Präsenz-Uni oder Fernstudium?

End­lich geschafft! Die Uni ist abge­schlos­sen, eine feste Anstel­lung gefun­den. Doch was ist, wenn man fest­stel­len muss, für die Anfor­de­run­gen an das Berufs­le­ben reicht das Stu­dium so nicht aus? Jetzt stellt sich die Frage: Kann man sich das benö­tigte Wissen selber aneig­nen? Wäre viel­leicht eine Abend­schule oder sogar ein Auf­bau­stu­dium hilfreich?

Vor einem sol­chem Pro­blem stand Heike Ejoh vor zwei Jahren. Nach ihrem Uni­ver­si­täts­ab­schluss in Kom­mu­ni­ka­ti­ons­wis­sen­schaf­ten, Ger­ma­nis­tik und Phi­lo­so­phie fand sie zwar eine Anstel­lung in der gewünsch­ten Berufs­rich­tung, aber ihre beruf­li­che Wei­ter­ent­wick­lung geriet ins Sto­cken. Ihr fehlte es am not­wen­di­gem “jour­na­lis­ti­schem Hand­werk” um bei der Deut­schen Pres­se­agen­tur (dpa) wei­ter­zu­kom­men. Mit 33 Jahren fühlte sie sich jedoch zu alt, um ein zwei­tes Stu­dium zu begin­nen. Ein Halb­tags­stu­dium ist bei Arbeit­ge­bern und Pro­fes­so­ren nicht immer gern gese­hen. Dann erzählte ihr eine Kol­le­gin von der Alter­na­tive eines Fern­stu­di­ums, an dem Insti­tut für Lern­sys­teme (ILS) in Ham­burg. Heike Ejoh ließ sich Infor­ma­ti­ons­ma­te­rial zuschi­cken und ent­schied sich für den Stu­di­en­gang Jour­na­lis­mus. Über einen Zeit­raum von zwölf Mona­ten bekam Heike Ejoh vier­zehn Lern­hefte zuge­schickt. Von der Auf­ma­chung und dem Inhalt der Hefte war nicht nur Heike Ejoh begeis­tert, son­dern auch ihr Chef: “Nichts ande­res brin­gen wir den Volon­tä­ren bei der dpa bei.”

Für Heike Ejoh bedeu­tete das nun, sich pro Woche acht bis zehn Stun­den für das DistancE-Ler­ning freizuhalten.

Das klingt eigent­lich gar nicht so, als wenn sehr viel Frei­zeit geop­fert werden muss. Doch man darf sich nicht täu­schen lassen. Zum einem lernt man nach der regu­lä­ren Arbeit am Abend oder am Wochen­ende, zum ande­ren han­delt es sich bei den acht bis zehn Stun­den pro Woche nur um einen Durch­schnitts­wert. Am Ende eines jeden Lern­hef­tes ist eine Übungs­auf­gabe anzu­fer­ti­gen. Diese wird dann ein­ge­schickt und beno­tet. Das bedeu­tet auch Recher­che­ar­beit und dabei können einem die Stun­den schon mal ganz schnell dahin flie­ßen. Doch so ein Fern­stu­dium bietet auch sehr viel Frei­raum. Wäh­rend ihres knapp zwei­jäh­ri­gen Stu­di­ums musste Heike Ejoh aus beruf­li­chen Grün­den nach London umzie­hen. Da sie ihre Übungs­auf­ga­ben per Email ein­schi­cken konnte, stelle der Orts­wech­sel kein Pro­blem für sie dar. Konnte sie doch jeder­zeit per Email mit ihren Stu­di­en­be­treuer in Kon­takt treten.

Was für Mög­lich­kei­ten eröff­nen sich nun den­je­ni­gen, die ihr Stu­dium an einer Prä­senz-Uni abge­bro­chen haben und nicht noch einmal zurück können oder wollen? Neben der wohl bekann­tes­ten Alter­na­tive, der Fern­uni­ver­si­tät Hagen, gibt es seit letz­tem Jahr auch die Mög­lich­keit an der Euro­päi­schen Fern­hoch­schule (Euro-FH) in Ham­burg zu stu­die­ren. Auch diese ange­bo­te­nen Stu­di­en­gänge sind berufs­be­glei­tend und können an jedem belie­bi­gen Ort aus­ge­führt werden. Jeder Euro-FH Stu­dent kann sich noch wäh­rend des Stu­di­ums über­le­gen, ob er mit einem Diplom, dem Bache­lor of Busi­ness Admi­nis­tra­tion (BBA) oder mit Master of Busi­ness Admi­nis­tra­tion (MBA) abschlie­ßen möchte.