ein Essen zu erhaschen. Denn wir haben nicht nur eine neue Regierung bekommen, sondern auch eine neue Mensacard. Alles ändert sich und leise Wehmut beschleicht das Gemüt.

Übrigens kann das kommende Jahr gegen die Schwarzerde nur verlieren, denn die Vereinten Nationen erklärten 2006 zum „Internationalen Jahr der Wüsten und Wüstenbildung“. Da können wir von Glück sagen, dass uns die Wüsten-Widmung in Deutschland kaum betrifft. Wir können – ganz für uns, heimlich im Herzen – einfach noch ein Jahr lang die Schwarzerde bejubeln.

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14. November 2005

Rauchen verboten

Drogen gibt es im deutschen Gesetz nicht, nur Betäubungs- und Rauschmittel. Den Umgang damit regelt das Betäubungsmittelgesetz (BtMG). Das Gesetz unterteilt nicht nach pharmakologischer oder biochemischer Wirkung. [...]

1. Oktober 2005

Überdosis Möglich

Was machtStudenten so viel klüger als Arbeiterkinder? Man könnte vermuten, dass es daran liegt: Die Universität macht schlau und Studenten gehen zur Universität und Arbeiterkinder nicht. Deswegen sind Studenten schlauer als Arbeiterkinder.

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1. Oktober 2005

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