Blickwechsel

Die drei Abra­faxe feiern ihren 30. Geburts­tag: eine gesamt­deut­sche Erfolgsgeschichte.

Sie unter­hal­ten ihre Leser inzwi­schen genauso viele Jahre im ver­ei­nig­ten Deutsch­land wie sei­ner­zeit in der DDR.

Im Herbst 1975 wurden sie für das monat­li­che DDR-Comic­heft „Mosaik”,in dem 20 Jahre lang die Dige­dags erschie­nen, ent­wi­ckelt. Ihre Fri­su­ren zeigen die typi­sche Mode der Six­ties und Seven­ties: Brabax als beat­les­mäh­ni­ger „Pilz­kopf”, Abrax mit Kote­let­ten und Cali­fax mit einem Haar­bü­schel wie ein ver­früh­ter Öko­punk. Dass die Abra­faxe pünkt­lich im Januar 1976 die Titel­hel­den des Mosaik wurden, ver­dan­ken sie einer beherz­ten Mosaik-Zeich­ne­rin, die in eine Sit­zung des Zen­tral­rats der FDJ drang und mit der Faust auf den Tisch schlug. Erst dann erschien dieser zur Prä­sen­ta­tion der Abra­faxe – damals war dessen Zustim­mung oder Nicht-Ableh­nung entscheidend.

Seit­dem sind 30 Jahre ver­gan­gen: Die Abra­faxe sind heute bun­des­deut­sche Comic­stars und werden als inter­na­tio­nal erfolg­rei­cher Mar­ken­ar­ti­kel von Por­tu­gal bis China gele­sen. Die Reich­weite und das Renom­mee zeigen sich in dem Hom­mage-Band anläss­lich des Jubi­lä­ums: 36 nam­hafte Comic­zeich­ner aus Deutsch­land, Frank­reich, Bel­gien, den Nie­der­lan­den, der Schweiz und Ita­lien haben die Abra­faxe in den unter­schied­lichs­ten Stilen porträtiert.

Ihren 30. Geburts­tag feiern die Abra­faxe in diesem Comic­band sati­risch, humor­voll, iro­nisch. Ein­fach genia­lisch sind bei­spiels­weise der Car­toon von Ruthe und der Zwei­sei­ter von Holger Bommer über den legen­dä­ren vier­ten Abra­fax namens Tetra­pax bzw. Fit­ze­fax, der – natür­lich als ein­zi­ger! – im Westen bzw. Hol­ly­wood Kar­riere gemacht hat. Kurz: Die Abrafxe einmal völlig anders, aber at it’s best.