Tsubame

Die Pro­bleme, die durch das Fremd­sein in einem Land für eine Fami­lie ent­ste­hen können, the­ma­ti­siert auch die in Kanada lebende Japa­ne­rin Aki Shi­ma­zaki in “Tsubame” (Kunst­mann).

  Die Ich-Erzäh­le­rin, eine in Japan auf­ge­wach­sene Korea­ne­rin, ver­heim­licht ihrem Mann und ihrem Sohn ihre wahre Iden­ti­tät und Her­kunft, um die beiden vor dem Korea­ner­hass der Japa­ner zu schüt­zen. Sie selbst wurde 1923 Waisin, als ihre Mutter und ihr Onkel bei einem Mas­sa­ker an Korea­nern in Tokio umka­men. Trotz der Liebe ihres Mannes ist die Frau auch 59 Jahre später noch inner­halb ihrer Fami­lie einsam und mit ihrer Trauer auf sich selbst ange­wie­sen. Diese Geschichte ist mit knapp 120 Seiten nur sehr kurz, doch durch die starke und zugleich poe­ti­sche Spra­che wird dieses Fami­lien- und Gesell­schafts­drama umso ein­präg­sa­mer und intensiver.