Zuhause auf Zeit

Das Stu­den­ten­wohn­heim als Zuhause? — für die einen unvor­stell­bar, für andere pure Rea­li­tät. Doch wie sieht das Leben in einem Wohn­heim eigent­lich aus? Wie viel zahle ich wo und bei wem muss ich mich eigent­lich um einen Wohn­platz bewerben?

Die Vor- und Nach­teile eines Stu­den­ten­wohn­hei­mes kennt auch der 24 jäh­rige Timo aus Berlin. Er stu­diert in Pots­dam und lebt in einem der ins­ge­samt neun Wohn­heime der Uni­ver­si­tät. In dem großen, mehr­tei­li­gen Gebäude in der Pots­da­mer Kaiser-Fried­rich-Straße ist immer was los. “Meine Kum­pels und meine Freun­din leben hier und dadurch wird es nie lang­wei­lig” sagt Timo, der beson­ders die zen­trale Lage des Heimes liebt. Nur fünf Minu­ten Fußweg sind es zum Uni­ver­si­täts­stand­ort “Neues Palais”. Auch auf den haus­ei­ge­nen Stu­den­ten­par­tys, die gerne und oft hier ver­an­stal­tet werden trifft man den Stu­den­ten. “Wenn man dann gerade beim Lernen ist, muss man die Laut­stärke der Party akzep­tie­ren.” Was dem jungen Stu­dent miss­fällt ist die Tat­sa­che, dass die Toi­lette auf dem Flur liegt. Doch ins­ge­samt fühlt sich Timo hier wohl.

“Im Wohn­heim ist es nie langweilig”

Die Uni­ver­si­tät Pots­dam besitzt neben Wohn­hei­men in Pots­dam noch wei­tere in Bran­den­burg und in Wildau. Ins­ge­samt sind das 2467 Zimmer, die meis­ten davon in Pots­dam. Auch Stu­den­ten mit Kin­dern oder kör­per­lich behin­derte Stu­die­rende sind in den Wohn­hei­men herz­lich willkommen.

Die bil­ligs­ten Wohn­heim­plätze gibt es schon ab 120 Euro Miete pro Monat. Doch sollte man nicht ver­ges­sen, dass noch Neben­kos­ten hin­zu­kom­men. Des­halb ist jobben neben der Uni­ver­si­tät und in den Semes­ter­fe­rien für die meis­ten hier Gewohn­heit. Auch der 20 jäh­rige Nico geht neben­bei arbei­ten. Er stu­diert in Pots­dam — Golm Ger­ma­nis­tik und hat sich dort auch einen Wohn­heim­platz in dem sanier­ten, oran­ge­far­be­nen Gebäude gesi­chert. Im Monat gibt er um die 400 Euro aus — die Miete von 205 Euro ist hier schon ein­ge­rech­net. Trotz dieser, wie er selber sagt, hohen Miete würde der ange­hende Ger­ma­nist das Wohn­heim in Golm wei­ter­emp­feh­len. “Die Zimmer sind sehr schön, ich bin schnell in der Uni­ver­si­tät und geges­sen wird ihn der Mensa” sagt der junge Stu­die­rende lachend. Doch wie kommt man nun an einen der begehr­ten Wohn­heim­plätze? Das Antrags­for­mu­lar für den Platz erhält man auf der Inter­net­seite des Pots­da­mer Stu­den­ten­wer­kes. Er muss dann beim Stu­den­ten­werk (Abtei­lung für stu­den­ti­sches Wohnen) ein­ge­reicht werden. Wenn der Miet­ver­trag dann unter­schrie­ben ist, steht dem Einzug in das neue Zuhause eigent­lich nichts mehr im Weg. Und sicher­lich lässt auch die haus­ei­gene Stu­den­ten­party nicht lange auf sich warten.