Notiert

Neu­ig­kei­ten für Stu­den­ten aus dem BMBF, Hoch­schu­len in Berlin, Bran­den­burg und bun­des­weit kurz notiert.

Studentenwelle

Von derzeit etwa zwei Millionen Studenten wird die Anzahl bis 2014 auf etwa 2,7 Millionen steigen – geburtenstarke Jahrgänge und Verkürzung des Abiturs von 13 auf zwölf Jahre verstärken den Andrang an den Hochschulen. Der Wissenschaftsrat berechnet Mehrkosten von 2,2 Milliarden Euro pro Jahr. Bund und Länder planen jeweils 300 Millionen Euro zusätzliche Ausgaben – Föderalismusreform und Sparzwang legen enge Grenzen. Derzeit ist keine Strategie erkennbar, wie Berlin mit dem Andrang umgehen wird. Zum Wintersemester ist die Anzahl der Bewerbungen an Berliner Hochschulen um etwa ein Viertel gestiegen – der Trend zur Mehrfachbewerbung ist daran ebenso schuld wie die Hochschulen, die kaum noch zum Sommersemester immatrikulieren.

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21. September 2006

FHTW: Aus sechs mach zwei

Die FHTW konzentriert sich auf zwei Standorte und bezieht jetzt den Campus Oberschöneweide.

Der Umzug der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft ist beschlossene Sache. Die ersten ehemaligen Industriehallen in der Wilhelminenhofstraße in Oberschöneweide (OSW) sind saniert und neue Seminarräume entstanden. Als erster Fachbereich zieht der FB5 Gestaltung zu Semesterbeginn an den neuen Standort.

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21. September 2006

Zahlen unterdurchschnittlich

Deutschland bleibt international weiter Schlusslicht im Bereich der Bildung. Nur etwa 20 Prozent eines Jahrgangs fallen in die Rubrik „Hochschulabsolventen”, im OECD-Durchschnitt sind es etwa 35 Prozent. Mit 5,3 Prozent des Bruttoinlandproduktes gibt Deutschland auch deutlich weniger für das Bildungssystem aus als der OECD-Durchschnitt von 5,9 Prozent. Es genüge nicht, ein Bildungssystem aus dem 19. Jahrhundert ein bisschen zu reformieren, erklärte Andreas Schleicher, Chefanalytiker im Direktorat Bildung der OECD. [...]

21. September 2006

Nur Vorleser

Neben Juniorprofessuren sollen künftig „Lecturer” die Lehre an den Hochschulen unterstützen. Diese hätten ausschließlich Aufgaben in der Lehre, würden etwa zwölf bis 14 Semesterwochenstunden anbieten – Forschung wird von ihnen im Gegensatz zu Professoren nicht verlangt. Der Status und die Bezahlung der Lecturer entspräche den wissenschaftlichen Mitarbeitern. Noch handelt es sich nur um eine Idee, aber im Angesicht des bevorstehenden Studentenberges äußern sich die Hochschulen positiv zu diesem Modell. [...]

21. September 2006

Wenig Grund zur Panik

Der Sprung ins Leben nach dem Studium kann je nach Studiengang mehr oder wenig aufwändig ausfallen. Nach einer Umfrage des Studentenspiegels unter etwa 20.000 Berufseinsteigern finden Informatiker, Mathematiker, Naturwissenschaftler und Juristen binnen zwei Monaten einen Job. Anglisten benötigen dafür schon fast vier Monate. Nur 7,6 Prozent der Umfrage-Teilnehmer verschickten 50 Bewerbungen oder mehr. Biologen, Physiker, Mathematiker und Informatiker benötigen durchschnittlich nur drei bis vier Bewerbungsschreiben. Architekten und Bauingenieure zehn. [...]

21. September 2006

Früher in die Uni

An der Universität Mannheim begann das Wintersemester bereits am 4. September, das Sommersemester fängt am 19. Februar an – synchron zu den üblichen internationalen Vorlesungszeiten. Damit sollen es die Studierenden einfacher haben, ihre Auslandssemester zu organisieren. Auch die Berliner Universitäten können sich für die Idee erwärmen, weisen jedoch darauf hin, dass es für Hochschulwechsler nachteilig wäre, wenn jede Hochschule eigene Vorlesungszeiten hätte. Auch Zulassungsverfahren der ZVS oder die übliche Konferenzsaison im Spätsommer müssten dann angepasst werden. [...]

21. September 2006

Reisen bildet

Der Bologna-Prozess, der in erster Linie durch die Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen auffällt, sollte einen europäischen Hochschulraum schaffen und die Mobilität der Studierenden erhöhen. Doch der geregelte Studienverlauf in den neuen Studiengängen scheint die Mobilität eher auszubremsen. Nach einer DAAD-Umfrage vor einem Jahr meinten jeweils knapp 20 Prozent der befragten Bachelorstudiengangsleiter, die Mobilität sei gestiegen bzw. zurückgegangen. Etwa 45 Prozent konnten keine Veränderungen erkennen. Insbesondere die Anerkennung von Leistungen anderer Hochschulen bereite Probleme. Die gewünschte Mobilität werde wohl frühestens in 15 Jahren erreicht werden, wenn ein Mentalitätswechsel stattgefunden habe. [...]

21. September 2006

FU: Zickzackkurs

Die FU ringt um ausgeglichene Anforderungen an ihre Bachelorstudenten. Während manche Pflichtlisten als zu lang, durchreguliert und kaum bewältigbar angesehen werden, wird auf der anderen Seite das Schmalspurstudium im Bachelor kritisiert – in sechs Semestern könne nun einmal nur in das Fach hineingeschnuppert werden. Die Kürzung der Pfl ichtmodule beispielsweise im Geschichtsstudium halten nicht einmal die Studierenden für sinnvoll, wichtiger wäre ihnen, dass die Zahl der Prüfungen etwas gesenkt worden wäre – nicht die Zahl der Kurse. Ein Grund für die Abspeckung der Bachelor-Studiengänge ist – wie Vizepräsident Werner Väth es formuliert – die Profi - lierung der Universität über Masterangebote. Dafür werden eben Dozenten benötigt. [...]

21. September 2006

FU: Tropenhaus saniert

Das Große Tropenhaus im Botanischen Garten wird umweltgerecht saniert. Das von 1905 bis 1907 errichtete Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, in den 60er Jahren wieder hergestellt und erhält jetzt im Zuge der Grundsanierung eine Wärmeschutzverglasung, die die brüchige Acrylglasfassade ersetzt. Beheizt wird das Tropenhaus künftig über drei kombinierte Systeme, was jährlich etwa 100.000 Euro Energiekosten spart. Die Sanierung wird 16 Millionen Euro kosten. [...]

21. September 2006

FU: Mehr Weiterbildung

Gemeinsam mit dem Klett-Verlag will die FU ab dem Wintersemester 2007 die „Deutsche Universität für Weiterbildung” betreiben, die zunächst drei Masterstudiengänge anbietet. Das Angebot soll auf etwa ein Dutzend Studiengänge in den Bereichen Management, Health, Communication, Education und Aging anwachsen; unterrichtet wird in Deutsch und Englisch. Die Studiengänge, die als Kombination aus Fern- und Präsenzstudium absolviert werden, dauern jeweils zwei Jahre und die Teilnehmer sollen 400 bis 700 Euro pro Monat Gebühren bezahlen. [...]

21. September 2006

HU: Vizepräsidentin gibt auf

„Hiermit stelle ich mein Amt der Vizepräsidentin für Studium und Internationales zur Verfügung. Der Grund sind nicht aufzulösende Differenzen in der Leitung der Universität. Auf Wunsch des Kuratoriums wäre ich bereit, im Interesse der Universität erst zum Zeitpunkt der Wahl einer Nachfolgerin oder eines Nachfolgers zurück zu treten.“ Susanne Baer hat mit dieser Erklärung Anfang September eine Debatte über die Führung der HU losgetreten. Bis ein Nachfolger gewählt wird, übernimmt Uwe Jens Nagel, Professor der Landwirtschaftlich- Gärtnerischen-Fakultät, die Aufgaben der Vizepräsidentin. [...]

21. September 2006

HU: Hochschule als Paarungsraum

In Deutschland gibt es zunehmend mehr Singles und immer mehr kommerzielle Angebote wollen bei der Partnersuche helfen. Gleichzeitig wirft die Psychologie der Partnerwahl aber noch viele, weitestgehend ungeklärte Fragen auf. In einer bisher nie dagewesenen wissenschaftlichen Studie wollen HU-Psychologen dieser Sache systematisch auf den Grund gehen. Noch bis Ende 2006 werden vom Institut für Psychologie Quickdating-Veranstaltungen ausgerichtet, wofür Interessierte gesucht werden. Dabei treff en etwa zwölf männliche auf etwa zwölf weibliche Singles gleichen Alters. Die Forscher möchten dieses Quickdating für wissenschaftliche Zwecke nutzen, um herauszufi nden, wie Menschen ihre Partner wählen und was genau den Erfolg beim anderen Geschlecht bestimmt. Statt einer Teilnahmegebühr erwarten die Forscher Informationen und Feedback und wollen erfahren, was aus den Paaren mit gegenseitigem Interesse geworden ist.
Weitere Informationen:

www.psytests.de/quickdating/
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21. September 2006

TU: Erfindungsreich

Die TU konnte 2005 fast 80 Erfindungen registrieren, damit hat sie ihre Zahl von 2004 (41) beinahe verdoppelt und liegt sogar vor der Charité. Seit 2002 erhielt die TU 14 Patente für Deutschland, 19 auf europäischer Ebene und 20 weltweit. Gerade bei der Einwerbung von Drittmitteln sind diese Zahlen überzeugende Argumente für die TU, die damit die Liste der Berliner Hochschulen anführt. Um die Verwertung von Erfi ndungen und Patenten zu professionalisieren, haben sich die Berliner Hochschulen in einem Patentverbund, der ipal GmbH, zusammengeschlossen. [...]

21. September 2006

UdK: Mode auf Papier

„Freiheit und Luxus” heißt das Pilotprojekt aus dem Institut für Experimentelles Bekleidungs- und Textildesign an der UdK, zu dem das Magazin „Luxus” entstanden ist. Die drei Initiatoren, die zum Teil zuvor mit Vivienne Westwood arbeiteten, luden zahlreiche bekannte Modedesigner ein, die insgesamt zwei Semester mit den Studierenden zusammenarbeiteten. Das entstandene Magazin dokumentiert das Pilotprojekt und zeigt ungewöhnliche Perspektiven zum Thema Mode und Studium auf. Das Magazin gibt es im Buchhandel für zwölf Euro. [...]

21. September 2006

Aus dem Studium ins Leben

Am 7. Juni schlagen die Soziologen der FU „Die Brücke zur Arbeitswelt”. Dieser Institutstag, der von Studenten organisiert wird, stellt Projekte, Organisationen und Institutionen vor, bietet Vorträge und Diskussionsrunden. [...]

7. Juni 2006

Das Leben nach der Schule

Am 15. und 16. September lädt die Abiturientenmesse „Einstieg Abi” in die Berliner Messe. Über 270 nationale und internationale Hochschulen, Unternehmen und Institutionen stellen an beiden Tagen von 9 bis 17 Uhr kostenlos ihre Ausbildung- und Studienangebote sowie Perspektiven vor. Im vergangenen Jahr wurden 26.000 Besucher gezählt. [...]

7. Juni 2006

Studieren mit Sekretärin

Zum Wintersemester bietet die staatlich anerkannte OTA Hochschule den englischsprachigen Studiengang „International Risk und Contract Management“ an, der nach zwei Jahren zum Master of Arts (M.A.) führt. Er baut nicht auf einem bestimmten Bachelor-Studium auf. [...]

7. Juni 2006

Paradigmenwechsel

Mit den Studiengebühren in Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und bald Saarland und der großflächigen Einführung der Bachelor-Studiengänge zeichnet sich eine Änderung der Studienfinanzierung ab. Sind bisher Kredite oder Darlehen eher die Ausnahme, betreffen sie bald viele, denn viele sind für Bafög „zu reich” und daher auf andere Geldquellen als Grundeinkommen angewiesen. Bei einigen Angeboten ist ein Studienplan nötig, die Strategie der Banken unterscheidet sich kaum von Geschäftskunden, um die Darlehensnehmer zu einem zielstrebigen Studium zu motivieren. Das Deutsche Studentenwerk hat spezielle Beratungsstellen eingerichtet und warnt: „Studienkredite dürfen die Studierenden nicht in die Schuldenfalle treiben.” Denn mehrere zehntausend Euro kommen schnell zusammen, die nach dem Studium fällig werden. [...]

21. Mai 2006

Bachelor zu kurz

Der Bachelor führt zu Problemen an einer bisher unbeachteten Front. Studentische Hilfskraft- und Tutorenstellen, die für viele eine notwendige Studienfinanzierung darstellen, werden üblicherweise für zwei Jahre ausgeschrieben – ein sechssemestriges Bachelorstudium ist dafür sehr knapp, da nach zwei Semestern oft nicht alle nötigen Kenntnisse erworben wurden. Die meisten Hilfskräfte werden bisher mit abgeschlossenem Grundstudium oder Vordiplom gesucht – dafür gibt es im Bachelor nichts Vergleichbares, weshalb andere Formulierungen nötig sind, die die fachliche Eignung ausdrücken. [...]

21. Mai 2006

Juristenleid

Juristen sind zwar statistisch nur wenige Monate arbeitslos, doch unter den arbeitslosen Akademikern befinden sich überproportional viele von ihnen. Mehr als 20.000 Abiturienten wählen jährlich ein Studium der Rechtswissenschaft, derzeit gibt es 136.000 Anwälte in Deutschland, 2015 werden es 190.000 sein. Daher ist für viele eine Spezialisierung sinnvoll, und ein Teil wird sich andere Betätigungsfelder suchen. Der Universalist hat es schwer zwischen den großen Law Firms, Kanzleien und Einzelanwälten. Berufsanfänger erhalten nur noch selten Festanstellungen und müssen für die soziale Absicherung selbst aufkommen. [...]

21. Mai 2006

Wissenschaft „on the road“

Das beliebte Argument des „braindrain” – Wissenschaftler werden in Deutschland ausgebildet und arbeiten dann im Ausland – ist durch Zahlen nicht zu belegen. In den USA arbeiten derzeit beispielsweise 5.000 bis 6.000 deutsche Wissenschaftler, von denen nach Erfahrung der DFG, der wichtigsten Förderanstalt für Forschungsaufenthalte im Ausland, 85 Prozent wieder zurückkehren. Der Braindrain der asiatischen und lateinamerikanischen Länder ist um ein Vielfaches höher. Als Hauptargumente für die Forschung in den USA gelten: bessere Ausstattung, mehr Forschungsfreiheit, frühe Leitung von Nachwuchsgruppen. Auch wenn quantitativ der Braindrain nicht stattfindet, ist die qualitative Dimension nicht bezifferbar, denn gerade um die besten Wissenschaftler wird international geworben. [...]

21. Mai 2006

Berlin international begehrt

Die Alexander von Humboldt-Stiftung stellte anhand ihrer Stipendiaten und Preisträger im Zeitraum 2001 bis 2005 ein Ranking auf, in dem die FU, HU und TU gut abschnitten. Die FU zählt mit 192 Studienaufenthalten nach der LMU München zum beliebtesten Forschungsstandort für ausländische Gastwissenschaftler. Die Humboldt-Stiftung zeichnet führende Gelehrte eines Fachgebietes aus und lädt sie nach Deutschland ein, die Forschungsstipendien erhalten hochqualifizierte ausländische Wissenschaftler. Preisträger und Stipendiaten entscheiden selbst, an welcher Institution sie ihre ein- bis zweijährigen Forschungen durchführen wollen.

Platzierung in den Kategorie
FUHU
TU
Geistes-, Rechts- und Sozialwissenschaften 1 2
Lebenswissenschaften 12 5
Naturwissenschaften 5 6 17
Ingenieurwissenschaften 5
Gewichtete Aufenthalte pro Professuren 4 8
Absolut 2 3

Weitere Informationen:
www.humboldt-foundation.de

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21. Mai 2006

Heißer Sommer

Während in einigen Bundesländern die Proteste gegen die Studiengebühren toben, abflachen, wieder aufwallen, ist es in Berlin noch recht ruhig. Doch die Berliner Studentenvertreter kündigen einen „heißen Sommer” mit Protestaktionen an. Anfang Juni gründen sie mit der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft ein berlinweites Protest- und Aktionsbündnis. Der FU-Asta erklärte: „Wir werden nicht warten, bis wir vor vollendete Tatsachen gestellt werden.” [...]

21. Mai 2006

Ba/Ma fordert Opfer

Mit der Umstellung des Abiturs von 13 auf zwölf Jahre rollt ein Studentenberg auf die Hochschulen zu. Da passt es nicht ins Bild, dass die Berliner Hochschulen die Zahl der Studenten reduzieren wollen. Doch mit den neuen Studiengängen Bachelor und Master könnten einige tausend Studienplätze wegfallen, denn Ba/Ma erfordern eine bessere Betreuung, der Aufwand steigt nach Auffassung des Wissenschaftsrats um 15 Prozent. Bereits in den vergangenen Jahren haben die Hochschulen aufgrund der Sparauflagen weniger Studienanfänger immatrikuliert. Würden die derzeitigen Anfängerzahlen beibehalten, könne man nur für den Bachelor und keine für den Master immatrikulieren, erklärte beispielsweise die HU, die wie die meisten Hochschulen ihre 20.000 Studienplätze mehr als erfüllt: derzeit sind etwa 38.000 Studenten eingeschrieben. [...]

21. Mai 2006

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