Vom Hörsaal vor die Flimmerkiste

Bild: Angelika Schaefer & Kamila Zych

Neben in Dro­gen­ge­schäfte ver­wi­ckel­ten Che­mie­leh­rern, emo­ti­ons­lo­sen Mord­lus­ti­gen und unan­ge­neh­men Unto­ten schaf­fen es auch Stu­den­ten als Prot­ago­nis­ten in bekannte Serien. Drei Bei­spiele zeigen, warum es sich aus­nahms­weise mal lohnt, nicht von der Uni “abzu­schal­ten”.

Com­mu­nity (2009 – 2015)
Das Com­mu­nity Col­lege in Gre­endale, Colo­rado. Ein Col­lege, wel­ches der Stu­di­en­lei­ter lie­be­voll als “Loser-Col­lege für zurück­ge­blie­bene Tee­nies, Uniab­bre­cher in den Zwan­zi­gern, Geschie­dene mitt­le­ren Alters und alte Leute, die ihren Geist noch etwas wach halten wollen, wäh­rend sie schon im Abfluss zur Ewig­keit krei­sen” beschreibt. An aus­ge­rech­net diesem Col­lege muss der an einem gefälsch­ten Zeug­nis geschei­terte Anwalt Jeff Winger sein Diplom nach­ho­len. Für ihn ist klar: Hier wird er nicht mehr Zeit als nötig ver­brin­gen. Doch wie so häufig strahlt ihm schon am ersten Tag direkt das blonde Haar der taffen Britta ent­ge­gen, die sich aller­dings als sehr “hard to get” erweist und den selbst­be­wuss­ten Anwalt munter auf­lau­fen lässt. Wo jedes Kli­schee char­mant über­trie­ben wird und die Cha­rak­tere an Absur­di­tät nicht zu über­bie­ten sind, kann man nicht abschal­ten. Man beob­ach­tet, wie aus sieben sym­pa­thi­schen Losern eine herz­li­che Com­mu­nity wird.

Greek (2007 – 2011)
Was ein biss­chen an O.C. Cali­for­nia erin­nert, wächst mit jeder Folge und beschert uns Ein­bli­cke in die Elite des US-Bil­dungs­sys­tems. An der fik­ti­ven Cyprus Rhodes Uni­ver­sity, an der Rusty sein Stu­dium für Poly­mer­phy­sik beginnt, stu­diert auch seine popu­läre Schwes­ter Casey, die nicht nur Mit­glied der Zeta-Beta-Zeta Schwes­tern­schaft, son­dern auch auf dem Weg zur Prä­si­dent­schaft dieser pres­ti­ge­träch­ti­gen Ver­bin­dung ist. Als Anwär­te­rin auf den Thron der Cam­pus­kö­ni­gin möchte die image­ge­steu­erte Casey nur wenig mit ihrem nerdi­gen Bruder zu tun haben. Doch Rusty ist fest ent­schlos­sen einer Ver­bin­dung bei­zu­tre­ten und stürzt sich ein wenig over­dres­sed und ganz ohne die unaus­ge­spro­chen not­wen­di­gen Emp­feh­lungs­schrei­ben in die Aus­wahl­wo­che der Ver­bin­dun­gen. Wer hätte gedacht, dass aus­ge­rech­net das Vit­amin B seiner Schwes­ter Rusty die Türen der Ver­bin­dungs­welt öffnet. Es folgen wilde Partys, viel Knut­sche­rei, Unis­tress und die ewige Ent­schei­dung zwi­schen den coolen und den wahren Freun­den. Was nach Über­trei­bung aus­sieht, könnte nur ein Kul­tur­schock sein und eini­ges über die Wirk­lich­keit an ame­ri­ka­ni­schen Hoch­schu­len erzählen.

How to get away with Murder (seit 2014)
Wie bereits in Grey’s Ana­tomy und Pri­vate Prac­tice können wir uns bei Shonda Rhimes neus­tem Projekt
hof­fent­lich wieder auf eine ordent­li­che Por­tion Dra­ma­tik freuen. Die bis­sige und erbar­mungs­lose Pro­fes­so­rin für Straf­recht Anna­lise Kea­ting macht in ihrer ersten Vor­le­sung schnell klar, wie der Hase läuft. Sie über­setzt ihren Kurs “Ein­füh­rung in das Straf­recht” mit den Worten “Wie man mit Mord davon kommen kann” und lässt den Kon­flikt zwi­schen Moral und Genia­li­tät erah­nen. Auf der Suche nach den fünf besten Stu­den­ten, die sie in ihrer Anwalts­kanz­lei unter­stüt­zen dürfen, hat sie den “Hun­de­kampf” des Jura­stu­di­ums eröff­net, in dem nur der Pit­bull einen Kno­chen bekommt. Es folgt ein ver­meid­lich unlös­ba­rer Fall nach dem ande­ren, bei denen die Aus­er­wähl­ten ver­su­chen, ihr Anse­hen in den Augen Pro­fes­sor Kea­tings wach­sen zu lassen – bis sie selbst in einen sol­chen ver­wi­ckelt werden.