Die Soziale Dimension im Bologna-Prozess endlich realisieren

Das Deut­sche Stu­den­ten­werk erin­nerte die Wis­sen­schafts­mi­nis­te­rin­nen der 47 Bolo­gna-Staa­ten an ihr Ver­spre­chen von 2007, adäquate „Stu­dent Ser­vices“ für die geschätz­ten 20 Mil­lio­nen Stu­die­ren­den im Bolo­gna-Raum bereitzustellen.

Studieren in Berlin (Foto: Kürschner).

Das Deut­sche Stu­den­ten­werk erin­nerte die Wis­sen­schafts­mi­nis­te­rin­nen der 47 Bolo­gna-Staa­ten zum Auf­takt der Bolo­gna-Nach­fol­ge­kon­fe­renz in Buka­rest an ihr Ver­spre­chen von 2007, adäquate „Stu­dent Ser­vices“ für die geschätz­ten 20 Mil­lio­nen Stu­die­ren­den im Bolo­gna-Raum bereitzustellen.

Student Service für 20 Millionen Studenten

„Dieses Ver­spre­chen ist bis heute nicht ein­ge­löst“, kri­ti­siert Achim Meyer auf der Heyde, Gene­ral­se­kre­tär des Deut­schen Stu­den­ten­werks und gleich­zei­tig Vize­prä­si­dent des Euro­pean Coun­cil for Stu­dent Affairs (ECStA), der Dach­or­ga­ni­sa­tion der euro­päi­schen Stu­den­ten­werke oder ver­wand­ten Insti­tu­tio­nen. Dem ECStA gehö­ren der­zeit 20 Orga­ni­sa­tio­nen aus 16 Län­dern an.

Kein politischer Wille  zur Bologna-Zielsetzung

„Die Soziale Dimen­sion des Bolo­gna-Pro­zes­ses wird von der Poli­tik mehr beschwo­ren, als dass sie tat­kräf­tig rea­li­siert würde“, fährt Meyer auf der Heyde fort. „Es gibt natio­nale Akti­ons­pläne dazu, aber keinen poli­ti­schen Willen, daraus kon­krete Stan­dards oder Ziele abzuleiten.“

Studentische Mobilität durch Service- und Beratungsangebote

Meyer auf der Heyde schätzt die Zahl der Stu­die­ren­den im Bolo­gna-Raum auf 20 Mil­lio­nen. Er sagt: „Die Ser­vice- und Bera­tungs­an­ge­bote sind Garan­ten für den erfolg­rei­chen Hoch­schul­zu­gang und den Stu­di­en­erfolg, und sie sind ent­schei­dend für die stu­den­ti­sche Mobi­li­tät, ein Kern­ele­ment des Bologna-Prozesses.“

Studienfinanzierung, Wohnraum, Kinderbetreuung

„Die mit­tel­bare För­de­rung der Stu­die­ren­den durch Wohn­raum, Ver­pfle­gung, stu­di­en­be­glei­tende Bera­tung, mit­un­ter Kin­der­be­treu­ung, aber auch eine unmit­tel­bare solide Stu­di­en­fi­nan­zie­rung sind Vor­aus­set­zun­gen für eine höhere Durch­läs­sig­keit von Stu­di­en­be­rech­tig­ten aus bil­dungs­fer­ne­ren und ein­kom­mens­schwä­che­ren Fami­lien. Und diese För­de­rung trägt damit auch nach­hal­tig zur Siche­rung der künf­tig drin­gend benö­tig­ten hoch­qua­li­fi­zier­ten Fach­kräfte bei“, erläu­tert Meyer auf der Heyde.

Verantwortliche für Student Service nicht bei Bolgna-Verhandlung

„Wie wenig diese not­wen­dige Unter­stüt­zung im Blick der euro­päi­schen Bil­dungs­mi­nis­ter ist, zeigt sich auch darin, dass die für die ‚Stu­dent Ser­vices‘ ver­ant­wort­li­chen Orga­ni­sa­tio­nen nicht als offi­zi­elle Part­ner im Bolo­gna-Pro­zess betei­ligt sind“, so Meyer auf der Heyde weiter. Seine For­de­rung: „Sie gehö­ren auf Augen­höhe mit an den Tisch.“