Auf der Couch mit: Der köllschen Modebloggerin
In unserer Serie sprechen wir mit studentischen Künstlerinnen und Künstlern: Diesmal mit Bloggerin Clara Dietrich. Vor vier Jahren entschied sie sich dazu, ihre Leidenschaft mit anderen zu teilen und schreibt seitdem regelmäßig auf ihrem Blog Fashionvernissage über Mode, Lifestyle und Reisen. Für ihr Studium ist sie von Berlin in ihre Heimat Köln zurückgezogen und erzählt uns, was beide Städte ausmacht und warum das Bloggen für sie nicht nur ein Hobby ist.
Es gibt mittlerweile gefühlt hunderttausend Modeblogs. Was war der Anreiz dafür, dass du dich trotz dessen für einen eigenen Modeblog entschieden hast?
Aber hallo, hunderttausend ist sicherlich untertrieben! Es stimmt, Modeblogs gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Aber das war nicht immer so! Als ich mich vor vier Jahren dazu entschieden habe, mit dem Bloggen anzufangen, war Modebloggen noch eher ein Spartenbereich. Da galt es noch als „besonders“ seine Outfits und Ideen im Internet zu präsentieren — und gerade das war auch der Anreiz für mich mit dem Bloggen anzufangen. Klar, meine ältere Schwester hat da auch eine große Rolle eingenommen. Sie meinte, ich solle mir ein sinnvolles Hobby suchen und meinen Klamotten-Wahn nicht nur für mich selbst nutzen. Dass ich damals schon eine Affinität fürs Schreiben besaß, unterstützte die ganze Idee natürlich noch mehr und so fing ich amateurmäßig an zu bloggen, im Garten mit Mutti Fotos zu machen und DIY’s für die Mülltonne zu veröffentlichen! ;-) Heutzutage sieht das natürlich alles professioneller aus, man muss bedenken, dass ich damals auch erst 17 Jahre alt war.
Wie ist der Name „Fashionvernissage“ zustande gekommen?
Eine interessante Frage, denn mein Blog hieß nicht immer Fashionvernissage. In meiner Zeit als Neuling habe ich mir nämlich überhaupt keine Gedanken über meinen Namen gemacht, alle Namen, die ich haben wollte, waren bereits vergeben, also entschied ich mich dafür, meinen Blog „Traeumdireinen“ zu nennen — du merkst vielleicht, aussagekräfig war das nicht gerade. Mit der Zeit ergab es sich dann, dass mein Fokus immer mehr in Richtung Mode tendierte und ich mich weiterentwickeln wollte. So kam ich im Urlaub voller Entspannung auf die grandiose Idee, meinen Blog Fashionvernissage zu nennen. Fashion steht für meine Affinität zu Mode und Vernissage für die kunterbunte Präsentation dieser und anderer Themen.
In welcher Hinsicht hat der Blog deine Studienwahl beeinflusst?
Meine Studienwahl fiel mir durch meinen Blog ziemlich leicht. Der Blog existiert seit 2012, mein Studium habe ich 2013 begonnen. Ich studiere Journalismus und Unternehmenskommunikation und hoffe das Studium später mit meiner Affinität für Mode verbinden zu können. Aber auch wenn das nicht so klappt, wie ich es mir vorstelle, wäre Journalismus und Unternehmenskommunikation meine erste Wahl gewesen. Ich interessiere mich auch für das Allerweltsgeschehen und für die Kommunikation innerhalb und außerhalb von Unternehmen. Da habe ich mit meinem Studiengang natürlich eine gute Wahl getroffen und mit dem Blog und diversen Praktika einiges an Erfahrung sammeln können.

Clara liebt es zu reisen — erst neulich war sie für einen Kurztrip in Marrakesch — Quelle: fashionvernissage.com
Was bedeutet das Bloggen für dich?
Puh. Eine komische Frage — was bedeutet das Schreiben in einem journalistischen Medium für dich? Freiheit, Meinung und Selbstbestimmung? Vielleicht aber auch Offenheit und Redelust. Ich teile gerne meine Erfahrungen, meine Inspirationen und meine Eindrücke mit Menschen und freue mich über Feedback. Wenn ich mich dazu noch an einen kreativen Text wage, dann macht mich das einfach glücklich.
Ist das Bloggen nur ein Hobby für dich oder etwas, was du zum Beruf machen möchtest?
Momentan ist es ein Hobby mit hohem Arbeits- und Zeitaufwand. Beruflich könnte ich mir natürlich auch vorstellen zu bloggen — ich denke das wünscht sich jeder leidenschaftliche Blogger. Allerdings möchte ich auch bodenständig bleiben und verschiedene Perspektiven offen halten. Somit wird das Bloggen wohl auch in Zukunft weiterhin ein Hobby sein. Wer weiß, was sich da noch so ergeben wird.
Du bist für dein Studium von Berlin nach Köln gezogen. Worin unterscheiden sich deiner Meinung nach die beiden Städte?
Berlin ist größer als Köln, bunter, aber auch anonymer in meinen Augen. Beide Städte haben ihre Wahrzeichen und auch beide Städte haben ihre Macken. In Berlin sind die Hipster zuhause und das Brötchen nennt sich dort Schrippe — das war anfangs sehr gewöhnungsbedürftig für eine Rheinländerin wie mich. In beiden Städten fließt ein Fluss: In Berlin die Spree und in Köln der Rhein und beides möchte ich nicht missen müssen. Also wirklich Unterschiede lassen sich vielleicht in Infrastruktur und Architektur feststellen und vor allem im Auge des Betrachters. Wer weiß,
vielleicht führt es mich doch ganz bald wieder nach Berlin!

Bomberjacken liegen momentan total im Trend — auch für Clara ein Must-Have in diesem Frühjahr. — Quelle: fashionvernissage.com
Und wo lebt es sich besser?
Also wohnungstechnisch gesehen sind beide Standorte leider überdurchschnittlich teuer. Ich denke die Frage lässt sich kaum beantworten, denn in beiden Städten hatte ich eine tolle Zeit. Mit und in Köln bin ich praktisch aufgewachsen, also kriegt hier die familiäre Umgebung einen Pluspunkt — in Berlin allerdings gibt es so viel zu entdecken und die Neugier wird praktisch nie ganz gestillt werden.
Zum Schluss noch ein Fashion-Tipp für unsere Leser: Was ist ein absolutes Must-Have für diesen Frühling?
Na endlich kommt hier mal eine einfache Frage! Ich empfehle für Mann und Frau weiße Sneaker, ob Chucks, Supergas oder Superstars — ganz egal! Bomberjacken in khaki, rosa oder beige. Ripped Jeans und Statement-T-Shirts und ein ganzes Must-Have Outfit ist zusammengestellt.
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