Studentische Darlehnskasse hilft!

Ein Job neben dem Stu­dium kann schnell zu einem Klotz am Bein werden. Gerade wenn Diplom- oder Examens­ar­beit die volle Auf­merk­sam­keit for­dern, stellt sich die anfangs will­kom­mene Geld­quelle als läs­ti­ger Zeit­fres­ser heraus.

“Ein Dar­le­hen kann in diesem Falle oft helfen”, meint Axel Kas­sing, Vor­stands­mit­glied der Stu­den­ti­schen Dar­lehns­kasse e.V. Vor allem Archi­tek­ten und Medi­zi­ner sehen sich teil­weise erheb­li­chen finan­zi­el­len Belas­tun­gen aus­ge­setzt. So fallen bei Archi­tek­tur­stu­den­ten für Zei­chen­ma­te­ria­lien, Modelle und groß­for­ma­tige Kopien regel­mä­ßig meh­rere hun­dert Euro an. Medi­zi­ner ver­le­gen ihre Famu­la­tu­ren und Prak­tika häufig ins Aus­land, um zusätz­li­che Qua­li­fi­ka­tio­nen auf dem hart umkämpf­ten Arbeits­markt vor­wei­sen zu können. Aber auch an der Alice-Salo­mon-Fach­hoch­schule (ASFH) sehen Stu­die­rende zuneh­mend schwe­re­ren Bedin­gun­gen ent­ge­gen. Durch eine neue Stu­di­en­ord­nung wurde die Bezah­lung des Amts­prak­ti­kums letz­tes Jahr abge­schafft. Der Weg­fall der 1200 Mark im Monat macht sich bei den Stu­die­ren­den bemerk­bar: “Es wird einige geben, die auf Grund der finan­zi­el­len Lage ihr Stu­dium um ein bis zwei Semes­ter ver­län­gern müssen”, meint Jana Uhle­mann, Tuto­rin an der ASFH. 

Mit den maxi­mal 670 Euro pro Monat (Gesamt­dar­le­hen 8040 Euro), die man von der Dar­lehns­kasse erhal­ten kann, lässt sich diese Finan­zie­rungs­lü­cke aber schließen.

Wer seinen Lebens­un­ter­halt selbst bestrei­ten muss, ist in den meis­ten Fällen auf einen Neben­job ange­wie­sen. “Zum Ende des Stu­di­ums stellt sich dann jedoch häufig heraus, dass Diplom­ar­beit und Job sich nicht mehr ver­ei­nen lassen. Damit das erfolg­rei­che Ende des Stu­di­ums nicht in weite Ferne rückt, emp­fiehlt es sich für den in Not Gera­te­nen, den Stu­di­en­ab­schluss mit einem zins­güns­ti­gen Dar­le­hen zu sichern”, meint Nor­mann Dose, eben­falls im Vor­stand der Darlehnskasse. 

In den Genuss eines Dar­le­hens kommen Stu­die­rende der Ber­li­ner Hoch­schu­len FU, HU, TU, UdK, ASFH, EFB und der TFH.

Unter­stützt werden dabei Examens­kan­di­da­ten und Dok­to­ran­den in den letz­ten 12 Mona­ten ihres Studiums. 

Human­me­di­zi­ner können bereits wäh­rend ihres Prak­ti­schen Jahres zwi­schen dem zwei­ten und drit­ten Staats­examen ein Dar­le­hen bei dem gemein­nüt­zi­gen Verein bean­tra­gen. Auch Stu­die­rende, deren Pflicht­prak­ti­kum in den letz­ten 24 Mona­ten des Stu­di­ums liegt, haben diese Mög­lich­keit. Gene­rell soll die Beschrän­kung der För­de­rung auf die letz­ten 12 Monate aber bewir­ken, dass das Stu­dium zügig been­det wird. 

Die Bewil­li­gung eines Dar­le­hens geht mit zwei Ter­mi­nen im Monat recht schnell. Neben zwei Bestä­ti­gun­gen des vor­aus­sicht­li­chen Stu­di­en­en­des müssen die Antrag­stel­ler noch zwei Bürg­schaf­ten vor­wei­sen. Meis­tens bürgen die Eltern oder Geschwis­ter. Oft gehen aber auch Freunde das Risiko einer Bürg­schaft ein, da der Dar­le­hens­neh­mer mit erfolg­rei­chem Stu­di­en­ab­schluss in der Regel eine gut bezahlte Anstel­lung findet und das Dar­le­hen pro­blem­los zurück­zah­len kann. “So ist die Anzahl der not­lei­den­den Dar­le­hen erfreu­li­cher­weise auch sehr gering” berich­tet der Vor­stand. “Dar­über hinaus sehen sich viele Dar­le­hens­neh­mer den nach­fol­gen­den Kom­mi­li­to­nen gegen­über ver­pflich­tet, das Dar­le­hen zügig zurück­zu­zah­len. Denn die Dar­lehns­kasse ver­fügt nicht unbe­grenzt über finan­zi­elle Mittel.”

Auch wenn die bewil­lig­ten Dar­le­hen im letz­ten Jahr erst­mals die drei Mil­lio­nen Mark Grenze über­schrit­ten — bisher waren es im Schnitt zwei Mil­lio­nen Mark — ist die künf­tige Ver­gabe von Dar­le­hen aber gesichert. 

Auch nach fünf­zig Jahren geht das Kon­zept des von TU-Stu­die­ren­den als Selbst­hil­fe­or­ga­ni­sa­tion gegrün­de­ten Ver­eins also auf. Und so erscheint der anfangs als Ver­gleich die­nende Klotz am Bein des Diplo­man­den weni­ger groß und auch nicht mehr so schwer.

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Stu­den­ti­sche Darlehnskasse

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