Erstsemester, oder was??

Neu in Berlin? Und nun sollst Du neben den Ein­drü­cken der großen Stadt auch noch das System Uni ver­ste­hen, Freunde finden und vor allen Dingen Spaß haben.… Jeden­falls erwar­tet dies schein­bar die ganze Welt von Dir, und Du wahr­schein­lich von Dir auch.

Und nun sitzt Du in Deinem Zimmer im Stu­den­ten­wohn­heim und schaust aus dem Fens­ter und fragst dich, was Du in dieser gott­ver­damm­ten Stadt eigent­lich machst… Doch halt, alles nicht so schlimm. Die ersten Tage lassen sich mit all dem büro­kra­ti­schen Kram füllen, den man so braucht, um sich als Stu­dent hei­misch in Berlin zu fühlen. Biblio­theks­kar­ten besor­gen, Inter­net­zu­gang an der Uni im Rechen­zen­trum bean­tra­gen, Stu­di­en­füh­rer, Vor­le­sungs­ver­zeich­nis und das Sport­vor­le­sungs­ver­zeich­nis besor­gen, Räum­lich­kei­ten herausfinden…

Ein paar Tips, für deren Hilfe wir in den ersten Tagen an der Uni und in Berlin sehr dank­bar gewe­sen wären, haben wir Dir hier in einer Umfrage der Redak­tion zusam­men­ge­stellt. Und falls Du sonst Irgend­wel­che Fragen haben soll­test, frage ein­fach einen, der schon länger an der Uni zu sein scheint, alle waren einmal “Erstis”.…

  • Nicht mehr als 3 Haus­ar­bei­ten pro Semes­ter­fe­rien planen, sonst bleibt von der tollen vor­le­sungs­freien Zeit gar nichts mehr übrig. 
  • Sprach­scheine immer in den ersten Semes­tern abar­bei­ten, sonst wirds extrem knapp vor der Zwischenprüfung. 
  • Zu mehr als 18 Semes­ter­wo­chen­stun­den geht man sowieso nach einer Weile nicht mehr hin, egal wie span­nend es am Anfang war.

  • Nicht um fünf Minu­ten nach zwei in die FU-Mensa, dann ist alles was lecker gewe­sen wäre schon weg.

  • Ver­geßt den so frisch aus­se­hen­den Spinat der FU-Mensa am besten gleich… oder ihr werdet ihn so schnell nicht wieder vergessen.

  • Der beste Platz zum Lernen: Stabi, irgendwo im Zei­tungs­le­se­saal, da ist echt nix los.

  • Der beste Stu­den­ten­treff am Sonn­tag: Dr. Selt­sams Früh­schop­pen in der Kalk­scheune — immer um 13 Uhr Musik & Texte­vor­le­sen (etwas Kabarettähnlich).

  • Wer beim Vor­le­gen von Unter­la­gen im Imma­tri­ku­la­ti­ons­büro usw. Pro­bleme inklu­sive Öfters-Hin­ren­nen ver­mei­den will, sollte bei den Stel­len vorher anru­fen und fragen, was wann wie wo benö­tigt wird. Also lieber mal ein paar Cents ins Tele­fo­nat inves­tie­ren als sich vor ver­schlos­se­ner Tür zu ärgern!

  • Die Mensa des Fried­rich-Mein­ecke-Insti­tus der FU ist teuer und die Por­tio­nen sind nur etwas für den ganz klei­nen Hunger, aber die Moza­rella-Toma­ten-Pesto-Bröt­chen dort sind lecker lecker lecker.

  • Lasst euch von den Biblio­theks­dra­chen des Fried­rich-Mein­ecke-Insti­tuts nicht ein­schüch­tern! Die können einem mit ihrer miesen Laune den Tag und das Selbst­wert­ge­fühl versauen.

    Nicht unter­krie­gen lassen und immer verbal gegen­hal­ten, dann sind sie nach einer Weile (ca. 2–3 Semes­ter) sogar freundlich.

  • Es lohnt sich, sich für die Refe­rate zu melden, die ganz am Anfang des Semes­ters liegen, auch wenn’s dadurch gleich zu Beginn etwas stres­sig wird. Jeden­falls kann dann noch nie­mand vor­auss­set­zen, dass man sich schon wer weiß wie ins Thema ein­ge­ar­bei­tet hat.

  • Kein Buch kaufen, bevor nicht ca. 5 Wochen des Semes­ters ins Land gegan­gen sind. Meis­tens weiß man erst dann, ob man den Kurs machen wird, oder nicht, es sei denn es ist ein ver­pflich­ten­der Grundkurs.

  • Der Copy-Shop an der Köni­gin-Luise Straße (FU) gehört zu einem der frus­triends­ten Erfah­run­gen des Semes­ters. Die Leute dort sind super-unfreund­lich und behan­deln jeden der kommt, beson­ders am Sems­ter­an­fang, wo sie wegen viel Arbeit total unter Strom stehen wie den letz­ten Dreck. Aus­nah­men bestä­ti­gen die Regel. (Leider brin­gen viele Dozen­ten der FU ihre Reader dort­hin) Bloß nicht hin­ge­hen wenn der Laden rap­pel­voll ist, und wenn es sich nicht ver­mei­den lässt, dann berei­tet euch schon mal see­lisch auf die unfreund­li­che Behand­lung vor, so lässt es sich leich­ter ertragen.

  • Der soge­nannte Buch-Express an der Dra­ke­straße (FU) gehört nicht zu den wirk­lich schnel­len Buch­be­schaf­fungs­me­tho­den. Manch­mal dauert es trotz ihrer Bemü­hun­gen extrem lange, oder sie wissen selbst nicht so genau wann denn das Buch ein­tref­fen wird. Für alles was sie aber schon im Laden stehen haben sind sie prima.

  • Dozen­ten emp­feh­len gerne Bücher die ihre Kol­le­gen, oder die sie selbst geschrie­ben haben und das für die Stu­den­ten sogar zum beson­ders bil­li­gen Hörer­preis. Meis­tens braucht man die ange­prie­se­nen Schin­ken nicht, oder kann sie gut irgendwo ausleihen.

  • Um um den Kauf von Lehrbü-chern her­um­zu­kom­men, eignet sich beson­ders gut die Lehr­buch­samm­lung der Uni­ver­si­täts­bi­blio­thek. Vier Wochen aus­lei­hen, zurück­brin­gen, neu aus­lei­hen. Ist ein biß­chen anstren­gend, schont aber das Portemonnaie.

  • Zu den Ein­füh­rungs­ver­an­stal­tun­gen gehen, damit man weiß, was einen erwar­tet und gleich ein paar neue Leute trifft. 

  • Stu­den­ten­freund­li­che Knei­pen­preise Preise, gibt’s im ‚Auf­sturz‘ in der Oranienburgerstr. 

  • Uni­kino lohnt sich immer, zwar gibts nur Filme, die etwas älter sind, aber dafür auch bil­li­ger. In Pots­dam das ganze “Film­riss”.

  • Das schönste Kino ist immer noch das Astor am Kur­fürs­ten­damm — ori­gi­nal 20er Jahre Kino mit ent­spre­chen­der Aus­stat­tung, das Piano auf der Bühne gibt´s selbst­ver­ständ­lich auch. Das Odeon bringt Originalversionen. 

  • Semi­nare und Vor­le­sun­gen bei Dozen­ten hören, die auch Zwi­schen­prü­fungs­be­rech­tigt sind. 

    Sonst will man irgend­wann Zwi­schen­prü­fung machen und weiß nicht bei wem, da man keinen Prüfer kennt. 

  • Eine wirk­lich coole Cock­tail Bar gibts in der Leber­straße in Schö­ne­berg. Drau­ßen hängt ein Schult­heiß­schild, was eher auf Eck­kneipe schlie­ßen lässt, ist innen aber sehr nett. 

  • Im Sprach­la­bor kann man spra­chen für Umsonst lernen, man muß sich aller­dings in den letz­ten Feri­en­wo­chen anmel­den (also eher was für den Winter). 

  • In der Biblio­thek der Juris­ten (FU) laufen sehr viele schöne Männer und Frauen herum ;-)

  • In Dahlem gibt es bei der Uni einen Super­markt (der Meyer Beck in der Köni­gin-Luise-Straße, etwas ver­steckt). Zudem kann man bei den Bücher­stän­den vor der Mensa auch alle Schreib­wa­ren­ar­ti­kel, die das Herz begehrt.